Antiterroristas, 12. August, 2004

Sandra Levinson: Wir müssen die US-Öffentlichkeit mobilisieren."

Eine der Aktivitäten des Center for Cuban Studies [Zentrum für kubanische Studien, Anm. d. Übers.]

Marianela Samper, Radio Havana, Cuba

Marianela Samper, Reporterin von Radio Havana Cuba, interviewte kürzlich Sandra Levinson, Direktorin des Center for Cuban Studies in New York - einer Institution, die seit über 30 Jahren in der Avantgarde der Solidarität mit Kuba steht und die Vorstellung kubanischer Kunst in den Vereinigten Staaten übernimmt. Levinson spricht über den Fall der fünf Kubaner, die ungerechtfertigterweise wegen Verschwörung zur Spionage in den USA inhaftiert sind.
Die Direktorin des in New York ansässigen Center for Cuban Studies (CCS), Sandra Levinson, ist mit der Arbeit des Zentrums für den Fall der fünf inhaftierten Kubaner in den Vereinigten Staaten nicht zufrieden, trotz der Tatsache, dass die Organisation als eine wichtige Informationsbrücke zur Insel gedient hat und für alles, was um den Fall der Fünf herum organisiert wurde. Levinson findet, dass die US-Öffentlichkeit schnell mobilisiert werden sollte.
Eine ihrer letzten Initiativen war, jedem der Mitglieder des CCS ein Buch zu überreichen, das von der National Lawyers Guild herausgegeben und von Leonard Weinglass, Mikel Smith und James Franklin geschrieben wurde, in dem sie nach juristischen Gesichtspunkten die Verletzungen und Unregelmäßigkeiten des Falles der kubanischen Antiterroristen erklären.
"Unsere Mitglieder haben nur gerade keine Ahnung, wie sie Solidarität üben können- sie haben Information," sagte Sandra Levinson. "Für uns ist es sehr wichtig, dass diejenigen, die mit Kuba sympathisieren, Argumente in die Hand bekommen, wenn sie über die Fünf sprechen. Man muss auf ernsthafte Fragen mit seriöser Information antworten, um zu erklären, warum du diese Männer verteidigst.
"Unsere Idee ist, dass alle Information über den Fall auf unserer Website-Bibliothek verfügbar ist, über Medienprogramme vermittelt wird oder über Gäste, die über viele Dinge, die mit Kuba zu tun haben, Beratungen abhalten."
Sandra Levinsons Temperament gestattet dem CCS keine passive Rolle - sie ist mit den Leuten auf der Straße sehr vertraut, wo sie sich eine eigene Meinung bilden kann.
Sie spricht mit Lehrern, Journalisten und US-Geschäftsleuten, denn wenn einer mit Information ausgerüstet ist, dann ist er bereit für die Schlacht.
Levinson liefert uns eine ganz besondere und sehr interessante Sicht auf Gerardo Hernández, Ramón Labañino, Fernando González, Antonio Guerrero und René González.
"Für mich sind sie ganz besondere Helden. Sie dienen ihrem Land und der Wahrheit so hingebungsvoll, dass sie mutig ihre eigenen Lebenspläne aufgaben. Ich bewundere solche Leute für ihre Verteidigung der Werte unseres Planeten, für ihr Vertrauen in ihre eigene Regierung, in ihre eigene Familie, in ihr Volk, die sie nicht im Stich lassen, trotz der damit verbundenen Entfernung und der Tatsache, dass sie sich unter dem Gesetz einer anderen Regierung und in einer sehr ungerechten Situation befinden. Die Tatsache, dass sie fortfahren, Briefe und Gedichte zu schreiben, ihren Familien zu helfen, mit ihren Kindern zu sprechen, ist etwas sehr Wunderbares."
Die fünf Kubaner erwarten zurzeit den Richterspruch des Bundesberufungsgerichts in Atlanta. Sandra Levinson glaubt, dass, wenn der Berufungsantrag von objektiven Richtern gelesen werde, es eine Möglichkeit gebe, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird.
"Das Problem ist, dass, da dieser Fall mit den rechtsradikalen Gruppen in Florida verflochten ist, es sehr schwierig ist, die US-Öffentlichkeit über diesen Fall zu informieren, da die US-Journalisten nicht genügend über ihn veröffentlichen. Der einzige Weg, den ich erkenne, ist der, dass jemand, wie der Filmemacher Michael Moore, eine Dokumentation über die Fünf macht, mit Kameras in die Gefängnisse geht, diese Männer interviewt, um herauszufinden, wer sie sind, und dann das Material auf die US-Fernsehbildschirme bringt. Das würde mehr Türen öffnen."
Marianela Samper von Radio Havana Cuba meinte dazu, damit das geschieht, müsste Moore in die Welt des Terrorismus in Miami gehen, wo die Gerichtsverhandlung stattfand und wo antikubanische Terrorgruppen ansässig sind. Nur dann könne verstanden werden, warum diese fünf Kubaner in den Vereinigten Staaten täten, was sie getan haben.
"Genau!" antwortete Levinson und fügte hinzu, dass der Vorteil, jemanden wie Michael Moore zu haben, sei, dass er dies alles auf eine Art erklären könne, die für alle Amerikaner verständlich sei.

Deutsch: ¡Basta Ya!

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