GRANMA, 31. Mai, 2004

Das Durchbrechen der Mauer des Schweigens

Die Rechte für Olga Salanueva - einer der Ehefrauen der Fünf - müssen mit Energie, Umsicht und aus dem Verlangen nach Wahrheit gefordert werden

Von Lilliam Riera - Autorin der GRANMA INTERNATIONAL

"INFORMATION, das ist es, was die Menschen in den USA über den Fall der Fünf auf die Dauer brauchen," versicherte Olga Salanueva, die Ehefrau von René González, einem der Kubaner, die in US-Gefängnissen ungerechtfertigte Strafen wegen ihres Kampfes gegen den Terrorismus verbüßen.
Als eine sehr sensible Frau, versteht sie es dennoch standhaft zu bleiben, trotz der Tatsache, dass ihr und ihrer kleinen Tochter Ivette der Besuch von René im Gefängnis verweigert wird. Olga ist überzeugt, dass "es sehr schwer ist, informierte Menschen zu täuschen," sagte sie GRANMA-INTERNATIONAL.
Für Olga ist die Kampagne, Aufmerksamkeit für die tatsächlichen Fakten des Falles zu erregen, sehr wichtig, so wie auch den "negativen und manipulativen" Nachrichten über Kuba entgegenzutreten, die von den Menschen in den USA gewöhnlich angenommen werden.
Eine Frau und Mutter, die glaubt, dass "Rechte mit Energie, Umsicht und aus dem Bedürfnis gefordert werden müssen, dass die Wahrheit berichtet wird," erkennt sie an, dass mit der Veröffentlichung der ganzseitigen Anzeige über die Fünf in The New York Times und der Berichterstattung bestimmter Fernsehkanäle, wie Fox News, in dem Bemühen, "die Mauer des Schweigens" rund um den Fall "zu durchbrechen", ein Schritt vorwärts getan wurde.
Doch Olga ist nicht zufrieden. "Ich halte es für lebenswichtig, in diesem Sinne fortzufahren" und sie fügt hinzu, "wir, als die Verwandten, haben uns vorgenommen, an jedem Abend, wenn wir zu Bett gehen, uns sagen zu können: 'Heute haben wir etwas für die Fünf getan, ob innerhalb Kubas oder an irgend einem anderen Ort der Welt."
Sie sagte, dass René, Ramón, Gerardo, Fernando und Antonio "Optimisten sind". Sie erhalten über ihre Familien oder von den Leuten der Solidaritätskomitees, die ihnen schreiben, Nachrichten über all' das, was für sie getan wird.
Ihr Gesicht erhellt sich, als sie mir in freimütiger Komplizenschaft erzählt, dass ihr René während eines Telefongesprächs mit ihm mitteilte, er sei glücklich über die Anhörung, die neulich stattfand, dass die Fragen der Richter Anzeichen dafür boten, dass sie von den Ungerechtigkeiten, die begangen wurden, überrascht gewesen seien, davon, wie das Gesetz verletzt worden sei und dass es positive Ergebnisse der Berufung geben könnte.
Olga gestand, der schwierigste Aspekt an den Ungerechtigkeiten der Gefangenschaft der Fünf - die sie immer mit aller Bestimmtheit verurteilt - sei für sie die Tatsache, dass ihr und ihrer Tochter das Besuchsrecht bei ihrem Ehemann verweigert wird.
Sichtlich bewegt betonte sie, "wir tun es nicht, um Mitleid zu erregen, sondern so, dass die Leute erkennen, wie weit sie in ihren Versuchen der Manipulation, der Ausnutzung und Demütigung, einschließlich der Kinder, gehen."
"Dann," sagte sie, "obwohl es schmerzlich ist, musst du stark sein, denn du bist auch sehr wütend, und vor allem weißt du, dass du im Recht bist, und du wirst deine Rechte nicht durch Weinen einklagen wollen."

Deutsch: ¡Basta Ya!

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