Redebeitrag von Josie Michel-Brüning, ˇBasta Ya!bei der Kundgebung auf dem Platz der Nationen vor dem Gebäude der UN-Menschenrechtskommission
Genf, 19. März, 2004
Liebe MitstreiterInnen,
Mein Mann, Dirk, und ich sind vom deutschen Befreiungskomitee ˇBasta Ya! unter der Schirmherrschaft vom "Netzwerk Cuba" in Berlin delegiert worden, und wir sind Mitglieder der deutschen Cuba-Solidaritätsgruppe, "Cuba Sí". (Ihre Grußbotschaft habt ihr gerade von Sämi [Samuel Wantisch] gehört.)
Zuerst möchten wir uns bei den Schweizer Genossen für die Organisation dieser Veranstaltung und ihre Gastfreundschaft bedanken. So haben wir das Glück, heute bei Euch zu sein und die Gelegenheit, im Namen unserer deutschen Genossen, die inzwischen zuhause kämpfen, dem tapferen kubanischen Volk unseren Dank auszusprechen und besonders den an die Cuban Five: Gerardo Hernández, Ramón Labañino, Antonio Guerrero, Fernando González, René González und deren Lieben. Wir bewundern ihre moralische Kraft, ihre Würde, ihre Intelligenz ihren hohen Bildungsstand, dank der Errungenschaften der kubanischen Revolution. Wir fühlen uns durch ihr Beispiel ermutigt und angeregt. Darum unterstützt das deutsche Komitee die Bemühungen des US-Komitees zur Befreiung der Fünf, das heißt vor allen Dingen, dabei, die Mauer des Schweigens um den Fall zu durchbrechen. Und wir sind in den letzten Tagen so froh über die Erfahrung, dass es der Anzeige in der New York Times gelang, zumindest einen Spalt in die Mauer zu brechen. - Ihr könnt da drüben eine Kopie davon besichtigen. (Wir hatten eine Din-A-3 Kopie an einem der Stuhlbeine des Monuments auf dem Platz der Vereinten Nationen befestigt, aber an dieser Stelle hielt Samuel Wanitsch auch die aufgeschlagene Seite einer Originalausgabe der New York Times vom 3.3. hoch.) Wir sind seit dem ziemlich optimistisch. Außerdem stimmt uns die Lektüre der Berichte über die mündliche Anhörung in Miami am 10. März opitimistisch. Nach diesen Berichten zu urteilen, die wir ins Deutsche übersetzten und auf unsere Website, www.miami5.de legten, haben die drei Richter des 11th Circuit Court of Appeals ihre Fragen sehr gut fokussiert und erwägen die unrechtmäßigen Verurteilungen der fünf Helden nun gründlich. Obwohl wir Geduld inbezug auf ihre Entscheidungen haben müssen, sind wir hoffnungsfroh und fühlen uns dazu ermutigt, unsere Bemühungen zu intensivieren. In Zusammenarbeit mit dem belgischen Komitee, Juristen aus Belgien und Deutschland werden wir Leonard Weinglass in Europa zu Gast haben, damit er den Fall der Fünf so vielen Menschen wie möglich vortragen kann. Er wird vom 20.-22. April in Berlin sein, um dann von dort aus nach Brüssel zu fahren. Unserer Meinung nach bieten die Cuban Five, mehr als es jeder andere im Moment tun könnte, die Gelegenheit, Menschen dieser Erde in Erstaunen zu versetzen und dabei den so genannten Kampf der US-Regierung gegen Terrorismus im Namen der Demokratie zu entlarven. Es gelingt ihnen, die Menschen auf die kubanische Revolution neugierig zu machen, so, dass sie etwas über ihre heroische Geschichte, ihren tapferen Kampf gegen die Blockade lernen, über ihre Errungenschaften in Ausbildung und Gesundheitsvorsorge. Trotz der US-Blockade - und wir schämen uns für unsere deutsche Regierung, die die US-Politik besonders während des letzten Jahres verschiedentlich unterstützte (Ich denke gerade an ihren Versuch, die Buchmesse in Havanna zu boykottieren) – hat Kuba ärmere Länder bisher mit über 15.000 Ärzten versorgt und ist gleichzeitig in der Lage, innerhalb seiner Gesellschaft über 14.000 ausländische Studenten unentgeltlich als Mediziner auszubilden. Daher helfen die Cuban Five den Leuten, zusammen zu kommen und zu erfahren: Eine andere Welt ist möglich! Sie helfen nicht nur den Leuten in Kuba, sich zusammen zu schließen, sondern auch den verschiedenen Solidaritätsgruppen, wie wir erfahren haben, sie helfen den internationalen Solidaritätsgruppen, ihre Kräfte zu bündeln, wie es z.B. die N.Y.-Anzeige gezeigt hat.
Im Angesicht dieser Gebäude schließen wir uns dem kubanischen Volk und all’ den zahlreichen Solidaritätsgruppen im Namen der Menschen dieser Erde an, die unter der wachsenden Armut leiden. Der Beitrag wurde in englischer Sprache verlesen. |