Die Wahrheit über die Fünf ist auf dem Vormarsch

Von Alicia Jrapko

Die Vorstellung des Buches "Terrorismo de EEUU contra Cuba - El caso de los Cinco" [Terrorismus der USA gegen Kuba - Der Fall der Fünf, bzw. Titel der englischen Ausgabe: "Superpower Principles - U.S. Terrorism against Cuba", Anm. d. Ü.} tauchte in mehreren Teilen der nordamerikanischen Bevölkerung als eine Beunruhigung auf, die von dem Fall ausgeht, insbesondere in dem der Studenten und Universitätsprofessoren und in Kreisen freiheitlich denkender Menschen. Die Tournee ist Bestandteil der Aktionen der weltweiten Solidaritätskampagne zur Anprangerung der achtjährigen Inhaftierung der Fünf und der Terroranschläge gegen Kuba. Dazu gehörte der 6. Oktober im Gedenken an das schreckliche Verbrechen von Barbados und an andere Terroranschläge.
Das von Salim Lamrani herausgegebene Buch, das Essays von wichtigen Autoren und Intellektuellen aus aller Welt enthält, unter anderem den einer Literaturnobelpreisträgerin, hatte in den USA noch keine Verbreitung gefunden. Die Tournee hat damit begonnen, die entsprechenden Autoren bekannt zu machen. In jeder Vorstellung wurden Exemplare verkauft und wurde Informationslektüre über die Fünf verteilt.
Wir begannen am 3. Oktober in New York, in einer kleinen Universität namens Sarah Lawrence. Dort nahmen Studenten daran teil, die noch absolut nichts von dem Fall kannten. Am Ende der Vorstellung ergab sich ein sehr fruchtbarer Dialog zwischen ihnen und den Vertretern auf dem Podium. Die Studenten fragten unter anderem, wie sie sich an der öffentlichen Anklage beteiligen und dabei helfen könnten.
Am folgenden Tag fand die Vorstellung in einer kleinen Buchhandlung in New York gemeinsam mit Leonard Weinglass statt. Obwohl so klein, quoll der Raum von Personen über, die gekommen waren, um zum ersten Mal über den Fall der Fünf zu hören.
Die dritte Veranstaltung war in einem anderen College, dem angesehenen John Jay College. Eine große Anzahl der Teilnehmer waren Studenten. Die Redner waren der Pater Luis Barrios, der Rev. Lucius Walker, Leonard Weinglass und Salim Lamrani. Sie hatten die Gelegenheit, eine Grußbotschaft der Solidarität zu verlesen, die Gerardo Hernández uns im Namen der Fünf speziell für die Tournee geschickt hatte.

