The Militant, Vol. 76/Nr. 27, 23. Juli, 2012

Interview mit Olga Salanueva

"Meine Jahre in den USA lehrten mich Kapitalismus

und machten die Ziele der Kubanischen Revolution für mich nur noch wertvoller," sagte Olga Salanueva.

Teil II

Das Folgende ist die zweite Hälfte eines Interviews mit Olga Salanueva über ihre Erfahrungen als als in die Vereinigten Staaten eingewanderte Arbeiterin, wo sie vier Jahre lang lebte und arbeitete, bevor sie nach Kuba ausgewiesen wurde. Salanuevas Ehemann, René González, ist einer der fünf kubanischen Revolutionäre, die gefasst und von der US-Regierung inhaftiert wurden und für ihre Freiheit kämpfen.
In dem in der Ausgabe der vergangenen Woche veröffentlichten Teil erzählte uns Salanueva, wie sie 1996 in Miami eintraf und ihr eine Aufenthaltserlaubnis gewährt wurde. Sie beschrieb ihre erste Arbeit in einem Pflegeheim und ihre nächste im Telemarketing, dem Verkauf von Grabstätten am Telefon sowie ihre Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem im US-Kapitalismus aus erster Hand.
Das Interview wurde am 27. Februar 2012 von Mary-Alice Waters, Martin Koppel und Roger Calero in Havanna geführt. Die Übersetzung ins Englische stammt von " The Militant".

MARY ALICE WATERS: Wie sahen ihre anderen Jobs aus?

OLGA SALANUEVA: Zurzeit von Renés Verhaftung im September 1998 habe ich keine Grabstätten und Feuerbestattungen mehr verkauft. Als Ivette vier Monate zuvor geboren wurde, musste ich mit meiner Arbeit für einen Monat aussetzen, und das Beerdigungsinstitut feuerte mich. Es gibt keinen Mutterschutz bei dieser Firma.
Zuerst hatte ich einen anderen Telemarketing-Job für den Verkauf von Hypotheken, dann einen Telemarketing-Job, bei dem ich Englisch-Sprachlehrgänge für spanischsprachige Einwanderer verkaufte.
Ich arbeitete von mittags bis abends 11:00 Uhr, von Montag bis Freitag. Wir erhielten ein Grundgehalt, plus einer Verkaufsprovision.

WATERS: Arbeiteten Sie zu Hause?

SALANUEVA: Ich arbeitete während der Woche im Büro. An Samstagen nahm ich die Arbeit mit nach Hause.
Die Firma legte Prospekte für das Sprachprogramm in die spanischsprachigen Werbezeitschriften. Wenn man die beigelegte Karte ausfüllte und per Post zurück schickte, schickten sie einem ein "Wörterbuch" gratis. Wir riefen die Leute an, die ihre Karten zurückgeschickt hatten und erklärten ihnen, dass sie nicht nur mit einem Wörterbuch Englisch lernen könnten, dass sie ein Lernprogramm mit Lehrern und Büchern brauchten, dass sie großes Glück hätten, gerade auf dieses Englisch-Lehrprogramm gestoßen zu sein, blah, blah, blah. Und wir versuchten, es ihnen zu verkaufen.
Das Wörterbuch war sehr klein, gerade 'mal ein Prospekt. Als ich es zu René ins Gefängnis schickte, sagte der: "Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich ein Wörterbuch gesehen habe, in dem ich alle Wörter kenne. Es ist wertlos, deshalb ist es umsonst."
Die Firmeninhaber lehrten einen, wie man verkauft, wie man potentielle Käufer manipuliert, bis sie nachgeben. Sie sagten einem, welche Worte und welchen Umgangston man wählen sollte und welchen nicht.
Wir erhielten eine Provision, wenn der Kunde die erste Zahlung geleistet hatte. Man musste die Kunden anrufen und sie davon überzeugen zu zahlen, sonst würde man seine Provision verlieren.
Wir mussten die Leute nach ihrem Namen, ihrer Adresse fragen und danach, woher sie kämen. Uns wurde gesagt, dass, wenn man wisse, woher jemand komme, dann könne man ihm sagen, ob man ihnen etwas verkaufen könne oder nicht.

