Bonn: Anticubanische Contra-Provokation erfolgreich zurückgewiesen
Die berüchtigte sog. "Internationale Gesellschaft für Menschenrechte/IGfM" veranstaltete ihre
diesjährige Jahrestagung vom 18. - 20.04.08 im Bonner 3-Sterne-Tagsungszentrum "Gustav-Stresemann-Institut" und hatte für den 18. April eine mehrstündige konterrevolutionäre Kundgebung vor der in unmittelbarer räumlicher Nähe gelegenen cubanischen Botschaft in Bonn organisiert, was über deren innere Strukturen hinaus erst am Mittag des 16.04. bekannt wurde. Binnen weniger Stunden organisierten Cuba-Solidaritätsgruppen aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet eine Gegenveranstaltung zur selben Zeit am selben Ort, um "das cubanische Territorium in Bonn vor Contra-Provokationen zu schützen", wie es in einem Rundschreiben hieß.
Ab 13:00 Uhr, die Reaktionäre hatten sich für 14:00 Uhr angekündigt, setzten die Cubafreundinnen und -freunde gegenüber der Botschaft mit Transparenten, zahlreichen Fahnen und Stellschildern ein weithin sichtbares Zeichen der Solidarität. Zu Beginn der, von der Polizei 50 Meter entfernt platzierten, Contra-Aktion versuchten diese sofort eine Provokation. Der Vorstandssprecher M. Lessenthin versuchte mit mehreren seiner Kumpanen die Kundgebung zu stören, indem er vorschlug, "ein gemeinsames Lied der Freiheit für Cuba zu singen". Die Kundgebungsteilnehmer/innen verhielten sich erwartungsgemäß diszipliniert und ließen sich nicht provozieren, sondern verwiesen das Grüppchen ruhig, aber entschieden des Platzes. Der bekannte 73jährige Alt-Revanchist Heinrich Br. Aus Essen (siehe u.a.: "Netzwerk Cuba-Nachrichten", Nr.9, Mai 1995) versuchte sich daraufhin als "Undercover-Rentner", indem er sich als Passant ausgab und die Cubafreunde aushorchen wollte. Er wurde sofort enttarnt und seinen Komplizen, die im Laufe des Tages nicht über ein rundes Dutzend hinauskam, hinterhergeschickt. Im Laufe der fünfstündigen, internationalen Kundgebung, an der sich in wechselnder Besetzung als Kern ständig 35 Personen aus der Bundesrepublik, Italien, Lateinamerika, Togo und Cuba beteiligten, richteten mehrere Rednerinnen und Redner ihr Wort an die Veranstaltung. Dabei wurde u.a. über die Geschichte und den Charakter der sog. "IGfM", deren organisatorischer Vorläufer der 1930 von russischen Weißgardisten gegründeten "Volksarbeiterbund-NTS" war, deren Mitglieder sich zu Hunderten am faschistischen Überfall auf die Sowjetunion beteiligten, aufgeklärt. Erinnert wurde daran, dass diese Gruppierung, die sich mit Führungsleuten wie dem Erzrevanchisten Otto von Habsburg, dem CDURechtsaußen Todenhöfer u.a. Reaktionären 1972 als "Gesellschaft für Menschenrechte" in den 80er Jahren als einzige NGO von der UN-Vollversammlung wegen ihrem Eintreten für das südafrikanische Rassistenregime verurteilt worden ist. Auch der geheimdienstliche Hintergrund der sog. "IGfM" wurde anhand eines ganz aktuellen Beispiels belegt: In ihrem eigenen Text zum Jahrestreffen geben sie in seltener Offenheit zu: "Mehrere IGFM-Mitglieder haben in den letzten beiden Jahren im Auftrag der IGFM in Kuba Bürgerrechtler, ehemalige politische Gefangene und Angehörige von noch Inhaftierten besucht und, wo nötig, humanitäre, technische und finanzielle Hilfe überbracht" (Quelle: www.igfm.de). Was bisher immer wieder abgestritten wird, nämlich die Tatsache, dass es sich bei den sog. "cubanischen Dissidenten" um Söldner und Geldempfänger aus dem Ausland handelt, wird hier en passent eingeräumt. In den Redebeiträgen wurde darauf hingewiesen, dass entgegen deren rechtsextremer Propaganda die wahren Menschenrechtsverletzer in der USRegierung sitzen, die einen barbarischen Krieg in Irak und Afghanistan führen, ein "Outsourcing-KZ" in Guantánamo betreiben und neben den cubanischen Patrioten der "Miami 5" auch Mumia Abu-Jamal, Leonard Peltier und zahlreiche andere Unschuldige inhaftiert halten, die wirklichen Bewahrer der Menschenrechte dagegen in Havanna zu finden seien. Letzteres wurde am eindrucksvollen Beispiel der jüngsten UNICEF-Zahlen über den globalen Vergleich der Kindersterblichkeit demonstriert: Die Länder mit der höchsten Kindersterblichkeit sind Sierra Leone (270 Todesfälle pro Tausend Geburten), Angola (260 pro Tausend) und Afghanistan (257 pro Tausend). "Die besten Werte unter den Entwicklungsländern", so berichtet der "Informationsdienst der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen" (04-08), weist dagegen Cuba (2006 und 2007 jeweils 5,3 auf Tausend) auf und schreibt weiter: "Der Kampf gegen die Kindersterblichkeit ist für UNICEF ein zentraler Maßstab für eine gute Regierungsführung und Voraussetzung für die soziale Entwicklung eines Landes"! Die Kundgebung wurde künstlerisch umrahmt und aufgewertet durch die Live-Musik des argentinischen Sängers und Gitarristen Daniel Rodriguez, der mit seinen Liedern nicht nur an unsere Brüder von den "Miami 5" und den chilenischen Märtyrer Victor Jara erinnerte, sondern auch mit schwungvollen Stücken für fröhliche Stimmung bei der Solidaritätsaktion sorgte. Der 18. April war zugleich der 47. Jahrestag des Sieges von Playa Girón. Aus diesem Anlass fand nach Abschluss der fünfstündigen, erfolgreichen Solidaritätskundgebung eine Veranstaltung auf dem Gelände der cubanischen Botschaft statt. In seiner engagierten Rede betonte deren Leiter, Lic. José Carlos Rodríguez Ruiz, dass der Sieg über die US-gesteuerte Invasion von Playa Girón 1961 nicht nur dem cubanischen Volk, sondern allen fortschrittlichen Kräften der Welt gehöre. Er würdigte den internationalen Charakter der tagsüber stattgefundenen Solidaritäts- und Freundschaftsaktion, der für die internationale Verbundenheit mit Cuba ebenso stehe wie für den internationalistischen Charakter der cubanischen Revolution, die ihrerseits auch unter den neuen weltpolitischen Bedingungen nicht kapitulieren, sondern weiterhin ihren eigenständigen Weg gehen werde. Heinz-W. Hammer, 20.04.08
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