Nach den Redebeiträgen forderte Lucius Walker die Studenten dazu auf, eine Liste mit Ideen zusammenzustellen, wie sie sich für den Fall engagieren könnten, der dort, innerhalb der anwesenden Studenten so viel Beunruhigung auslöste, um sich im Kampf für die Freiheit der Fünf zusammenzuschließen.
In New York bot Lamrani drei Interviews in Lokalsendern an. Eine der beeindruckenden Sendungen war die für alle Sendeanstalten des Senders Pacifica auf nationalem Niveau der USA. Am Donnerstag wurden wir beide von einem Sender aus Boston interviewt, wohin wir am folgenden Tag kamen.
Am Freitag, dem 6., bei der Ankunft im Institut für Technologie von Massachusetts, der vierten Veranstaltung fanden wir eine halbe Stunde vor Beginn schon eine lange Schlange von Leuten vor, die begierig darauf waren, ihre Plätze im Saal einnehmen zu können. Die Veranstaltung begann um 19:00. Im Saal drängten sich 500 Menschen während 200 [die Zahlen stammen aus späteren Angaben] ihn aus Platzmangel nicht mehr betreten konnten.
Diese Veranstaltung war in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich. Nalda Vigezzi vom Komitee 26. July aus Boston erinnerte die Anwesenden an das tragische Datum, dessen heute gedacht wurde: Der 30. Jahrestag des ersten Terroranschlags auf die kommerzielle kubanische Fluglinie.
Persönlich konnte ich zu den menschlichen Aspekten des Falles, über das, was die Männer ausmacht, sie, die Fünf, über ihre Familien, über die Ungerechtigkeit, Adriana und Olga die Erlaubnis zu verweigern, ihre Ehemänner zu besuchen.
Danach hielt Salim Lamrani einen exzellenten Vortrag über den Terrorismus der USA gegen Kuba und über den Fall der Fünf. Auf ihn folgte der Präsident der National Lawyers Guild Michael Avery, der außerdem über den Luis Posada Carriles des Terrorismus' beschuldigte und über die Lügen der Bush-Administration im Kampf gegen den Terrorismus sprach.
Der emotional ergreifendste Moment des Abends war, als Michael Avery schließlich "Freiheit für die fünf Kubaner" rief, und das Auditorium mit einstimmte und die Worte des Präsidenten der National Lawyers Guild mehrere Male einstimmig wiederholte.
Nancy Kohn, die die Organisation der Veranstaltung in Boston enthusiastisch unterstützt hatte, las den Brief von Gerardo vor, der einen starken und langen Applaus der Anwesenden erhielt.
Schließlich gab Noam Chomsky der Veranstaltung einen krönenden Abschluss, indem das Wort ergriff und sich auf die gegenüber Kuba und andere Länder der Region sowie auf den Mittleren Osten angewandte Außenpolitik der USA bezog.
Einige Medien waren anwesend, unter ihnen der Boston Globe, der versprach, in den nächsten Tagen einen Artikel zu veröffentlichen.
Am Samstagmorgen nahmen wir in Washington D.C. teil. Die Vorstellung des Buches dort fand in den "Busboys and Poets" in Anwesenheit von Saúl Landau, Wayne Smith, Piero Gleijeses und Salim Lamrani statt. Die Kapazität des Saales war absolut erschöpft und jeder der Podiumsredner sprach über Themen in Verbindung mit Terrorismus gegen Kuba und über die Fünf. Ich konnte erneut den Brief von Gerardo im Namen der Fünf vorlesen.
Heute morgen kehrten wir nach Oakland zurück, wo sie einen Empfang für Salim gegeben haben.
Ab morgen werden wir die Tournee im Westen des Landes beginnen, am Montag an der Universität von Sonoma mit Peter Phillips vom "Proyecto Censurado", später am College Chabot von Hayard, Kalifornien und am Abend werden wir eine Vorstellung gemeinsam mit Michael Parenti in einer Buchhandlung der Stadt Berkeley, Black Oak Books, abhalten.
Am 11. soll die letzte Vorstellung an der Universität von Stanford stattfinden. Am nächsten Dienstag sind zwei Interviews mit Lokalsendern vorgesehen.
Unglücklicherweise verfügen wir momentan nicht über ausreichende technische Ausstattung, um Videos verschicken zu können, aber wir haben schon die wichtigsten Interviews und Segmente der interessantesten Vorstellungen aufgenommen. Sie werden in der Dokumentation "Einmischung", der Produktion des venezolanischen Panafilms in Gemeinschaft mit Telesur, zusammengestellt.
Diese Tournee zeigt uns einmal mehr, bis zu welchem Grad es die US-Regierung es geschafft hat, einen Mantel des Schweigens über den Fall der Fünf zu legen, aber auch die Möglichkeiten, das Wissen weiterzugeben und Unterstützung und Solidarität zu erhalten, bis die Freiheit unserer fünf Brüder erreicht ist.
Wir können mit großer Befriedigung sagen, dass wir bis jetzt über 700 Personen im Laufe der verschiedenen Veranstaltungen erreicht haben. Wir sind uns sicher, dass wir am Ende über 1.000 Menschen erreicht haben, von denen die meisten noch nie von dem Fall gehört hatten.
Abgesehen von den Teilnehmerzahlen, den charakteristischen Gegebenheiten an jedem Ort, das, was am meisten beeindruckt, ist, die Betroffenheit wahrzunehmen, die Empörung und das Verhalten der Menschen, die, sobald sie den Fall kennen lernen, ihre unmittelbare Solidarität mit den Fünfen zeigen und das legitime Recht Kubas anerkennen, sich gegen den Terrorismus zu verteidigen.

Comité Internacional por la Libertad de los Cinco, 9. Oktober 2006

Deutsch: ¡Basta Ya! (aus dem Spanischen)

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