Erfahrungen über das Leben der Arbeiter

Ich lernte schließlich viel über das Leben der Menschen. Zum Beispiel erfuhr ich, wie Immigranten aus Mittelamerika und Mexiko die Grenze überquert hatten, wie sie in überfüllten kleinen Apartments in der Stadt zusammen lebten, wovon sie träumten, von ihren Problemen, warum sie eingewandert waren - immer wollten sie ihren Familien helfen und ein Bisschen Geld nach Hause schicken.
Zu dem vollständigen Programm gehörten Audio-Bänder, Videos und ein Kassettenrekorder. Die Audiobänder waren die preiswertesten. Wenn ich die Leute über ihre Situation reden hörte, sagte ich: "Sehen Sie, kaufen Sie einfach nur die Audios - Sie werden sicher nicht genug Zeit haben, die Videos anzusehen."
Zu mir selbst sagte ich: Wenn sie mich dabei erwischen, was ich ihnen sage, werden sie mich feuern! Aber es ist kriminell, Leuten, die nur ein minimales Gehalt bekommen, davon zu überzeugen, dieses Programm zu kaufen. Es war wertlos - niemand lernte damit Englisch. Ich hasste diese Telemarketing-Jobs. Diese ganze Erfahrung damit ist der Grund, warum ich bis heute Telefonanrufe nicht leiden kann und ich auch selber nicht gerne anrufe.
Die meisten der Leute, die wir anriefen, waren Landarbeiter. Eine der Antworten werde ich nie vergessen. Zu den Fragen, die ich stellen musste, gehörten auch die: "Haben Sie Arbeit? Und in welcher Stellung?"
Und diese Frau antwortete: "In welcher Stellung? "Agachada." (Gebückt). Sie pflückte Erdbeeren, den ganzen Tag über in gebückter Haltung. Sie dachte, ich hätte sie danach gefragt!
Manchmal fragten wir: "Haben Sie die Schule besucht?" Die meisten Antworten, an die ich mich erinnere, lauteten: "Nein, aber ich habe ein Bisschen gelernt."- "Mein Bruder hatte nie eine Chance bekommen, aber ich schon." "Ich kam bis zur dritten Klasse." Und so weiter.
Ich erfuhr, dass amerikanische Geschäftsmänner nach Mexiko gehen und Arbeiter mit Sechsmonatsverträgen in der Landwirtschaft anheuern. Sie werden dann in ein Lager gesteckt, das sie nicht verlassen können. Manchmal werden sie nicht bar bezahlt, sondern mit Gutscheinen, die sie in dem Laden ihres Chefs einlösen müssen. An so etwas erinnere ich mich aus der Geschichte der Zuckermühlen in Kuba vor der Revolution. Aber heutzutage und in diesem Zeitalter?!
Ich fragte einen von ihnen: "Wie sind Sie auf unser Englischlernprogramm gestoßen?"
Er sagte: "Die Chefs nahmen mich eines Tages mit auf den Markt, und ich entdeckte eine Anzeige in einer Zeitung. Ich muss Englisch lernen." Er fragte: "Was meinen Sie, was ich tun sollte?"
Ich konnte nicht anders, ich sagte ihm, was ich wirklich dachte: "Wenn Sie meinen Rat hören wollen, dann verlassen Sie diesen Ort - flüchten Sie. Es ist besser nicht registriert zu sein als ein Sklave."
Einige nicht registrierte Arbeiter hatten natürlich falsche Papiere. Wir sagten ihnen immer, dass wir ihnen nur ein Sprachprogramm verkaufen wollten, und sie könnten irgendeine Versicherungsnummer angeben, um ein Bankkonto zu eröffnen. Das war einer der Köder, der Kauf des Programms könne ihnen dabei helfen, eine Bonität zu erlangen.
Als René und die anderen verhaftet wurden, machte die US-Regierung daraus eine große Sache, dass einige von ihnen falsche Personalausweise hatten. Sie fügten der Gefängnisstrafe etliche Jahre wegen des Besitzes falscher Papiere hinzu.*
Doch es gibt in den USA Millionen von Menschen mit falschen Ausweisen. Sie brauchen in den USA nichtregistrierte Arbeiter. Die erledigen harte körperliche Arbeit und arbeiten viele Stunden für sehr wenig Gehalt. Und wenn sie wie jetzt wegen der wirtschaftlichen Situation nicht so viele brauchen, dann weisen sie sie unter diesem oder einem anderen Vorwand aus.

