Die Solidarität ist unerläßlich

Die Sache der Fünf fand bereits ein Echo in 114 Solidaritätskomitees, die in 63 Ländern gegründet wurden.

Deisy Francis Mexidor

Die Sache der Fünf fand bereits ein Echo in 114 Solidaritätskomitees, die in 63 Ländern gegründet wurden. Dies ist ein bedeutendes Zeichen dafür, daß wir weiterhin Breschen schlagen und die Mauern des Schweigens um den Fall der fünf kubanischen Patrioten, die ungerechte Strafen in Gefängnissen der Vereinigten Staaten verbüßen, herunterreißen müssen.

Martha Lidia Rodríguez vom Kubanischen Institut für Völkerfreundschaft (ICAP) sagte kürzlich, daß sich die aktivsten Gruppen in Europa, Lateinamerika und der Karibik befinden.

In Europa werden für März 2003 Protesttage vor der Menschenrechtskommission in Genf vorbereitet mit dem Ziel, die gegen Gerardo, René, Fernando, Antonio und Ramón verübten Verletzungen bekannt zu machen und die Präsentation des Berichts der Verteidigung am 7. April 2003 vor dem Distriktsgericht von Atlanta zu unterstützen.

Martha Lidia Rodríguez unterstrich, daß sich auch auf dem Weltsozialforum in Brasilien abzeichnete, wie sich die Solidaritätsbewegung mit unseren Landsleuten entwickelt. Zum ersten Mal wären Gruppierungen, die sich in diesem Fall engagieren, zusammengetroffen.

Von hier gingen Vereinbarungen wie die Deklaration von Porte Alegre aus, die das Engagement von Männern und Frauen der ganzen Welt, die Frieden und Gerechtigkeit lieben, für die Fortsetzung des Kampfes bis zur Befreiung der Fünf bekräftigen.

Angenommen wurde hier auch der Vorschlag der Komitees der Vereinigten Staaten und Argentiniens zur Durchführung einer Kampagne für den Kauf der Rechte der Titelseite der New York Times, eine der renommiertesten Zeitungen der Vereinigten Staaten, um dort wahre und präzise Informationen zu diesem Thema zu veröffentlichen, die von den großen Medien weiterhin verschwiegen werden.

Während der kürzlich stattgefundenen Konferenz für das Gleichgewicht der Welt sammelte das "Internationale Komitee für Gerechtigkeit und Freiheit für die Fünf" nahezu 400 Unterschriften von Intellektuellen und anderen Persönlichkeiten, die die Forderung nach der Durchführung eines gerechten und unparteiischen Gerichtsprozesses unterstützen.

Die Mauer des Schweigens muß abgerissen werden

Solidaritätsbotschaft, angenommen in Porto Alegre auf Vorschlag der Komitees für die Freilassung der fünf kubanischen politischen Häftlinge in den Vereinigten Staaten

Foto: Pablo Pildaín, Sondergesandter

Foto-Unterschrift: Die Wahrheit über die Fünf bahnte sich in Porto Alegre ihren Weg

Das Internationale Komitee für Gerechtigkeit und Freiheit der Fünf hat sich bereits konstituiert, und in den E-Mail-Verzeichnissen eines jeden Kubafreundes erscheint gegenwärtig die Deklaration von Porto Alegre.

Im multinationalen und vielfältigen Rahmen des Weltsozialforums konnten jene zusammentreffen, die sich bisher vielleicht nur aufgrund dieses fruchtbaren Austausches kannten. Sie konnten nun Gespräche führen, Erfahrungen austauschen, Aktionen planen und sich diesem Netz der Solidarität und Gerechtigkeit anschließen.

Fünf Kubaner sind zu unmenschlichen Haftstrafen in mehreren Gefängnissen der Vereinigten Staaten verurteilt worden, nur weil sie ihre Heimat vor terroristischen Übergriffen verteidigten. Schließen Sie sich mit Ihren Freunden diesem Dokument an. Wenn Sie davon überzeugt sind, daß dem Terrorismus Einhalt geboten werden muß, ganz gleich woher dieser kommt, einschließlich des Staatsterrorismus, der sich in schmutzigen oder imperialen Kriegen zeigt, verbreiten und erläutern Sie diese DEKLARATION VON PORTO ALEGRE.

