Übersetzung von Fernandos Brief vom 11. März 2004
Liebe Freunde: Es ist schon eine Weile her, seit ich euch das letzte Mal schrieb, und ich bin euch dankbar für all’ eure Solidarität und Unterstützung und für den großzügigen Spendenbeitrag zur Anzeige, die schließlich am 3. März in der New York Times veröffentlicht wurde. Dank auch für euren ausführlichen Kommentar zu den Büchern von Klaus Eichner. Ich bin sicher, dass sie alle sehr interessant sind. Meine Frau, Rosa Aurora, konnte mich in den jetzt vergangenen Wochen besuchen, und wir verbrachten viel Zeit mit Reden, um sowohl unsere persönlichen, familiären Angelegenheiten miteinander auszutauschen als auch, was den Prozess und die politische Kampagne betrifft. Es war aus mehreren Gründen ein wichtiger Besuch, und wir haben beide unsere Batterien wieder voll aufgeladen, um weiter zu kämpfen. Das heißt jedoch, dass sich die Post aufhäufte, weil ich die meiste Zeit, die ich gewöhnlich zum Schreiben nutze, im Besucherraum verbrachte. Daher muss ich jetzt die angehäufte Post abarbeiten. Wie ihr wisst, wurden gestern, am 10. März, die mündlichen Argumente in unserer Berufungsverhandlung angehört. Ich sprach mit einem meiner Anwälte, der gestern auch einen guten Teil zur Darstellung vor Gericht beitrug, und er ist optimistisch und hat einen guten Eindruck vom Ergebnis der Anhörung. Er sagte, dass die Richter viele Fragen stellten, und er habe den Eindruck, dass die Richter einige wichtige Belange unserer Berufung gut verstanden hätten. Sie sagten ihm, dass sie unsere Erklärungen während der Verhandlung der Urteilsverkündigung sorgfältig lesen wollten. Die Richter waren sehr daran interessiert, die Verschwörung zum Mord, die Frage der Spionage und die unserer Strafverurteilungen zu diskutieren. Ich muss vorsichtig sein und nicht zu optimistisch. Wir müssen abwarten und sehen, wie die Richter entscheiden werden. Es ist ein Gremium von drei Richtern, und sie könnten untereinander verschiedener Meinung sein. Nochmals danke für all eure Bemühungen zur Unterstützung unseres Falles und zur Unterstützung Kubas.
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