Gloria La Riva: "Nichts steht in näherer Verbindung zu dem Fall der Begnadigung dieser Terroristen als die total entgegengesetzte Behandlung der Cuban Five, die versucht hatten sie zu bremsen."

Von Bernie Dwyer, Radio Havana Cuba, 31. August 2004

Gloria La Riva
Die politische Aktivistin und Koordinatorin des National Committee to Free the Cuban Five in den USA, Gloria La Riva, hat am Freitag, den 27. August 2004 eine Telefonkonferenz organisiert, um gegen die Begnadigung von vier Terroristen durch die scheidende panamaische Präsidentin Mireya Moscoso zu protestieren. Unter den Teilnehmern befanden sich Dr. Julio Yao, Professor für Recht und internationales Recht an der Universität von Panama, Ramsey Clark, der frühere US-Justizminister, Raúl Alzaga aus Puerto Rico, ein enger Freund der Familie von Carlos Muñiz Varela, der vor 27 Jahren von anti-kubanischen Terroristen in Puerto Rico ermordet wurde, Iraida Malberti, die Ehefrau eines der Piloten des Flugzeuges, das 1976 von einer Bombe zerstört wurde, und Andrés Gómez, Mitglied der progressiven Gemeinde von Miami.
Bernie Dwyer sprach nach der Konferenz telefonisch mit Gloria in San Francisco und fragte sie, wie die empörende Begnadigung durch Mireya Moscoso genutzt werden kann, um auf die offensichtliche Doppelmoral hinzuweisen, die auf diese selbsterklärten Terroristen und die fünf kubanischen Männer, die verhaftet, vor Gericht gestellt und verurteilt wurden, weil sie lediglich versucht hatten, deren Terroraktivitäten zu beenden, angewendet wird.

[Bernie Dwyer] Können wir diesen speziellen Akt seitens der scheidenden panamaischen Präsidentin nutzen, um auf die grausame Ungerechtigkeit gegen die fünf Kubaner hinzuweisen, die genau diese Gruppen in Miami unterwanderten, die solche Angriffe, wie sie auf der Pressekonferenz besprochen wurden, durchführten?

[Gloria La Riva] Ich glaube, das ist eine sehr gute Frage, weil nichts in näherer Verbindung zu dem Fall der Begnadigung dieser Terroristen steht als die total entgegengesetzte Behandlung der Cuban Five, die versucht hatten sie zu bremsen. Ich glaube nicht, dass es dem FBI gelungen ist, seine wahren Absichten oder die Absichten der Vereinigten Staaten zu verbergen, als es nach der Verhaftung der fünf Kubaner ankündigte, es werde nach weiteren Agenten suchen, sie verhaften und anklagen, denn die USA zeigen ihre direkte Rolle in der Unterstützung der Terroristen immer offener.
Oft gab es Hinweise, dass die USA ihnen grünes Licht gibt oder weg sieht. Aber kubanische Agenten, die New York Times und die Bundesregierung haben die genauen Verbindungen und Pläne aufgezeigt. Aber das FBI ging gegen die Cuban Five vor.
Also ist es unsere Aufgabe in der Kuba-Solidaritätsbewegung und der Bewegung für die Cuban Five so etwas zu tun, wie wir es heute taten, um die Verdrehung der Gerechtigkeit darzulegen, indem wir die Ehefrau des einen Piloten dabei hatten, der bei dem Bombenanschlag auf das Flugzeug 1976 getötet wurde, sodass die US-Presse das Rampenlicht nicht zu sehr auf dieses Männer und ihre Familien richten konnte, die Freudentränen vergossen, weil sie aus dem Gefängnis sind, sondern die Verbrechen dieser Männer zu zeigen, die Familien, die so gelitten hatten, Die Tausende und Tausende von Familienmitgliedern, die wegen der Toten gelitten haben, verursacht von Terrorakten dieser Männer. Wir müssen das umdrehen und zeigen, wer das Opfer ist. Kuba ist das Opfer und die USA sind der Täter.
Die andere Sache, die wir tun müssen, ist es, die Verschwörung der Terroristen in Miami darzulegen, ihre Begnadigung und die Tatsache, dass die scheidende Präsidentin Moscoso und ihre Schwester nach Miami gehen werden, es war schon lange geplant, die Tür für sie stand offen, und der rote Teppich lag schon. Welche Art von Beziehungen werden sie dort haben? Wenn die Medien das berichten, was wir heute berichteten, wird es Empörung bei der [US-] amerikanischen Bevölkerung auslösen. Es ist ein Skandal.
Es ist schwer zu beschreiben, was die Leute von Männern halten, die mit ihrer terroristischen Rolle prahlen. So wie Luis Posada Carriles, der nach dem Mord an Fabio di Celmo, dem italienischen Touristen, der als Folge der Terrorakte in einem kubanischen Hotel 1997 starb, sagte, er schliefe wie ein Baby. Und trotzdem ist ihm nichts passiert.
Der Puertoricaner Raúl Alzaga, der ein Freund von Carlos Muñiz Varela war, dem jungen Mann, der vor 27 Jahren von einem Terroristen erschossen wurde, sprach das heute an. Er betonte, dass Pedro Remón bis heute nicht für die Morde, die er innerhalb der Vereinigten Staaten begangen hatte, angeklagt wurde. Jetzt, wo er [Remón] sich in Miami befindet, schlug Raúl Alzaga eine Kampagne für eine Mordanklage gegen Pedro Remón vor, da es keine Verjährung gibt.