Wir, die Teilnehmer des III. Weltsozialforums, das im Januar 2003 in Porto Alegre stattfand, und Mitstreiter der Komitees für die Freilassung der fünf kubanischen politischen Häftlinge, die in den Vereinigten Staaten Strafen verbüßen, weil sie ihr Land und ihr Volk vor terroristischen Aktionen verteidigten, die bereits das Leben von mehr als 3000 Kubanern kosteten, erklären:

· Wir werden unser Engagement für die Verteidigung und die Befreiung der fünf kubanischen Helden aufrechterhalten und verstärken, um die Mauer des Schweigens um den Fall niederzureißen.

· Wir werden unermüdlich für den Sieg der wahren Gerechtigkeit kämpfen und fordern für unsere Brüder eine neue Gerichtsverhandlung außerhalb von Miami.

· Wir werden auch in Zukunft Anklage erheben gegen die terroristische Politik der Regierung der Vereinigten Staaten gegenüber Kuba und seinem heldenhaften Volk, gegen die Doppelmoral des Imperiums im Kampf gegen den Terrorismus und gegen seine Einmischungspolitik, die sich heute gegen das venezolanische Volk richtet.

· Mit allen Mitteln und Wegen werden wir die während des Gerichtsprozesses zutagegetretenen Verletzungen der internationalen Gesetze, der Verfassung der Vereinigten Staaten und der Menschenrechte der politischen Häftlinge und ihrer Angehörigen anprangern.

· Wir werden die internationale Aktion gegen das Imperium ausdehnen und verstärken und fordern von der Regierung der Vereinigten Staaten die Verhaftung, Verurteilung und Bestrafung der Terroristen der antikubanischen Mafia, die sich frei auf den Straßen Miamis bewegen

Für Antonio Guerrero, Fernando González, Ramón Labañino, René González und Gerardo Hernandez fordern wir:

Freiheit, Gerechtigkeit, Frieden und Wahrheit!

Ricardo Alarcón: Wir werden unseren Kampf für ihre Befreiung unermüdlich fortsetzen

Worte von Ricardo Alarcón bei der Präsentation der CD "Kuba gegen den Terrorismus" am 9. Februar 2003 auf der XII. Internationalen Buchmesse in Havanna

Die web-Seite antiterroristas.cu hat eine Anerkennung gefunden, die nicht publik geworden ist. Bekanntlich gibt es eine klare Anweisung, darüber in bestimmen Medien nichts zu berichten. Die Anerkennung kommt von der Regierung der Vereinigten Staaten selbst und besonders von der Staatsanwaltschaft des südlichen Florida.

Diese fünf Genossen leisten zudem intellektuelle Arbeit und erfüllen unter schwierigsten Bedingungen die Mission des Künstlers, des Schöpfers.

Wir sagen immer: sie werden zurückkommen. In Wirklichkeit müssen wir sagen: wir werden sie zurückholen. Wir werden es durchsetzen, daß sie zurückkommen. Wir werden es erreichen, daß ihre Büttel die sie einschließenden Mauern herunterreißen müssen.

Erst vor ein oder zwei Tagen hat die Richterin den seit Beginn des Prozesses schwebenden Antrag abgelehnt, den die Verteidigung gestellt hatte, um endlich Zugang zu allen Unterlagen des Falles zu bekommen.

Wenn wir müde werden, sollten wir an sie denken. Sollten wir daran denken, daß die Fünf nicht müde werden, mit Tausenden von Menschen aus der ganzen Welt zu korrespondieren, sollten wir daran denken, daß sie es sind, die diese Bewegung am Leben erhalten, die ihr den wesentlichen Impuls verleihen. Deshalb verdienen sie es, daß wir Kubaner und Kubanerinnen uns weiterhin unermüdlich für ihre Freilassung einsetzen. Nur so werden wir es schaffen, sie in die Heimat zurückzuholen.

