Matt Lawrence und Brothers to the Rescue, ab mit euch, in die letzte Bank!

Machetera, 5. Januar 2010

Nach der Rückkehr aus den Weihnachtsferien antwortet "Machetera" hiermit Punkt für Punkt auf eine der ihrer sowohl per E-Mail als auch an ihre Website gerichteten Zuschriften:
Wie treue Leser wissen, greife ich gelegentlich einen Brief aus der Rubrik "Kommentar" heraus, um ihn gesondert zu veröffentlichen, wenn er eine gezielte Antwort verdient. Der Autor dieses speziellen Briefes, ein gewisser Matt Lawrence, schreibt mit einer E-Mail-Adresse, die er wohl zu Ehren seiner "erfundenen" Pilotenfunktion unter dem amüsanten Titel, "Trig Combs" geschaffen hat. Er hat seinen Brief in Sachen der Cuban Five nicht nur an Machetera geschickt, sondern auch an andere Solidaritätsaktivisten. Kopieren und Weiterleiten kann jeder - wenn man Terroristen wie die Brothers to the Rescue verteidigen will, müsste man wohl zumindest versuchen, originell zu sein - aber andererseits war dieses Lager nie für außergewöhnlichen Intellekt bekannt. (...)

In erster Linie scheint Lawrence sein Buch anpreisen zu wollen. Um mit Obamas Lieblingsphrase zu sprechen, "let us be clear" [Lasst uns Klartext reden] Das tut er gerade nicht. In zweiter Linie möchte er die tapferen Cuban Five verunglimpfen. Das gilt es, an dieser Stelle wirklich zu verhindern..

Nun lasst uns anfangen:

Lawrence: Danke für die Veröffentlichung des Artikels über die kubanischen Spione.

Machetera: Netter Versuch, mit einem Kompliment zu beginnen, dem dann Verunglimpfungen folgen:
Während der Farce ihrer Gerichtsverhandlung wurden die fünf Kubaner nie wegen Spionage, die gewöhnlich als Versuch, Regierungsgeheimnisse zu erlangen, definiert wird, verurteilt, weil sie eben keine bekommen hatten, noch versucht hatten, sie zu bekommen. Stattdessen wurden sie für das verurteilt, was die Anwälte den "Liebling der Kinderstube des Staatsanwaltes" nennen, nämlich wegen "Verschwörung, Spionage begehen zu wollen", was bedeutet, dass es eine Vereinbarung gegeben habe, dass sie vielleicht in noch ungewisser Zukunft Regierungsgeheimnisse hätten sammeln können. Sehen Sie dazu meinen früheren Kommentar zu dem Film, "Minory Report", der dieses Thema näher beleuchtet, in dem Tom Cruise den Verbrechensvorbeuge-Detektiv spielt, der Leute aufgrund von Gedankenkriminalität verhaftet. In Miami empfindet das kaum jemand als etwas Ungewöhnliches, aber im Rest der Vereinigten Staaten von Amerika sind wir angesichts solcher Konzepte immer noch etwas erschrocken.

Lawrence: Mein Koautor, ein dreimalig zum Pentagon-Beauftragten ernannter, und ich sind Rettungsmissionen mit den Brothers to the Rescue geflogen, den Eigentümern der beiden Flugzeuge, die von kubanischen MiGs in Zusammenarbeit mit diesen Spionen abgeschossen worden waren.

Machetera: Interessant, aber nicht besonders ungewöhnlich. Viele Leute liebten diese Spritztouren mit den Terrorgruppen. David Lawrence, der frühere Herausgeber von Miami Herald (irgendwelche Verwandtschaftsbezüge?) und Dennis Hay, der spätere Botschafter in Surinam, sprachen ziemlich offen über ihre Flüge mit den "Brothers". Ein Pentagonbeauftragter war natürlich immer willkommen. BTTR flog in völliger Übereinstimmung und mit Unterstützung der U.S.-Regierung. Natürlich beziehen sich die Beteiligten lieber auf diese Flüge mit ehemaligen Militärmaschinen als "Rettungsmissionen", wobei sie die Tatsache ignorieren, dass diese eher und zuförderst eine sehr lukrative Geldeinnahmequelle waren. BTTR plante aber, "Waffen nach Kuba zu schmuggeln oder sie dort aus der Luft abzuwerfen" (s.: ICAO-Report, Seite 86).

