Bernie Dwyer, Radio Havana, sprach mit Elizabeth Palmeiro am Vorabend des Geburtstages ihres Ehemannes in ihrem Heim in Vedado, Havanna
[Bernie Dwyer): Nun ist es etliche Jahre her, dass Du von Deinem Ehemann gewaltsam getrennt wurdest, was bedeutet, dass ihr an jedem Eurer Geburtstage ohne einander seid. Wie wird Ramón wohl seinen Geburtstag im Gefängnis verbringen?
[Elizabeth Palmeiro]: Dies ist der 5. Geburtstag, den Ramón im Gefängnis verbringt. Natürlich ist ein Geburtstag im Gefängnis kein Glückserlebnis. [BD] Wie wird er den Tag verbringen?
[EP]: Morgen werde ich den ganzen Tag auf seinen Anruf warten. Seit gestern fühle ich mich sehr gedrängt, mit ihm zu reden, weil so viele Leute dachten, dass sein Geburtstag gestern gewesen sei, und weil ich eine Menge Glückwünsche von seinen Freunden erhielt, daher werde ich sehr darauf bedacht sein, ihm von diesen vielen Leuten zu erzählen, die anriefen, um ihm das Beste für seinen Geburtstag zu wünschen. [BD] Wann wirst Du ihn wiedersehen? Warst Du in der US-Interessenvertretung, um ein Visum zu beantragen, und wie haben sie Dich dort behandelt?
[EP] Sie behandeln mich genau wie jede andere Person. Ich ging am 1. Juni zu einem Gespräch in die Interessenvertretung. Ich musste an einem heißen sonnigen Tag zweieinhalb Stunden in einer langen Schlange stehen. Ich fühlte mich wirklich sehr schlecht, aber es gab dort eine Menge Menschen, die auf ein Gespräch warteten. Die meisten von ihnen bekamen ein "Nein" zur Anwort. Mir antworteten sie weder mit "ja" noch mit "nein". Sie sagten mir, dass ich warten müsste. Sie behandeln mich wie jede andere Person, weil ich jetzt, wie die anderen Kubaner um ein Visum gebeten habe, die dort um ein Visum für den Besuch ihrer Familie, in den USA bitten. [BD] Ja, Sie behandeln Dich wie einen normalen Fall eines Kubaners, der darauf wartet die Vereinigten Staaten besuchen zu können, doch natürlich ist Dein Fall kein normaler. Dein Ehemann verbüßt eine lebenslängliche Verurteilung im Ausland, und er hat das Bedürfnis, Dich und Deine Kinder zu sehen. Glaubst Du, dass es von ihrer Seite ein bisschen mehr Flexibilität geben könnte?
[EP] Natürlich, glaube ich das. Ich denke, sie sollten alles nur mögliche unternehmen, um den Prozess zu beschleunigen, doch für die amerikanischen Behörden ist die Verzögerung und die Ablehnung des Rechts, meinen Ehemann zu besuchen ein Dauerzustand. Du kennst den Fall von Gerardo und René. Sie können von Ihren Ehefrauen nicht besucht werden. Im Fall der anderen Familien ist es so, dass wir Familien wegen dieser Verzögerung bei der Herausgabe der Visa leiden. [BD] Es scheint so, als ob diese grausamen Maßnahmen bewusst eingesetzt würden. Warum, glaubst Du, sind die US-Behörden bezüglich der Männer, die im Gefängnis sind, so inhuman?
[EP]: Weil die fünf kubanischen politischen Gefangenen und ihre Familien den Widerstand verkörpern, die Stärke unserer Leute, die ihrer Absicht trotzen, unser System, unsere Souveränität, unsere Revolution zu stürzen. Jeder weiß, dass sie in den Fünfen die kubanische Bevölkerung sehen, die ihren Maßnahmen und ihrer Feindseligkeit über vierzig Jahre lang widerstanden hat. Nur so kann man verstehen, warum sie so grausam und so inhuman gegenüber den Fünfen und ihren Familien sind. [BD]: Elizabeth, möchtest Du einen Geburtstagsgruß an Ramón über den Sender schicken, für den Fall, dass er gerade Radio Havana Cuba hört?
[EP]: Ja, ich möchte sagen "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, mein Liebster" und ich möchte, dass er all die Geburtstagsgrüße und Gratulationen erhält, die ich von so vielen Leuten erhalten habe, nicht nur aus Kuba, sondern auch aus anderen Teilen der Welt, die mich anrufen, um mir zu sagen, wenn ich mit Ramón spreche, möchte ich ihm ihre Geburtstagsgrüße mitteilen und ihm sagen, dass er stark sein soll. dass er...wird... [Anm.d. Übers.: Hier endet das Interview].
Deutsch: ¡Basta Ya!
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