9. Februar 2003

Das herrschende Schweigen ruft ein Gefühl der Bitterkeit bei allen hervor, die damit in Berührung gekommen sind. Dennoch waren einige Momente ermutigend. Für mich war einer der entscheidenden Augenblicke, als ich erfuhr, daß wir auf Rosa Miriam zählen könnten, die eine so komplizierte und gleichzeitig so entscheidende Mission in dieser Schlacht übernehmen wollte. Schon wenige Monate später konnten wir ein Ergebnis sehen, das sehr bedeutend ist – auch wenn wir noch einen langen Weg vor uns haben. Ich möchte mich der Anerkennung anschließen, die vor allem den jungen, sehr talentierten Leuten aus Villa Clara zuteil wurde, ohne deren Einsatz die Konzeption, die Einrichtung und das Funktionieren der web-Seite, und jetzt die CD, nicht möglich gewesen wären.

Rosa Miriam und die Genossen der web-Seite antiterrorista.cu erhielten jedoch noch eine andere Anerkennung, die nicht publik geworden ist, weil es bekanntlich eine sehr klare Anweisung gibt, über diesen Fall in bestimmten Medien nicht zu berichten. Diese Anerkennung kommt ungewollt von der Regierung der Vereinigten Staaten und besonders von der Staatsanwaltschaft des südlichen Florida.

Wie wir wissen, verlaufen gegenwärtig –in der Schlacht auf legalem Gebiet- mehrere Vorgänge parallel. Dazu gehört die Berufung, der Antrag auf Annullierung des gegenwärtigen Prozesses und Durchführung eines neuen Verfahrens an einem anderen Ort mit Ausnahme von Miami, der vom Verteidigungsanwalt von Antonio Guerrero, Leonard Weinglass, eingereicht worden ist.

In der Antwort auf diesen Antrag von Dr. Weinglass führt die Generalstaatsanwaltschaft der Vereinigten Staaten im Distrikt Florida praktisch als einziges Argument die web-Seite www.antiterroristas.cu an.

Die Staatsanwälte des südlichen Florida zeugen der web-Seite Anerkennung in dem Sinne, daß sie zu deren wichtigsten Besuchern zählen, wie aus ihrem Schriftstück hervorgeht. Denn als sie sich dem von Dr. Weinglass gestellten Antrag widersetzen wollten, äußerten die Vertreter der Staatsanwaltschaft -abgesehen vom Gebrauch einiger Sophismen, auf die ich hier nicht eingehe, weil ich Ihnen die Zeit nicht stehlen möchte- ihre Verärgerung und Besorgnis über die Erklärungen, die Informationen und die Publizität hinsichtlich des Falles, die in bestimmtem Maße erreicht werden konnte.

Doch sie können die große nordamerikanische Presse nicht zitieren, weil diese nichts berichtet hat und wahrscheinlich auch nichts berichten wird, solange sie nicht dazu gezwungen wird. Sie zitieren ausschließlich www.antiterroristas.cu

Rosa, ich glaube, dies ist der Augenblick ihnen zu danken, denn manchmal bringen einige sogenannte Informationsmedien –wenn sie sich auf die Fünf oder die web-Seite beziehen- es irgendwie fertig, die web-Seite antiterroristas.cu, ja nicht einmal die Fünf zu erwähnen.

Als Anwärter auf den Journalistenberuf bewundere ich zutiefst die Kollegen, die sich z.B. dazu durchgerungen haben, die Nachrichten über die Präsentation des Buches von Gerardo in der Nationalbibliothek in Anwesenheit von Fidel Castro und über die Eröffnung der Ausstellung des Werkes von Gerardo zu bringen und zu schreiben, daß Fidel Castro wieder aufgetaucht, in der Nationalbibliothek gewesen und sogar durch eine Ausstellung gelaufen sei –Sie werden sich erinnern, daß Fidel Castro sich einige Tage erholt hatte. Doch zufällig schaffen es die Vertreter der sogenannten freien Presse –mit sehr wenigen Ausnahmen- generell, die Nachricht zu umgehen, daß das präsentierte Buch von Gerardo Hernández Nordelo ist und daß auch die von Fidel Castro eröffnete Ausstellung von ihm war. Dafür muß es Gründe. Diese liegen in der web-Seite www.antiterrorista.cu ., die glücklicherweise von immer mehr Nordamerikanern besucht wird.