Lawrence: Unser Buch enthält das Ergebnis 13-jähriger Untersuchung und ist eine Sammlung von Gerichtsdokumenten, Gerichtsbeweisen und öffentlicher Berichte über diesen Fall. Es war kürzlich Gegenstand eines CBS4-Untersuchungsreports, der zu den gleichen Ergebnissen kam wie wir.

Machetera: Man stelle sich vor: Ein Fernsehsender von Miami tritt zur Unterstützung der Sache eines Terroristen in die Öffentlichkeit. Reißen die Wunder nie ab?

Lawrence: 1) U.S.-Regierungsbeamte wussten schon zuvor von dem Abschuss und haben nichts unternommen. Insbesondere Gouverneur Bill Richardson, NSC Sandy Berger und Richard Nuccio waren damit befasst.

Machetera: Das stimmt teilweise. Die U.S.-Regierung wusste, dass BTTR-Provokationen dumm und riskant waren und bat die BTTR, sie zu beenden. Herr Charles Smith, der Berater des Miami-FAA-Büros hielt Anfang bis Mitte der 1990er wiederholt Versammlungen mit BTTR ab, nämlich 1992, 1993, 1994 und 1996, "um zu versuchen, sie zu überreden, nicht gegen das Völkerrecht oder die Gesetze der Vereinigten Staaten zu verstoßen und sie davor zu warnen, Verstöße zu begehen, die bestraft werden könnten und sollten." (NTSB-Untersuchung wegen Entzug von José Basultos Pilotenlizenz, 5. Juli, 1996). Doch gleichzeitig, obwohl Basultos Linzens entzogen worden war, flog er weiter und informierte Herrn Smith offen darüber mit der Begründung, dass die U.S.-Regierung keine weiteren Schritte gegen ihn unternehmen würde.
An dem fraglichen Tag reichte BTTR einen Flugplan ein, wonach sie fortfahren würden, über den Ostteil der Halbinsel Florida Richtung Zentralkuba zu fliegen und dann nach Westen, um über Key West zurückzukommen. Sie taten jedoch prompt das Gegenteil, überquerten von Anfang an Key West, dann flogen sie südlich und wieder nach Westen und das mit der völligen Kenntnis der Luftfahrtkontrolleure, die sie beobachteten und im Besitz des Flugplans waren. Diese Flugkontrolleure verloren gegenüber den Piloten kein Wort über die Abweichung vom genehmigten Flugplan.
Basulto wurde lange damit geärgert, dass es das U.S.-Militär versäumt hatte, seine eigenen Kampfflugzeuge am 24. Februar 1996 aufsteigen zu lassen, um die lang erhoffte Militärkonfrontation mit Kuba in Gang zu setzen. Schließlich hatte er seinen Teil dazu beigetragen, die Show auf den Weg zu bringen. Ein weiterer Betrug, genau wie der von der Schweinebucht! Er hat Briefe geschrieben, in denen er die Integrität der Militärs in Frage stellte, das sich weigerte, die Luftwaffe einzusetzen, und vermutlich ist es das, was Lawrence mit seiner literarischen Erfindung voranbringen will. Aber es gibt einen verblüffend einfachen Grund, warum die erhoffte militärische Konfrontation nie stattfand. Die kubanischen MiGs agierten alle innerhalb des kubanischen Territoriums und das Militär wusste es. Eine Militärintervention wäre total ungerechtfertigt gewesen. Es hätte schon diplomatischem Druck überlassen werden müssen, an anderer Stelle Konfrontation herzustellen, und Basultos und andere könnten dann von einer Wiederherstellung der Konfrontation profitieren.

