Antonio
Antonio

 

Nachricht von Antonio vom 12. Januar 2012

Liebe Freunde,

ich bin an meinem Bestimmungsort angekommen, in dem Gefängnis, in dem Renés Anwesenheit noch in aller Heimlichkeit friedvoll nachwirkt, sein Respekt, seine Freundschaft an dem Ort, wo er sich seinen Studien und gymnastischen Übungen gewidmet hat.
Ja, ich spreche von dem Gefängnis mittlerer Sicherheitsstufe in Marianna, in Florida.

Hier eine kurze Zusammenfassung meiner Reise:

Ich brach am 5. Januar von Florence zum Flughafen Pueblo (Colorado) auf.
Zu unserer Überraschung wartete das Flugzeug aus Oklahoma schon für den ersten Gefangenenaustausch auf uns, auf diejenigen, die in dem Gebiet von Colorado bleiben und diejenigen von uns, die in ein Transit-Zentrum überführt werden sollten.
Wir flogen nach Kalifornien, noch nie war ich so weit nach Westen geflogen. Ich war Gerardo "nahe", denn dort gabelten wir die aus Victorville kommenden auf.
Dann flogen wir über mehrere Stunden auf dem Direktflug ins Zentrum dieses weiten Landes, das heißt, nach Oklahoma. Dort erwartete uns nichts Neues. Als einer der ersten auf der Liste, die das Flugzeug verließen, gehörte ich zu denen, die ins "Loch" sollten.
Die selbe Zelle meines letzten Aufenthalts hier war schon für mich reserviert. Ja, der selbe "abgeschiedene Ort", wo ich vor zwei Jahren verschiedene Gedichte gemacht hatte.
Diesmal waren unter "den Mädchen", die die Medikamente verteilten, keine, an die ich mich erinnern konnte. Es war keine Zeit der Inspiration zu Versen. Ich verließ Oklahoma am vergangenen Dienstag, dem 10.
Wir hatten auf unserem Flug nach Jacksonville eine weitere lange Reise. Dort nahm uns ein Bus auf, der uns zu einem Gefängnis in Talahassee brachte, wo ich nur einige Stunden "schlafen" konnte.
Um 3 Uhr in der Frühe am 11., standen wir schon bereit, um über den Highway zu unserem Bestimmungsort zu fahren. Es kam mir wie eine endlose Fahrt vor, an einem dunklen sehr verregneten Morgen.
Wir konnten bis heute, dem 12. nicht miteinander sprechen (man kommt immer mit einer Verspätung von 24 Stunden in einem neuen Gefängnis an).
Oh, ich vergaß zu sagen, es gab diesmal keine "black box" (ein qualvolles Behältnis, in die die Hände eines Gefangenen gesteckt werden).
Ich habe Euch alle vermisst, obwohl ich Euch gesagt hatte, dass Ihr mich begleitet habt und immer begleiten werdet.
Später werde ich Euch über meine ersten Eindrücke von hier berichten.

Fünf riesige Umarmungen
Venceremos
Tony Guerrero Rodríguez

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb)

(Quelle: freethefive.org vom 12. Januar 2012)

 

Zurück