Dort kann man sehen, was nirgendwo anders zu finden ist und was auch nicht erscheinen wird, weil es sich --wie Noam Chomsky, ein Experte der kultivierten Sprache, es ganz präzis mit einem Terminus ausdrückte, der nicht beleidigend ist und auch keinen Manipulator der Information verärgern kann-- um "die diziplinierten nordamerikanischen Medien" handelt – ein Beispiel, das in die Geschichte der "Disziplin" eingehen wird.

Der Zufall will es, daß sie sich immer frei entscheiden, so zu handeln wie es die Regierung will, die kurz davor ist, einen neuen militärischen Konflikt zu entfachen, Bomben und Raketen einzusetzen, um Millionen von Menschen zu töten, die bereit ist, wie ein neuer Nero den Planeten in Brand zu setzen und die sich gleichzeitig irgendwie arrangieren, um ihre Terroristen weiterhin zu schützen und zu verteidigen.

Einerseits wird die Regierung nicht müde zu erklären –und das zitieren natürlich auch die großen Medien-, daß "wer Terroristen aufnimmt, genauso schuldig ist wie die Terroristen selbst". Andererseits gestattet sie es jenen, die die Pflicht haben zu informieren, nicht, über all das zu berichten, was diese Regierung unternommen hat, um zu verhindern, dass die in den Vereinigten Staaten realisierten terroristischen Aktivitäten im Gerichtsprozeß gegen die Fünf untersucht werden.

Die Medien informierten nicht darüber, daß die Regierung –auch wenn sie dies nicht geschafft hat- während des ganzen Prozesses bestrebt war, ihre Terroristen zu schützen. Das tat sie auch zum Schluß, als sie die Genossen mit einem Urteil bestrafte, das auf den ersten Seiten und im Vordergrund der Berichterstattung eines jeden Mediums –das sich seiner Mission verpflichtet fühlt- hätte erscheinen müssen. Denn drei Monate nach dem schrecklichen Angriff vom 11. September wurden unsere Genossen –auf Antrag der Regierung der Vereinigten Staaten- nicht nur zu lebenslangen Haftstrafen und langen Gefängnisstrafen verurteilt, sondern es wurde ihnen auch untersagt –und das steht ausschließlich in der web-Seite, in der freien Presse wird man es vergeblich suchen-, sich Orten zu nähern, wo sich terroristische Elemente und Gruppen aufhalten oder die von diesen frequentiert werden.

In keiner Weise wurde über den Wortlaut dessen berichtet, was auf Antrag dieser Regierung -die bereit ist, in einem angeblichen Kampf gegen den Terrorismus den Planeten zu vernichten-, dazu führte, daß eine Bundesrichterin der Vereinigten Staaten ein solches Urteil gefällt hat. Ich halte das für die größte Beleidigung der Opfer des 11. September durch Behörden, die den Terrorismus effektiv bekämpfen sollten ohne dabei den Planeten in Brand zu setzen, und die damit zu Hause anfangen sollten, wollten sie derer angemessen gedenken, die an jenem Tag ihr Leben verloren.

All das und noch weitaus mehr wird die Welt nach und nach dank der Arbeit einer kleinen Gruppe von jungen Kubanern erfahren, die -ohne Autorenrechte oder materielle Güter zu beanspruchen- diese Aufgabe mit einer Hingabe und Selbstlosigkeit übernommen haben, die wirklich unsere Anerkennung verdienen.

Auf dieser Buchmesse wurde dem Thema des Terrrorismus gegen Kuba ein vorrangiger Platz zuerkannt. Vorgestellt wurde –wie wir alle wissen- ein ausgezeichnetes Buch, das Werk einer Gruppe von kubanischen Schriftstellern und bildenden Künstlern mit dem Titel "Cicatrices en la memoria" (Spuren im Gedächtnis). In Kürze wird ein umfangreicher Text zum Thema des Terrorismus vorgestellt werden. Präsentiert wurde auch das Buch von Gerardo "El amor y el humor todo lo pueden" (Mit Liebe und Humor können sie alles). Hier finden Sie eine kurze Beschreibung, aus der hervorgeht, was in der Welt getan wird, um die Solidarität mit den Fünf zu verstärken. Immer mehr wurde die zentrale Stellung dieser fünf Landsleute auf dieser Messe gerechtfertigt. Es geht um fünf junge Künstler, kubanische Intellektuelle, die politische Häftlinge der Vereinigten Staaten sind, weil sie das Verbrechen begangen haben, den Terrorismus zu bekämpfen.

