Granma, 10. November 2005

Verzögerung für das Visum der Ehefrau eines kubanischen Antiterroristen

Die US-Interessenvertretung (USIS) in Havanna hat die Gewährung eines Visums für Olga Salanueva, Ehefrau von René González, einem der fünf Kubaner, die Washington unrechtmäßig wegen ihres Kampfes gegen den Terrorismus gefangen hält, hinausgeschoben.
"Sie sagten mir, dass mein Antrag vom State Department bearbeitet würde und dass sie mich telefonisch zu einem nicht festgesetzten Zeitpunkt verständigen würden," sagte Salanueva den Reportern am USIS-Ausgang, wo sie hinsichtlich auf ihren hinausgeschobenen Besuch angesprochen wurde.
"Sie sagten weder ja noch nein," fügte Olga hinzu, der bei sechs früheren Gelegenheiten ein Visum verweigert worden war. Das bedeutet, dass weder sie noch ihre jüngere Tochter Ivette René innerhalb von fünf Jahren sehen konnten.
Sie meinte auch, dass sie vielleicht noch einmal für ein weiteres Interview zur USIS zurückkommen müsse, weil ihr Antrag zeige, dass sie vor fünf Jahren wegen der Haft ihres Mannes aus den Vereinigten Staaten ausgewiesen wurde.
Sie sagte auch, dass der Beamte, der sie empfing, ihr verschiedene Fragen zu ihrem Status, dem ihres Mannes und ihrer beiden Töchter gestellt habe, obwohl er nicht unhöflich war.
Was den Vorgang betrifft, der zu ihrem gestrigen Interview führte, so beschrieb sie ihn als eine Abfolge von komplizierten Schritten, die über zwei Monate in Anspruch nahmen.
"Diese quälenden Verfahren sind nichts anderes als Folter und grausame psychologische Behandlung," kommentierte Nuris Piñeiro, der Rechtsbeistand der Familien der Gefangenen, dazu ihre Beobachtung.
Nach den Angaben der Rechtsanwältin hatten die Behörden die erforderliche Zeit, Olgas Fall zu untersuchen, ihren Antrag vorzubereiten und den Besuch von Salanueva und der jüngeren Tochter von René zu ermöglichen.
Sie erklärte, dass diese Hinauszögerung des Visums zeige, dass die US-Behörden sich nicht auf irgend ein Recht beriefen, sondern die Rechte der Familien und der Gefangenen umgingen.
Piñeiro bemerkte, dass sie den endgültigen Ausgang abwarten müssten und fügte hinzu, dass, wenn sie (die US-Beamten) sich an das hielten und das beachteten, was den Familien durch die Verfassung garantiert ist und an deren Grundrechte, dann würde die Entscheidung positiv ausfallen.
Es gebe kein Argument gegen die Gewährung eines Visums für Olga, es gelte nicht einmal der Vorwand ihrer Ausweisung als berechtigt, da dieses Ereignis fünf Jahre zurückliege, eine abgelaufene Frist darstelle, die als solche von der US-Einwanderungsbehörde festgelegt worden sei, versicherte sie.
Zwei Wochen zuvor hatte das State Department Adriana Pérez, der Ehefrau von Gerardo Hernández, ein Visum verweigert und zwar zum sechsten Mal. Sie konnte ihren Ehemann wegen der Unnachgiebigkeit Washingtons über sieben Jahre lang nicht besuchen.
René González, Gerardo Hernández, Ramón Labañino, Antonio Guerrero und Fernando González, die seit 1998 im Gefängnis sind, wurden in Miami zu schweren Strafen verurteilt, die von 15 Jahren bis zu zweimal lebenslänglich gehen.
Die Fünf, als die sie innerhalb der internationalen Befreiungskampagne bekannt sind, hatten den Auftrag, Informationen über die für die Gewalttaten verantwortlichen antikubanischen, in Südflorida ansässigen Gruppen einzuholen, die auf Ziele innerhalb und außerhalb Kubas gerichtet waren.
Im August annullierte das Berufungsgericht von Atlanta ihre Strafurteile und ordneten ein neues Verfahren an, entschied sich aber in der vergangenen Woche auf Antrag der mit der Anklage befassten Staatsanwaltschaft, diese Entscheidung zu überprüfen. (PL)

Deutsch: ¡Basta Ya!

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