Die Fünf auf dem Sozialforum in Atlanta

Von Alicia Jrapko, 1. Juli 2007

Das Sozialforum in Atlanta steht kurz vor seinem Abschluß. Heute, am Sonntag, 1. Juli, werden sich die Teilnehmer zum Abschiednehmen in einer Vollversammlung treffen, der dann die Abschlußfeier folgen wird.

Für die Informationsmedien der großen Gesellschaften passierte in Atlanta nichts. Aber die alternativen Medien haben die verschiedenen Aspekte dieses ersten Sozialforums in den USA umfassend behandelt, Tausende von Teilnehmern haben einander kennenlernen können und konnten sich über ihre Gefechte austauschen und Pläne schmieden, wie es auf der Suche nach einer besseren Welt, die so nötig ist, weitergeht.

Am Freitag gab es verschiedene Workshops, die sich mit Kuba und den Fünfen befaßten. Im Workshop "Widerstand gegen die historische Ungerechtigkeit: Die Parole lautet, die Einigkeit der Unterdrückten zu schmieden" sprach einer der Teilnehmer am Podium über die Fünf. Der Tag ging weiter mit dem Workshop über die Lateinamerikanische Schule für Medizinwissenschaften und einem weiteren Workshop zu dem Thema "Das Vermächtnis von Martin Luther King: von Atlanta nach Kuba".

Am Samstagmorgen erwähnte der bekannte und geachtete Unabhängigkeitskämpfer aus Puerto Rico, Rafael Cancel Miranda, Symbol auch des Widerstands auf internationalem Niveau, die Fünf in einem Workshop, in dem über politische Gefangene in den USA gesprochen wurde. Dieser Workshop begann mit der Verlesung des Briefes von Gerardo Hernández im Namen der Fünf. Der hefitge Beifall bewies die große Hochachtung, die sich die Fünf in den USA erworben haben, nicht nur, weil sie Leben verteidigt haben, sondern auch wegen ihrer Widerstandsleistung gegen fast neun Jahre Ungerechtigkeit in nordamerikanischen Gefängnissen.

Die Teilnehmer hörten mit Rührung, wie der unter diesem Namen allgemein bekannte Don Rafael sagte: "Wenn jemand geistig frei ist, dann ist er immer frei, wo er sich auch befinden möge".

Am Samstagabend kame es dazu, jemand anders in einer Plenarsitzung über den Fall sprach. Vor einem vollen Auditorium am Samstagabend um 7 Uhr, fragte einer der Teilnehmer am Podium während der Plenarsitzung mit dem Titel "Befreiung der Geschlechter und der Sexualität", nämlich Imani Henry vom Zentrum für Internationale Aktion, vor Beginn seines Redebeitrags, wieviele denn den Fall der fünf Kubaner kennen. Etliche Personen hoben die Hand. Henry fuhr dann fort und schilderte kurz den Fall. Am Schluß erfüllte das Auditorium starker Beifall. Außerdem übertrug ein Lokalsender aus Atlanta, 89.3, WRFG, die Plenarsitzung life, so daß noch weitere Tausende von Personen erreicht wurden.

Als die Teilnehmer am Ende der Plenarsitzung das Auditorium verließen, nutzten die Aktivisten des Falls der Fünf die Gelegenheit, alle Arten von Informationen zu dem Fall zu verteilen; viele Teilnehmer an dem Forum kamen an die Stände und baten um Informationen.

An einem der Informationsstände des Solidaritätsnetzwerks mit Kuba versammelte sich spontan eine Gruppe von Aktivisten, die begannen, sehr laut zu singen: "Auslieferung von Posada Carriles, Freiheit für die Fünf."

Die Präsenz der fünf Kubaner war in Atlanta so stark, daß man sich kaum vorstellen kann, irgendein Teilnehmer an dem Forum sei gegangen, ohne wenigstens davon gehört zu haben, daß es fünf kubanische Gefangene in den USA gibt.

Atlanta war eine ausgezeichnete Gelegenheit, das Schweigen der Medien zu durchbrechen und wichtige Teile der progressiven Bewegung zu erreichen, die den Fall bisher nicht kannten.

Fünf Informationsstände, Spruchbänder mit den Fotos der Fünf und der Forderung nach ihrer Freilassung, Ausstellung von Karikaturen und Bildern von Gerardo Hernández und Antonio Guerrero, Fotos von den Fünf und ihren Angehörigen sowie zahlreiche Informationen bewiesen deutlich, daß es viele Gruppen und Einzelpersonen gibt, die sich dieser gerechten Sache angeschlossen haben.

Nach der Rückkehr der Teilnehmer in die jeweiligen Städte der USA geht der Kampf mit dem Anklopfen an neue Türen und dem Erreichen anderer Gruppierungen weiter.

Deutsch: ¡Basta Ya!

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