Möge diese Messe dazu dienen, das Engagement der kubanischen Intellektuellen für ihre in den Vereinigten Staaten zu Unrecht eingekerkerten Kollegen zu unterstreichen und möge sie ein Beitrag sein zum unerläßlichen Kampf für ihre Befreiung aus dieser ungerechten Haft. Das ist unsere größte Hoffnung und unsere größte Überzeugung. Wir sagen immer: sie werden zurückkommen. In Wahrheit müßten wir sagen: wir werden sie zurückholen. Wir werden es durchsetzen, daß sie zurückkehren. Wir werden es erreichen, daß ihre Büttel die sie umschließenden Mauern niederreißen müssen.

Sollten wir eines Tages müde werden, sollten wir in unserem Engagement für die Freilassung dieser Genossen Müdigkeit verspüren, sollten wir an sie denken. Sie waren und sind es, die am meisten für den Sieg dieser Schlacht tun, sei es die Zeichnung von Gerardo Hernández –die heute als Symbol der Kampagne für ihre Freilassung um die Welt geht-, als er sich gegen die Zellenwand lehnt, weil er keinerlei Voraussetzungen für seine künstlerische Arbeit hat, sei es das Tagebuch von René, in dem er seiner Frau Tag für Tag mit einem kleinen Stück Bleistift die Vorgänge mitteilte, damit diese als Anklage verwendet werden könnten, und seien es die von ihnen bei der Verurteilung erhobenen fünf Anklagen, ohne über Unterlagen, ein Büro, einen Stuhl oder einen Tisch verfügt zu haben, um ihren Fall prüfen zu können. Sie konnten nicht einmal die angeblichen Beweise sehen, die laut FBI zur Begründung der Anklage dienten. Noch heute steht der Fall kurz vor der Berufung, und der Verteidigung und den Angeklagten wird weiterhin ein wesentlicher Teil der Unterlagen verweigert, die laut Gesetz vom ersten Tage an zu ihrer Verfügung hätten stehen müssen.

Erst vor einem oder zwei Tagen hat die Richterin den Antrag abgelehnt, der seit Beginn des Prozesses schwebte und von der Verteidigung eingereicht worden war, um endlich die Unterlagen des Falles handhaben zu können.

Auch ohne diese Dokumentation hielten sie die fünf Plädoyers. Sie sind ein Beweis der Stärke des menschlichen Geistes und ihrer Überzeugung, daß niemand sie einkerkern darf.

Wenn wir müde werden, sollten wir an sie denken, sollten wir daran denken, daß sie nicht müde werden, mit Tausenden von Menschen auf der ganzen Welt zu korrespondieren und sollten wir auch daran denken, daß sie es sind, die diese Bewegung am Leben erhalten, die ihr den wesentlichen Impuls verleihen. Sie verdienen es daher, daß wir Kubaner und Kubanerinnen den Kampf für ihre Befreiung unermüdlich fortsetzen. Nur so werden wir es schaffen, sie in die Heimat zurückzuholen.

Richterin Lenard verweigert den Antrag auf Zugang zu den klassifizierten Dokumenten, die gegen die Fünf verwendet werden

5. Februar 2003

Das US-Distriktgericht Florida, das die fünf Kubaner in Miami verurteilt hat, verweigerte den Antrag der Verteidigung auf Zugang zu den von der Regierung klassifizierten Dokumenten, die während des Prozesses gegen die Fünf verwendet wurden. Der Antrag schwebte seit 1998, dem Jahr ihrer Verhaftung. Die Ablehnung durch Richterin Lenard beraubt die Anwälte der Verteidigung des Rechts auf Zugang zu Dokumenten, die als Beweise gegen ihre Klienten verwendet und ihrer Meinung nach laut Verfahrensakte über Klassifizierte Information in die Kategorie Geheimdokumente eingestuft wurden, um es der Regierung der Vereinigten Staaten zu ermöglichen, den Fall -unter Verschleierung des Mangels an Beweisen- erfolgreich verhandeln zu können. Die Ablehnung ist unanfechtbar.