Von "la migra" verhaftet

WATERS: Was passierte nach Renés Verhaftung?

SALANUEVA: René wurde in die Bundesstrafanstalt von Miami gebracht, wo sie ihn 17 Monate lang im "Loch" - in Isolationshaft - festhielten.
Zunächst war es ihm nicht erlaubt, seine beiden Töchter zu sehen. Andere Mitgefangene in Isolationshaft wurden nach unten in einen Besucherraum gebracht, wenn ihre Kinder gekommen waren, damit sie sie sehen konnten. Nicht aber René. Sie erlaubten den ersten Besuch erst nach neun Monaten, als Ivette schon 13 Monate alt war.
Im Februar 2000 holten sie René aus dem Loch, und danach konnte ich ihn einmal in der Woche für eine Stunde besuchen - bis zum 13. August im Jahr darauf. Bei dem Besuch - es war Renés Geburtstag - erzählte er mir von einem Brief, mit dem der Bezirksstaatsanwalt ihn gebeten hatte, etwas zu unterschreiben: Wenn er sich im Sinne der Anklage schuldig bekenne und damit einverstanden sei, zugunsten der Staatsanwaltschaft auszusagen, würde er nicht vor Gericht gestellt und eine kürzere Strafe bekommen. Der Brief erinnerte ihn daran, dass ich ein Aufenthaltsrecht habe und dass man es widerrufen könne. René weigerte sich natürlich zu unterschreiben.
Drei Tage darauf, am 16. August, wurde ich verhaftet. Das taten sie, um vor der Gerichtsverhandlung Druck auf ihn auszuüben.
Zwei Agenten vom Einwanderungs- und Naturalisierungsdienst und einer vom FBI kamen ins Haus. Sie konfiszierten meine Green Card und nahmen mich zur Einwanderungsbehörde mit, wo sie mir meine Fingerabdrücke abnahmen und mich fotografierten. Dann steckten sie mich in einen Wagen und brachten mich ins Gefängnis.

ROGER CALERO: Waren Sie in Handschellen?

SALANUEVA: Oh ja. Eine Polizistin begleitete mich ins Auto. Ihre Aufgabe war es, den sanften Bullen zu spielen. Sie wusste von den harten Zeiten, durch die ich in den letzten zwei Jahren gegangen war, sie sagte: "Eine Frau lebt allein, die kurz vorher ein Baby bekommen und ein älteres Kind hat. War das schwer für Sie?" Man stelle sich das vor! Natürlich wussten sie alles.
Dann sagte die Polizistin: "Sie wissen, dass diese Dinge abgemildert werden können, die Anklagen können reduziert werden. Aber Ihr Ehemann war nicht bereit zu kooperieren."
Sie fragte, ob ich René sehen möchte. Ich wusste, dass sie versuchen, mich zu manipulieren. Aber ich dachte, dies ist meine Chance. "Ja, ich will ihn sehen," sagte ich.
Zuerst brachten sie mich in das Staatsgefängnis von Fort Lauderdale, 30 Meilen [gut 48 km] die Küste hinauf. Dort steckten sie mich in eine schmutzige, fleckige Gefängnisuniform und schlossen mich in eine Zelle ein. Fünfzehn Minuten später holten sie mich wieder aus der Zelle heraus, brachten mich in ein Auto und fuhren mich zurück nach Miami ins Bundesgefängnis, in dem René saß. Sie wollten nur, dass ich sehe, wie es im Gefängnis ist.
Sie kleideten mich mit dieser orangefarbenen Gefängnisuniform, um René zu schockieren. Sie brachten ihn in einen Raum und setzten ihn mir gegenüber hin, mit all' den FBI-Agenten dort. Als ich ihn sah, überkamen mich meine Gefühle, weil ich fühlte, dass dies das letzte Mal für lange Zeit sein würde, dass ich ihn sehe. Es stellte sich als wahr heraus.
René umarmte mich und sagte: "Du siehst gut aus in Orange."
Als ich ihm erzählte, dass ich von Immigrations-Agenten verhaftet worden sei, sagte er: "Das bedeutet, dass sie dich wahrscheinlich ausweisen werden, um die Drohung wahr zu machen, die sie in dem Brief an mich ausgestoßen haben. Wir müssen darauf vorbereitet sein."

