Antiterrorist Working Group 11. Mai 2004
Weinglass in Havanna: Von 168 potentiellen Geschworenen bezeichneten sich nur 3 als unparteiisch.
Zu einer öffentlichen Veranstaltung über die Situation der fünf in den USA, wegen der Verteidigung ihres Landes gegen den Terrorismus inhaftierten, Kubaner lud das kubanische Parlament am Montag [10. Mai 2004] Mitglieder des diplomatischen Corps, kubanische Beamte aus allen Bereichen, Vertreter der einheimischen und internationalen Presse, kubanische und ausländische Studenten und Familienmitglieder der fünf Männer ein, um sie auf den neuesten Stand des Falles zu bringen und an die Notwendigkeit, für ihre Freiheit zu kämpfen, zu erinnern.
Der Abend begann mit einem Vortrag US-Anwalts Leonard Weinglass, der Antonio Guerrero vertritt, welcher zu lebenslang plus 10 Jahren verurteilt wurde und zwar für "Verschwörung Spionage verüben zu wollen", sich nicht als ausländischer Agent registriert und eine falsche Identität angenommen zu haben. Weinglass erzählte uns, wie freundlich und bei jedermann beliebt Antonio sei. Seine Wächter mögen ihn, er erkundigt sich immer nach jedermanns Gesundheit. Er ist menschlich und fürsorglich. Weinglass erinnerte uns, dass das bei jemandem, der eine so selbstlose und gefährliche Arbeit leistet, wie er sie tat - terroristische Gruppen in Florida zu unterwandern - auch zu erwarten war. Die Mission der Fünf war erfolgreich, fügte er hinzu. Sie störten Angriffe gegen Kuba und retteten Leben. Anwalt Weinglass erklärte wie die Berichte, die die Fünf nach Kuba geschickt hatten, genutzt wurden, um dem FBI Details über terroristische Pläne gegen die Insel zu liefern, und wie das FBI Havannas Vertrauen und Zuversicht in dessen Integrität betrog, indem es statt der Terroristen die Fünf inhaftierte. Er lieferte nur ein Beispiel aus dem Gerichtsverfahren, um zu zeigen, welch eine Farce das Verfahren war und welche Angst die rechtsradikale kubanisch-amerikanische Gemeinde in Florida verbreitet. Im Laufe von nur einer Woche sagten nur 3 von 168 potentiellen Geschworenen in Miami, sie könnten sich neutral verhalten. Die Staatsanwaltschaft reagierte schnell, um diese drei aus anderen, erdichteten, Gründen zu disqualifizieren. Das Gericht wurde von außerhalb gegen die Kubaner aufgehetzt, sagte Weinglass. Die Exilgemeinde in Miami besteht aus 650.000 Menschen, alle wichtigen politischen Positionen sind von Kubano-Amerikanern besetzt, und alle halten ihre Positionen, weil sie fanatisch anti-kubanisch eingestellt sind. In einer Stadt, die von der Menschenrechtsorganisation "Americas Watch" als gefährlich beschrieben wird für jeden, der eine positive Einstellung Kuba gegenüber hat, war es eindeutig unmöglich, ein faires Verfahren zu bekommen - auch nicht wenn in dem Verfahren Admiräle, Generäle und frühere Politiker zu Gunsten der fünf Kubaner aussagen. Andere Redner sprachen von der Wichtigkeit der internationalen Solidarität. Der Präsident für internationale Beziehungen der Nationalversammlung, Ramón Pez Ferro, zählte die ausländischen Würdenträger auf und Sergio Corrieri, Präsident des Kubanischen Instituts für Völkerfreundschaft, erzählte dem Publikum, dass es derzeit weltweit 233 Komitees zur Unterstützung der Cuban Five gäbe. Fernando Remirez, der erste stellvertretende Außenminister, erinnerte alle Anwesenden an die, die Welt schockierenden, schweren Menschenrechtsverletzungen an irakischen und afghanischen Gefangenen und kommentierte die gegen die Fünf gerichteten Verstöße. Sie sind immer wieder ohne Grund in Isolationshaft verbracht worden - Antonio wurde die Kleidung weggenommen und in eine kleine Betonkiste ohne Fenster gebracht, ohne Bücher, ohne Schreibmaterial, niemand durfte zu ihm sprechen und 24 Stunden am Tag brannte eine helle Lampe in der Zelle. Bei Gerardo sickerte Abwasser aus einer defekten Toilette oberhalb seiner Zelle durch die Decke. Aber der internationale Aufschrei bewirkte, dass diese für ein Jahr beabsichtigte Behandlung nach dreißig Tagen abgebrochen wurde. Dann betrat der kubanische Parlamentspräsident, Ricardo Alarcón, das Podium und klagte die Vereinigten Staaten an, einige der schlimmsten Terrorakte der Hemisphäre zu unterstützen und stillschweigend zu dulden. Sie wissen, wo die Terroristen in Miami leben, und tun nichts, um sie daran zu hindern, mit ihren Plänen fortzufahren, sagte er. In dem Verfahren wurde zweien der Angeklagten, für die Zeit nach ihrer Entlassung, verboten, Plätze zu betreten, an denen man "Terroristen" antrifft. Das Wort "Terrorist" wurde [tatsächlich] benutzt. Es steht im Transkript, sagte er. Also gibt die US-Regierung nicht nur zu, dass sie weiß, dass in Miami Terroristen aktiv sind, sondern dass sie auch weiß, wo sie zu finden sind, und tut trotzdem nichts, um ihre Operationen gegen Kuba zu verhindern. Er erinnerte die Anwesenden an die Warnung von George W. Bush, dass jeder, der Terroristen beherberge, als Terrorist betrachtet würde. Der kubanische Parlamentspräsident sagte, es wäre unfair von jedem, auch nur einen Augenblick zu ruhen, solange diese Männer und ihre Familien soviel leiden müßten, weil sie unser Recht auf Leben beschützt hatten. Er rief alle auf, den Druck aufrecht zu erhalten, sich zu informieren und die internationale Solidarität zu pflegen, die so wichtig geworden sei. Deutsch: ¡Basta Ya! |