[BD] Seit kurzem gibt es eine neue Stimme in Miami. Wir wissen, dass es dort immer moderate Leute gab und Leute, die Kuba unterstützen, aber jetzt gehen sie auf die Straße und und verleihen ihrer Opposition gegen die Hardliner Ausdruck. Glaubst du, dass das diese Burschen irgendwie vertreiben könnte? Bis jetzt konnten sie sicher sein, dass sie dort ein Schutzgebiet vorfanden, aber glaubst du, die Bevölkerung könnte entscheiden, dass sie solche Leute nicht in ihrer Mitte haben will?

[GLR] Sicher, in den letzten Wochen, seitdem der Bush-Plan die Reisebeschränkungen nach Kuba für kubanische Familien in Miami verschärft hat, sind hunderte von Menschen am Wochenende auf die Straße gegangen, um gegen die brutale Politik der Kongressabgeordneten Diaz Balart und Ros Lethinen gegen genau die Leute, die sie vorgeben zu repräsentieren, zu protestieren.
Ich hoffe, dass diese Einstellung der Leute die wahre Natur des Bush-Planes aufzeigen wird: dass Bush nicht für die Kubaner in Miami spricht, sondern gegen sie handelt. Ich hoffe, sie werden in der Gemeinde begreifen, wie sehr sie direkt betroffen sind, wie grausam es ist, was ihnen da passiert, und dass sie auch sehen, wie Kubaner terrorisiert werden und durch diese Terrorakte gestorben sind, worunter sie genauso leiden.
Ich bin nicht sicher, ob es eine direkte Verbindung gibt. Ich glaube, dass nur die Resonanz in der Gemeinde helfen und mehr Leute dazu bringen kann, der gesamten Gemeinde darzulegen, dass die ganze kubanische Nation ob in Kuba oder in Miami von der US-Politik betroffen ist. Ich hoffe das und ich ziehe den Hut vor denjenigen in der Gemeinde in Miami, die die Revolution unterstützen, denjenigen, die lediglich Position gegen die Blockade beziehen, und denjenigen, die öfter als nur alle drei Jahre bei ihren Familien sein wollen. Ich ziehe vor allen den Hut, die in einer Koalition zusammenarbeiten. Ich fahre seit elf Jahren regelmäßig nach Miami, ich sehe inzwischen eine viel größere Teilnahme als noch vor einigen Monaten. Also, es ist ermutigend.

Deutsch: ¡Basta Ya!

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