Gedicht von Antonio Guerreo aus seiner Zelle in Miami, Oktober 2009
Miami ante mis ojos. Me desvelo.
Un terco endecasilabo rebota
entre la lucidez de un rascacielo
y la tragedia de la ducha rota.
Por la ventana miro el sol naciente
encender los cristales refractarios,
en toda dirección anda la gente
con quienes hago un mundo imaginario.
Los cruceros de la Royal Caribbean,
el McDonald's, el colegio, los bancos,
el sin techo hurgando en la basura,
la vendedora bajo su sombrilla
siguen ahi y yo vuelvo a mirarlos
desde el "hueco", es decir, "desde mi altura".
II
Asi le llaman: El Down Town de Miami,
masa de hierro, hormigón y vidrios.
Por el día un auténtico hormiguero.
Por la noche un lugar hosco y vacio.
Símbolos del poder y la opulencia:
sus cada vez más altos edificios:
bancos de transacciones millonarias,
residencias de escasos inquilinos.
En la cosmética urbanización
hay parqueos para incontables autos.
Y no sé bien cómo decirlo en verso
pero lo que más llama mi atención
es que el sistema de transporte público
quienes más lo utilizan son los negros.
III
Otra vez overall color naranja.
Otra vez soledad entre ladrillos.
Otra vez colchón roto sin almohada.
Otra vez griterío en el pasillo.
Otra vez cambiar ropa a la semana.
Otra vez. diminuto lapicito.
Otra vez de milagro:una llamada.
Otra vez caminata sin destino.
Otra vez jaula para "recrearse".
Esta vez ni siquiera dan café.
Otra vez piso sucio, ducha fría...
Otra vez un "cop-out" para quejarse,
No responden, por supuesto, otra vez.
Otra vez "hueco" y otra vez "poesia"
MIAMI VOR MEINEN AUGEN
I
Miami vor meinen Augen. Ich kann nicht schlafen.
Ein störrischer Vers hüpft hin und her
zwischen dem klaren Anblick eines Wolkenkratzers
und der Tragik der kaputten Dusche.
Durchs Fenster sehe ich die Sonne aufgehen,
wie sie die abweisenden Glasscheiben erleuchtet,
in allen Richtungen gehen Menschen,
mit denen ich mir eine imaginäre Welt errichte.
Die Kreuzfahrtschiffe der Royal Caribbean,
das McDonald´s, die Schule, die Banken,
der Obdachlose, der den Müll durchwühlt,
die Verkäuferin unter ihrem Sonnenschirm
sind noch da, und ich sehe noch einmal auf sie hinunter,
vom "Loch" aus, das heißt "aus meiner Höhe".
II
So nennen sie das: Down Town Miami,
eine Ansammlung von Stahl, Beton und Glas.
Tagsüber ein wahrer Ameisenhaufen.
Des Nachts ein düsterer und leerer Ort.
Seine immer höheren Gebäude:
Symbole der Macht und des Überflusses:
Banken mit Millionenumsätzen,
Häuser mit wenigen Mietern.
Zwischen der kosmetischen Bebauung
Parkplätze für unzählige Autos.
Und ich weiß nicht recht, wie ich es in Versen sagen soll,
aber was mir eher auffällt ist,
dass die öffentlichen Verkehrsmittel
meist nur von Schwarzen benutzt werden.
III
Wieder mal der orangefarbene Overall.
Wieder mal Einsamkeit zwischen Mauersteinen.
Wieder mal eine kaputte Matratze ohne Kopfkissen.
Wieder mal Lärm draußen im Gang.
Wieder mal der wöchentliche Wäschewechsel,
Wieder mal ein winzig kleiner Bleistift.
Wieder mal wie durch ein Wunder: ein Telefonanruf.
Wieder mal ein Spaziergang ohne Ziel.
Wieder mal der Käfig zur "Erholung".
Diesmal gibt´s nicht mal Kaffee.
Wieder mal ist der Boden schmutzig, die Dusche kalt.
Wieder mal eine faule Ausrede auf die Beschwerde,
Und natürlich wieder mal keine Antwort.
Wieder mal "Loch" und wieder mal "Poesie".
Übersetzung aus dem Spanischen: Klaus E. Lehmann
SIGO EN PIE
seguir en pie
quiere decir coraje
MARIO BENEDETTI
Sigo en pie por amor, por cosas mías,
con buena edad para cambiar, sereno,
para enfrentarme ante el espejo, ameno
y entrar a averiguar mis alegrías.
Sigo en pie por razones, por mis guías,
por decirme que el rnundo no es ajeno
y que no hay que pedir un vistobueno
para uno celebrar sus cumpledías.
Los versos tienen hoy los ojos fijos,
los sueños el gemído de otros sueños,
las palabras de amor, nuevos prefijos,
los latidos suenan de otra manera,
pero no te preocupes de estos dueños
porque yo sigo en pie hasta que muera.
28 de deciembre de 1999
ICH BLEIBE AUFRECHT
aufrecht bleiben
heißt Mut beweisen
MARIO BENEDETTI
Aufrecht bleibe ich aus Liebe, wegen meiner Sachen,
im guten Wechselalter, ungetrübt.
seh´ in den Spiegel, ganz vergnügt,
um meine Freuden auszumachen.
Aufrecht bleib ich wohl begründet, ohne Frage,
sag zu mir: die Welt liegt dir nicht ferne
und muss nicht betteln, um ein bitte gerne
um zu feiern meine Tage.
Die Verse tragen heut den festen Blick,
der Träume Ächzen klingt nach andren Träumen,
der Liebe Worte tönen neu zurück,
das Herz pocht heut auf andre Weise,
hab keine Angst vor diesen Herren,
weil bis zum Tod ich aufrecht bleibe.
28. Dezember 1999
Deutsch: Klaus E. Lehmann
PRESAGIOS
Algunas claves del futuro
no están en el presente
ni el pasado
están extrañamente
en el futuro
MARIO BENEDETTI
No lo puedo afirmar pero, supongo,
todo regresará el próximo año,
habrá una galería de sonidos
y tendremos más luz sobre la mesa.
Supongo que el sol saldrá por todos lados
para con júbilo despertar la hierba,
pasos de agua bajarán del cielo
e irán a descansar bajo la tierra.
Nos mostrará su rostro la belleza
con flores, nubes, aves, con estrellas
para estar al alcante de la noche
y aunque nada sabemos con certeza,
reiremos de los que saben todo,
jugaremos a amar de cualquier modo.
22 de enero de 2000
VORZEICHEN
Einige Schlüssel der Zukunft
liegen weder in der Gegenwart
noch in der Vergangenheit
sondern seltsamerweise
in der Zukunft selbst.
MARIO BENEDETTI
Ich kann´s nicht sicher sagen aber, nehme an
alles kommt wieder nächstes Jahr.
Die Galerie füllt sich mit Klängen,
mehr Licht strahlt über unsern Tisch.
Ich nehme an, die Sonne scheint von allen Seiten,
das Gras erwacht mit Jubelklang,
Wasser schreitet herab vom Himmel,
und legt sich unterirdisch hin um auszuruhen.
Die Schönheit zeigt uns ihr Gesicht,
mit Blumen, Wolken, Vögeln und mit Sternen,
um auch der Nacht ganz nah zu sein,
und wissen wir auch nichts gewiss,
so lachen wir die Besserwisser aus
und spielen wie auch immer um zu lieben.
22. Januar 2000
Deutsch: Klaus E. Lehmann