WATERS: Wie lange waren Sie im Gefängnis von Fort Lauderdale?

SALANUEVA: Drei Monate. Es ist ein Staatsgefängnis, aber sie vermieten zwei Zellen an die Bundesregierung, um dort Immigranten festzuhalten oder Leute, die sich auf dem Weg vor ein Bundesgericht befinden. Sie benutzen sie als Strafeinrichtung für Insassen von Krome, dem Immigrationsgefängnis von Miami.
Meine Zelle hatte keine Fenster. Das Licht brannte 24 Stunden am Tag, und eine Kamera nahm uns auf. Die Zelle hatte vier Feldbetten, einen Tisch, eine Toilette, ein Waschbecken und eine Dusche mit Vorhang.
Ich teilte die Zelle mit einer Frau aus Kuba, einer aus Kolumbien und einer aus Haiti, mit denen ich mich sehr gut verstand.
Während dieser drei Monate schrieben René und ich uns. Ich erhielt die Briefe aus dem Gefängnis, aber keiner meiner Briefe wurde ihm ausgehändigt.

CALERO: Was ist mit der Reaktion Ihrer Kollegen? Hat einer von ihnen Ihnen und René geholfen, miteinander zu kommunizieren als Sie im Gefängnis waren?

SALANUEVA: Ja, es war Marína. Sie kam aus Peru, eine harte Arbeiterin. Wir respektierten einander. Sie war sehr religiös, sie wusste, dass ich nicht gläubig war. Als ich inhaftiert wurde, besuchte sie mich im Gefängnis. Sie bat mich, die Ruhe zu bewahren, und gab mir eine Bibel mit einer wunderschönen Widmung. Ich besitze sie heute noch.
Während eines Besuchs fragte sie, ob ich mit René gesprochen hätte. Ich erklärte ihr, dass es nicht erlaubt sei, von einem Gefängnis aus in ein anderes zu telefonieren.
Bei der Telemarketing-Firma hatte man uns Kassettenrekorder gegeben, damit wir diese während der Anrufe nutzen. Wir baten den Kunden, uns seinen Namen zu nennen, uns Informationen zu geben, und zu erklären, dass er mit den Bedingungen des Vertrages einverstanden ist.
Marina sagte: "Erinnere dich, ich habe einen Rekorder zu Hause. Lass René mich anrufen. Ich nehme das Gespräch an und zeichne Renés Botschaft für dich auf. Dann rufst du mich an, ich zeichne wieder auf, und wenn René wieder anruft, spiele ich das Band ab, und René kann deine Botschaft hören. Wenn du wieder anrufst, kannst du Renés Botschaft hören."

Nach Kuba deportiert

Es wurden gegenseitige Abschiedsgrüße, denn ich stand kurz vor der Ausweisung. Sie deportierten mich am 22. November 2000, gerade einmal fünf Tage bevor der Prozess gegen die Fünf begann.

WATERS: Auf welcher Basis deportierte Sie die US-Regierung?