Lawrence: Mitglieder der kubanischen Regierung hatten U.S.-Diplomaten wiederholt gefragt, "Was würde passieren, wenn wir sie abschössen?" Dies weist daraufhin, dass die kubanische Regierung die Angriffe plante, indem sie die von den Cuban Five und dem größeren kubanischen Spionagering, dem Red Avispa, gesammelten Informationen nutzten, von denen sich die meisten ohne Gerichtsverhandlung schuldig bekannten ...

Machetera: Also, ehrlich, das ist zu dumm. Natürlich hat die kubanische Regierung Pläne zur Selbstverteidigung. Ist Dick Cheney mit diesem Vorrecht der einzige auf der Welt? Sie brauchten dafür nicht die Cuban Five. Dafür sind Radar und Luftwaffe da. Damit man jetzt Machetera nicht mit noch mehr Briefen bombardiert, in denen argumentiert wird, dass die von BTTR geflogenen Cessnas Zivilflugzeuge für rein humanitäre Missionen gewesen seien, trotz der gegenteiligen Beweise aus dem ICAO-Report, lasst uns die Fakten noch einmal durchgehen: BTTR-Flugzeuge waren von BTTR über Ileana Ros-Lethinen vom U.S.-Militär angefordert und schon zuvor in Mittelamerika im Militäreinsatz gesichtet worden. Und Kuba hat eine lange Geschichte schrecklicher Anschläge, die von Flugzeugen ausgegangen sind:
"Kubanische Zuckerrohrfelder wurden von kleinen Flugzeugen aus in Brand gesetzt. Kubanische Städte waren von kleinen Flugzeugen aus angegriffen worden. Biologische Substanzen wurden über kleine Flugzeuge in unser Land eingeführt. Von Flugzeugen wie denen [der BTTR], wurden und werden Sabotageakte gegen Einrichtungen der Republik Kuba geplant. (s.: Ricardo Alarcón de Quesada, U.N.-Sicherheitsratstreffen, 26. Juli 1996.)

Also, die Bemerkung, die meisten der in Miami verhafteten Kubaner hätten lieber ihre Schuld gestanden, als sich dem Gericht zu stellen, ist interessant. Es stimmt, dass es ursprünglich 14 am Red Avispa beteiligte Kubaner waren, vier von ihnen gelang es, sicher nach Kuba zu entkommen, und fünf von ihnen traten unter beträchtlichem Druck und mit Hilfe von Vergünstigungen (Green Card, Ortswechsel, Zeugenschutzprogramm, noch etwas?), die ihnen von der U.S.-Staatsanwaltschaft angeboten worden waren, zurück, um nicht vor Gericht gehen zu müssen. Nach meiner Rechnung ist das nicht die Mehrheit, die sich schuldig bekannte, egal wie man sie zählt.
Die Tatsache, dass die Cuban Five trotz illegitimem und unmenschlichem Druck nicht einknickten, macht ihren Fall um so bemerkenswerter. Im Wissen, dass sie nichts Unrechtes getan hatten und in der völligen Überzeugung von ihrer gerechten Sache, durch Aufdeckung und Durchkreuzung von Terroranschlagsplänen gegen Kuba, bevor diese ausgeführt werden konnten, das Leben von Landsleuten zu retten, lehnten sie zahlreiche Einspruchsangebote ab und weigerten sich, sich gegenseitig auszuliefern, um sich selbst zu retten, ohne Rücksicht auf Konsequenzen. So handeln nur unschuldige Männer und nicht die Schuldigen. Jahre und Jahre später, nachdem die Folgen tatsächlich schrecklich waren und ihnen außergerichtliche Strafen in Form von verzögerten oder aufgrund von absurden Anschuldigungen seitens des U.S. State Departments komplett verweigerten Familienbesuchen aufgezwungen wurden, bleiben sie das, was sie immer waren: unschuldige Männer und kubanische Helden.

Lawrenz: 2) Die kubanischen Spione infiltrierten Militärstützpunkte, Exilorganisationen und die Brothers to the Rescue sowie unsere Defense Intelligence Agency [Verteidigungsgeheimdienst] (s.: Ana Belen Montes). Ihnen wurden faire Gerichtsverhandlungen gewährt, sie wurden für schuldig befunden und zu Gefängnisstrafen verurteilt, damit sie für ihre Verbrechen bezahlen.