Diese "versiegelten" Dokumente stellen 80 % der im Prozeß gegen die fünf Kubaner verwendeten "Beweise" dar. Der Prozeß wurde von Rechtsexperten als "extrem ungewöhnlich" beschrieben. Die Tatsache, daß die Verteidigungsanwälte während ihrer Vorbereitung auf die Berufung diese Beweise nicht einsehen können, wird von vielen als ein Beispiel für die Ungerechtigkeit des Prozesses gegen die Fünf angesehen.

Obwohl das Distriktsgericht anführt, daß es keine Rechtssprechung mehr über den Fall ausübe, weil die Berufungen gegen die Urteile beim 11. Bezirksgericht von Atlanta eingereicht wurden, verweigert es den Angeklagten auch das Recht auf eine Anhörung zu dieser Frage und erhärtet so eine frühere diesbezügliche Entscheidung durch das Dubé-Gericht.

Der erste Brief

Die Einzelhaft ist eine der zahlreichen Verletzungen, denen die fünf kubanischen Patrioten seit ihrer Verhaftung am 12. September 1998 ausgesetzt sind. 17 Monate lang wurden sie in dem berüchtigten "Loch" und ohne Kontakt zu ihren Angehörigen festgehalten. Erst 27 Monate danach erhielt die Ehefrau von Ramón Labañino, Elizabeth Palmeiro, nach einer angstvollen Wartezeit die schriftliche Benachrichtigung.

Deisy Francis Mexidor

Alles begann am 12. September 1998. Gegen 5.30 Uhr morgens wurden wir zu Hause verhaftet und anschließend zu einem "Überzeugungsgespräch" ins Hauptquartier des FBI in Miami gebracht. Als Gegenleistung zu bestimmten Versprechungen sollten wir kollaborieren und Verrat üben. Natürlich hatte ich nichts zu erklären. Nach mehreren gescheiterten Versuchen wurden wir dann in einem Fahrzeug zum FDC (Federal Detention Center- Bundeshaftanstalt) von Miami, mitten in Downtown Miami, transportiert, wo man uns von nun an festhielt.

Nach Betreten des Gebäudes wurden wir direkt in den 1. Stock gebracht, wo wir 18 Tage lang blieben. Es war eine Einzelzelle mit einem eisernen Bettgestell und einer Matratze, einem Zement-Tisch, einem Lehm-WC, einem Metallstuhl und nur einer Schlafdecke.

Die ersten drei Tage -von Sonnabend, vom 12. September 1998 bis zum Montag, den 14., als wir uns das erste Mal die Zähne putzen konnten- hatten wir ohne jede Körperpflege verbracht, konnten uns nicht waschen, hatten keinen Kamm – überhaupt nichts. In diesem Zustand kamen wir dann zum ersten Mal zur bundesstaatlichen Show.

Bei dieser ersten Präsentation vor Gericht wurde erklärt, daß wir kein Geld hätten und demzufolge einen Anwalt vom Gericht gestellt bekämen...

Die Erinnerung kehrt zurück...

"Diesen Brief von Ramón erhielt ich am 21. Januar 2001 nach 27 Monaten angstvoller Wartezeit seit seiner Verhaftung. Am 2. Januar um 9.15 Uhr morgens hatte ich aber schon einen Anruf erhalten. Ich erinnere mich sehr gut daran, aber frag mich nicht, was ich in diesem Moment empfand - ich kann es Dir nicht beschreiben. Ich weiß noch, daß er mir sagte: "Tata, meine Liebe" und daß ich antworten konnte: "Mein Liebster, endlich!"

In der behaglichen Atmosphäre ihrer Wohnung spreche ich mit Elizabeth Palmeiro, der Ehefrau von Ramón Labañino, einem der fünf kubanischen Helden, die ungerecht in den Vereinigten Staaten eingekerkert sind.

Ich hatte sie mir als resolutere Frau vorgestellt, aber das traf nicht zu. Sie ist eher sanft, ausgeglichen, besonnen, gesprächsfreudig und sehr sensibel. Mehr als einmal unterbrach sie ihre Worte als ihre Augen feucht wurden oder sie einen Knoten im Hals spürte, der sie zu ersticken drohte. " Es ist schwer, sehr schwer" gesteht sie und blickt auf die Fotos vom letzten Besuch im Strafgefängnis von Beaumont, Texas, im April des vergangenen Jahres.