SALANUEVA: Im Einwanderungsgericht wurden keinerlei Beweise vorgelegt, die mich mit irgend etwas in Verbindung brachten. Die Staatsanwaltschaft sagte, ich wisse von den Aktivitäten meines Mannes. Der Richter forderte sie auf, Beweise dafür vorzulegen, dass ich zu dieser Gruppe von Spionen, die verhaftet worden waren, gehörte oder dass ich von dem, was diese taten, gewusst habe.
"Das Verfahren hat noch nicht begonnen," sagte der Staatsanwalt. "Ich kann nur sagen, dass sie Teil der Gruppe war, und ihre Töchter auch."
Der Richter fragte: "Die Töchter? Wie alt sind die?"
"Ja, ja, die Töchter. Eine ist 14 und die andere 2."
"Aber wie können sie dann sagen, sie wüssten davon?"
"Okay, jetzt nicht, aber in der Zukunft könnten sie es wissen," sagte der Staatsanwalt.
Es war hysterisch. Von da an nannten wir Ivette "Babyspion".
Der Richter sagte: "Gut, obwohl ich keine Beweise habe, habe ich aufgrund des Verdachts die Autorität, ihre Aufenthaltsgenehmigung für ungültig zu erklären und sie auszuweisen." Und das tat er auch.
Nach dem Ausweisungsverfahren bat ich, René besuchen zu dürfen. Sie sagten, nein. Irmita war schon in Kuba, sie war in den Ferien vor meiner Verhaftung hierher gekommen. Ich bat die Einwanderungsbehörde, Ivette zum Flughafen zu bringen, damit ich sie mit nach Kuba nehmen könnte. Sie sagten, nein, Ivette sei US-Bürgerin und nicht von der Ausweisung betroffen.
"Und wie soll sie in den USA bleiben, wenn ich ausgewiesen werde und René im Gefängnis sitzt?" fragte ich.
Sie antworteten, dass wir einen Verwandten finden müssten, der mit ihr reist, und ihm eine Vollmacht ausstellen. Zufällig hatte Renés Mutter Irma (Sehwerert) gerade ein Visum bekommen, um René zu besuchen. So kehrte Ivette zusammen mit Irma am Tag nach meiner Ausweisung nach Kuba zurück.

"Viele in Kuba sollten dies hören"

MARTÍN KOPPEL: Ich hörte, dass Irmita Unterstützung von einigen ihrer Schulfreunde bekam.

SALANUEVA: Ja, das war am Ende des Verfahrens. Irmita lebte damals wieder in Kuba und reiste nach Miami, um der Urteilsverkündung im Dezember 2001 beizuwohnen.
Irmitas Freunde sahen sie in der Zeitung und im Fernsehen. Einige von ihnen setzten sich über die ganze feindselige Propaganda hinweg und gingen in den Gerichtssaal, um sie zu unterstützen.
Ich war vier Jahre in den Vereinigten Staaten. In der kurzen Zeit lernte ich, was es heißt, in diesem Land als nur ein weiterer Arbeiter zu leben und zu arbeiten. Dies sind meine Erfahrungen, aber es gibt Millionen von ähnlichen Geschichten von Immigranten in den Vereinigten Staaten.
In Kuba sollten viele Leute von diesen Dingen hören, sowohl meine Generation - ich wurde 1959 geboren - als auch die Jugend von heute. Das sind Dinge, von denen man in Kuba nur aus Büchern erfährt oder aus Erzählungen der Großeltern. Man könnte denken, das sei Vergangenheit. Heute sei der Kapitalismus nicht mehr so. Aber praktische Erfahrungen wie die, durch die ich ging, lehren dich mehr über das Leben unter dem Kapitalismus, als alles, was man lesen kann. Sie zeigen dir, warum in Kuba eine Revolution nötig war.
Nachdem ich solche Erfahrungen gemacht habe, schätze ich um so mehr all' das, was wir in unserem Land erreicht haben. Wir können ihnen nicht erlauben, uns all' das wegzunehmen. Diese Vorteile können wir niemals aufgeben. Das ist es, was die Fünf verteidigen; darum lassen sie sie im Gefängnis. Und darum werden wir niemals aufhören, für ihre Freilassung zu kämpfen.

* Vor den verschiedenen Anklagen wegen "Verschwörung" und anderen Anklagen gegen die fünf kubanischen Revolutionäre, wurden die, die nicht US-Bürger sind - Gerardo Hernández, Ramón Labañino und Fernando González - wegen falscher Ausweispapiere angeklagt. Diese Anklagen erhöhten ihre Urteile um fünf oder noch mehr Jahre.

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb, db)

(Quelle: The Militant vom 23. Juli 2012)

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