Liebe Josie, lieber Dirk,
Lasst mich mit dem beginnen, was Ihr als erstes im Brief finden werdet: mein Freund Seth Goffrey, der in der Free-Public-Library in New Haven, Connecticut, arbeitet, schickte mir diese Karte, die er jahrelang aufbewahrt hat, und ich möchte sie Euch zeigen [in dem Brief befand sich eine Postkarte aus der DDR aus den 1980er Jahren mit der Flagge der DDR]. Schickt sie nicht zurück. Bewahrt sie bitte für mich auf, und eines Tages werdet Ihr sie mir in Havanna geben! Ich hoffe, es geht Euch gut.
Wie Ihr wisst, waren die letzten Monate "verrückt", und ich hatte so viel zutun, dass ich Eure Briefe vom 26. Mai und 9. Juni nicht beantwortet habe. (Das sind die letzten, die ich erhalten habe. Es mag noch einen geben, den ich aber noch nicht erhalten habe. Meine Post ist wieder verspätet und auf irgend eine Art desorganisiert...)
Nicht nur die Entscheidung des Supreme Courts, unseren Fall "unter den Teppich zu kehren" war sehr enttäuschend, sondern auch, dass am 15. Juli, der Tag an dem wir unseren 21. Hochzeitstag feierten (oder gedachten...), wurde Adriana wieder ein Visum verweigert.
Das tat die vermeintliche "Wandel"-Administration, aber bisher war sie in vieler Hinsicht, einschließlich der Beziehungen zu Kuba, meist nur mehr desselben...
Egal, ich muss Euch nicht sagen, dass der Kampf weitergeht, und wir beziehen unsere Kraft aus dem Wissen, dass wir auf Euch zählen können, darauf, dass Ihr alle standhaft bleibt.
Vielen Dank für Eure Geburtstagsgrüße und Eure Bemühungen, den COHA-Artikel richtigzustellen. Ich glaube, sie werden es nächstes Mal besser wissen... Ich habe keinen Internet-Zugang. Den Artikel, den ich Euch geschickt habe, habe ich von einem Freund wie auch diesen aus dem Sun-Sentinel, den ich jetzt mitschicke (Die Information über die Fünf war natürlich nicht im Original...) Grüße an alle Freunde in Deutschland, und vielen Dank für Eure ermutigende Unterstützung.
Eine kräftige Umarmung
gez. Gerardo