"Ich wußte, daß er lebte, aber sonst nichts. Die erste Nachricht nach der Verhaftung erhielt ich aus Briefen, die er an Olguita, die Ehefrau von René, geschrieben hatte, als sie vor ihrer Deportation nach Kuba bei der Einwanderungsbehörde in Miami festgehalten worden war. Die Identität von Ramón war noch nicht aufgedeckt worden und die Briefe waren an alle gerichtet. Luis Medina fügte seinem Abschiedsbrief an Olga ein Gedicht bei, das –wie er sagte- einer imaginären Frau gefallen könnte, die es überall geben kann. Diese Frau war ich.

"Als Olguita zurückkehrte und ich die Möglichkeit bekam, das zu lesen, erkannte ich sofort seine Handschrift. Es zerris mit beinahe das Herz. Das war im Dezember 2000. Damals kannten Olguita und ich uns noch nicht.

"Dann kam das mit dem Anruf. Es hatte eine exakte Verbindung zwischen uns gegeben, wenn auch nur in Gedanken und obwohl 27 Monate lang einer vom anderen nichts wußte. In seinem Tagebuch beschreibt René, wie Ramón sich ihm nach dem Gespräch mit mir unter Tränen genähert hatte. In so langen Monaten des Schweigens gab mir nur die gegenseitige Liebe Kraft und auch das Bewußtsein, daß ein solcher Mann mein Ehemann ist.

"Jener erste Brief war sehr lang, über 20 Seiten. Trotz seiner Länge war er kurz gefaßt und sehr tiefgehend.

Ramón verliert sich nicht in Einzelheiten. Er schrieb mir von der Zeit des Verhörs, was er dachte, über die Dinge, die ihm in den Sinn kamen. In dem Brief schickte er mir das Gedicht Ausencia (Abwesenheit). Darin sagt er mir, ich sollte nicht denken, daß er fern von mir ist. Er habe sich noch kein bißchen aus meinem Herzen entfernt. Es kamen noch zwei Gedichte von ihm, die er während der 17 Monate im "Loch" geschrieben hatte.

"Er ließ mich wissen, wie sehr er an die Mädchen dachte und wollte erfahren, wie ich sie erzog, wie sie auf die Geschehnisse reagieren und versicherte mir, daß er im tiefsten Herzen immer davon überzeugt war, daß ich standhaft sein würde. Aus Gründen der Mission, die er erfüllte, hatte er mir das niemals gesagt. Ich antwortete ihm, daß alles so ist, wie er es gewollt hätte und weiß, daß ihm das sehr viel neuen Mut gab.

"Diese 20 Seiten gelblichen Papiers enthielten eine Geschichte von persönlichem Mut, von jemandem, der sich nicht beugte, auch wenn er nicht wußte, was mit seinem Leben, mit dem Leben seiner Genossen, mit meinem Leben geschehen würde. Es war eine harte Zeit der Desinformation und des Mangels an Informationen. Deshalb bedeutet dieser Brief so viel für mich.

"Eines abends im Juni 2001 bestätigte er mir telefonisch, daß sie für schuldig erklärt worden seien. Bis zu diesem Augenblick hatte ich gehofft, daß die Anklagepunkte der Spionage und der Verschwörung, um Mord zu begehen, fallen würden. Sie sind im Prozeß nicht bewiesen worden. Aber von einem Gericht in Miami konnte man nichts anderes erwarten."

Von Haß besessene Hirne

Während der 44 Jahre der Revolution haben zahllose kubanische Familien unter den terroristischen Aktionen von Elementen gelitten, die in Florida geschützt und finanziert werden.

Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, daß Männer wie Ramón Labañino, Fernando González, Gené González, Antonio Guerrero und Gerardo Hernández persönliche Wünsche zum Wohle ihres Volkes zurückstellen, solange die aufeinanderfolgenden US-Administrationen im angeblichen Kampf gegen den Terrorismus eine Doppelmoral an den Tag legen.

Auf einer Pressekonferenz mit Ricardo Alarcón, Präsident des kubanischen Parlaments, im verganagenen Monat wurde die umfangreiche Information aufgedeckt, die Havanna seit 1998 an hohe Bamte des FBI übergeben hat und in der die Pläne und Aktivitäten der Kubanisch-Amerikanischen Nationalen Stiftung (Fundación Nacional Cubano Americana – FNCA) aufgelistet und detailliert dargestellt werden.

Anschriften, Namen und Karteikarten von berüchtigten Terroristen, von diesen frequentierte Orte und Telefongespräche wurden von den nordamerikanischen Behörden archiviert. Kuba hat sich stets zur Kooperation bereit erklärt, aber zu welchem Preis, wenn die Helden eingekerkert werden und die Terroristen frei herumlaufen, wie Ricardo Alarcón es ausdrückte.

In den 90er Jahren traten die Infiltrationsmethoden und Piratenangriffe gegen unser Land erneut auf, wie es die von Kuba an das FBI übergebenen Akten bezeugen.

Aktionen wie das gewaltsame Eindringen im Oktober 1990 bei Santa Cruz del Norte in Havanna, im Januar 1991 bei Cárdenas, im Oktober 1992 bei Playa Carbo in Sancti Spíritus, oder die Übergriffe im gleichen Jahr auf das Hotel Meliá-Varadero, im März 1994 auf das Hotel Guitart Cayo-Coco und die Explosionen während des ganzen Jahres 1997 in Hotelanlagen wie Meliá-Cohiba, Sol Palmeras, Capri, Nacional, Tritón, Chateau und das Copacabana, wo der junge italienische Unternehmer Fabio Di Celmo sein Leben verlor, werden in Miami vorbereitet und finanziert.

Viel Liebe zu vergeben.....

"Die Trennung aus Gründen der Pflicht war für beide und für die Familie eine harte Probe gegenseitiger Opferbereitschaft. Ich sehne mich nach dem Tag, an dem ich ihm wieder sein Lieblingsgericht zubereiten kann. Ich sehne mich danach, ihn wieder mit den Mädchen im Hause herumtollen zu sehen, auch wenn danach ein paar Strümpfe in den Ecken herumliegen und ich dann mit ihm schimpfe.

"Wenn ich im Nachhinein jetzt alles betrachte, bin ich ihm dankbar dafür, daß er mich in das, was er tat, nicht eingeweiht hat.. Niemals hat er mich die Unsicherheit und die Gefahr spüren lassen, deren er fast täglich ausgesetzt war, und ich glaube, daß ich heute besser darauf vorbereitet bin, auf die ständigen Fragen unserer jüngsten Tochter, auf dieses so harte "Warum kommt Papa nicht? zu antworten.

"Ich weiß es nicht, aber unsere Liebe hat sich in so vielen Dingen -besonders was das Vertrauen angeht- bewährt. Niemals ist mir durch den Kopf gegangen, daß er mich betrügen würde, und ich sagte ihm das auch als ich bei der Urteilsverkündung dabei war und er mir gegenüberstand.

Elizabeth schließt langsam das Fotoalbum, das wir während unseres mehr als zweistündigen Gespräches durchblättert hatten. Sie verwahrt die Gedichte und stellt die Bilder von einem entfernten, doch nicht abwesenden Ramón wieder an den bevorzugten Platz im Wohnzimmer auf. In diesen Tagen werden sie sich innerhalb der kalten Mauern des Strafgefängnisses von Beaumont wiedersehen. Sie wird ihn nicht berühren dürfen, "kaum einen Kuß zur Begrüßung und zum Abschied und nur eine leichte Umarmung, weil jede andere Art von Kontakt nicht erlaubt ist. Wir werden viel sprechen, gegenseitig in unseren Augen lesen. Ich weiß, daß Ramón sehr viel Liebe zu vergeben hat".

...In den schwierigsten Momenten, in der größten Einsamkeit, als wir uns nach der Stimme eines menschlichen Wesens sehnten (wir fürchteten sogar, die Kommunikationsfähigkeit zu verlieren und sehnten uns danach, ein paar Worte, ganz gleich in welcher Sprache, von einem anderen Menschen zu hören), warst Du immer an meiner Seite und wirst es immer sein, waren auch meine Mutter, meine Töchter, alle meine Lieben und Freunde bei mir, und war vor allem jene Mutter an meiner Seite, der wir uns alle verpflichtet fühlen: meine Heimat.

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