Machetera: Lesen Sie das Transkript der Verhandlung gegen die Cuban Five noch einmal. Die "Infiltration von Militärbasen" hier zu erwähnen ist lächerlich. Antonio Guerrero wurde wo, als was, von wem zu dem Job gedrängt? Ich will Ihnen helfen. Er bekam einen Job als Pförtner auf dem Flugplatz Boca Chica, vorgeschlagen von einer Angestellten des Einstellungsbüros der Regierung, die in dem Verfahren aussagte, sie habe mehrfach darauf gedrängt, dass er die Stelle annehme.
Ob das Verfahren gegen Ana Belen Montes fair war, ist zumindest fraglich. Man kann sicherlich darauf wetten, dass ihre Strafe mehr der Notwendigkeit der DIA, ihr Gesicht zu wahren, diente, nachdem sie sie bis in diese leitenden Höhen aufgebaut hatte, als dass sie dem tatsächlich an der US-Regierung begangenen Schaden entsprach. Wenn es allerdings um die Cuban Five geht, ist es beleidigend, zu behaupten, dass ihr Verfahren fair gewesen sei, nach dem das Berufungsgericht von Atlanta das Gegenteil behauptet hat. Es war nicht fair. Es war komplett zusammengebastelt, mit der Verschleierung entlastender Beweise unter dem Deckmantel der nationalen Sicherheit, unter einem totalen Aufruhr der Vorurteile in der Gemeinde.

Lawrence: 3.) Unser Militär hatte mehrere Radarschirme, die am Tag der Abschüsse die Straße von Florida beobachteten, und hielt die Abfangjäger in HAFB, Homestead, Fl. am Boden, als die Angriffe passierten. Die beiden Flugzeuge befanden sich über internationalen Gewässern und waren zu keiner Zeit ein Bedrohung für Kuba.

Machetera: Siehe Punkt 1 oben. Ist es nicht merkwürdig, dass unser Militär mehrere Radarschirme hatte, die am Tag der Abschüsse die Straße von Florida beobachteten, und keiner konnte irgendwelche Radarbeweise für die Untersuchung liefern, die sofort von der Internationalen Zivilen Luftfahrtorganisation (ICAO) der UNO eingeleitet wurde?
Ist es nicht total witzig, dass Ricardo Alarcón und Basulto in diesem Punkt übereinstimmen. Major Jeffrey Houlihan vom U.S. Customs Service wurde am 17. Februar 1996 zu einem Treffen gerufen und warnte dort davor, dass eine Woche später am 24. Februar Basulto und seine Gehilfen nach Kuba fliegen würden, um ausdrücklich einen politischen Zwischenfall zu provozieren. Houlihan wurde am Tag vor den Flügen, am 23. Februar, und am Morgen des 24. noch mal daran erinnert. Vorsicht, Houlihan.
Aber Houlihan war nicht der einzige, der alarmiert wurde. Am 13. Februar kontaktierte das Büro für Kubanische Angelegenheiten des Außenministeriums das FAA-Büro für Internationale Luftfahrt, "um es zu informieren, dass etwas im Zusammenhang mit diesen Flügen passieren könnte, und es am 23. Februar alarmiert sein sollte." Die verschiedenen US-Kontrollzentren für Kommunikation erhielten Anweisungen - Ermahnungen - von den Behörden, mit dem Ziel, das gewisse, am nächsten Tag stattfindende Flüge, fachgerecht dokumentiert werden sollten. Nur, was war das Ergebnis all' dieser Ermahnungen zur Dokumentierung als die ICAO bekannt gab, dass sie für ihre Untersuchung Radardaten sammeln würde? Die Daten waren gelöscht. Die von Kuba gelieferten Radardaten, die sofort nach dem Zwischenfall übermittelt wurden (im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten, die so lange wie möglich verzögerten und verschleierten, bevor sie die Tilgung zugaben) wurden überhaupt nicht beachtet.
Also basierte die Lokalisierung der Abschüsse nicht auf harten, objektiven Radardaten (die ganz klar zeigten, dass es über kubanischen Gewässern passierte), sondern auf einer bizarren, subjektiven trigonometrischen Berechnung, zu deren Annahme die ICAO von US-Diplomaten gepresst wurde und folgendes enthielt:

  • · Eine Kopie eines Kassettentonbandes von sechs entscheidenden Minuten, das auf mysteriöse Weise gelöscht worden war.
  • · Die Position eines Kreuzfahrtschiffes nach eigenen Angaben, die ziemlich ungenau war.
  • · Die Position eines Fischerboots nach eigenen Angaben, dessen Existenz nie bewiesen wurde.

Auf dieser gefälschten Basis und keiner anderen wurden die Abschüsse, für die Kuba jede Berechtigung als legitimer Akt von Selbstverteidigung über seinem eigenen Territorium hatte, und die die Vereinigten Staaten viel schneller und ohne zu zögern durchgeführt hätten, in internationale Gewässer verlegt, was eine ganze Serie von Reaktionen auslöste, beginnend mit der Plünderung von Kubas eingefrorenem Kapital durch die Familien der abgeschossenen Piloten und anderen, und endend mit der Inhaftierung und Folterung von fünf Männern, die überhaupt nichts damit zu tun hatten.

Lawrence: wird vom Kongressabgeordneten Lincoln Diaz-Balart, zwei Analysten der Defense Intelligence Agency und dem Leiter des Instituts für Kubanisch-Amerikanische Studien der Universität von Miami und anderen Experten und Gelehrten unterstützt.

Machetera: die Tatsache, dass diese geschminkte Publikation von der unterbelichteten Glühbirne Lincoln Diaz-Balart unterstützt wird, spricht nicht gerade für sie. Die beiden DIA-Analysten - die selben, die Ana Belen Montes aufgebaut hatten, erstaunlich? Die Universität von Miami, die so viele Jahre die Station JM/WAVE der CIA beherbergte? Lassen Sie uns hier aufhören, bevor es noch peinlicher wird.

Lawrence: Bitte besuchen Sie unsere Website und drehen Sie Ihre Lautsprecher auf, hören Sie die Einführung ... das sind die Stimmen der Brüder Perez Perez, die kubanischen MiG-Piloten, die sich gemeinsam mit ihren kubanischen Handlangern heran pirschen und zivile Flugzeuge abschießen.

Machetera: Nein, ich habe eine bessere Idee. Lasst uns einen Ausschnitt Ihrer hervorragenden "erdichteten" Betrachtung einer Provokation der BTTRs besuchen.
Combs sieht zu Harevan, seine Augen weit geöffnet und sagt: "Wir werden Havanna heute vom dreiunddreißigsten [Breitengrad Anm. d. Ü.] aus sehen!"
"Ich dachte du magst das," sagt Basulto zu seinem Freund Juan Carlos und schlägt ihm auf den Rücken. "Aber bleib nördlich von 23.30," flüstert er Combs zu, um den amerikanischen Piloten zu ermahnen, nördlich der kubanischen Zwölfmeilengrenze zu bleiben.
Trig winkt Juan Carlos und sagt schmierig: "Komm, du weißt, dass ich mich an die Regeln halte:"
"Jetzt lasst uns zur Sache kommen, nicht wahr," feixt der hinterhältige Santos. "Denk dran, deine Position anzugeben, wenn du die Demarkationslinie [wörtlich: pizza line] überfliegst und noch einmal, wenn du das Casa (Haus) siehst," erinnert sie der Flugkoordinator. [...] "Denk dran, nimm zuerst die Alpha-Nummer dann Beta usw. Subtrahier den Breitengrad von der Alpha-Telefonnummer und den Längengrad von Beta. Mit etwas Glück wird der Coastie am anderen Ende mit der selben Antwort kommen wie du, wenn er die Gleichung umgekehrt löst, und der verdammte Fidel hat keine Möglichkeit herauszukriegen, wo diese Flugzeuge sind - außer er sieht uns, wenn wir über ihnen kreisen." Der junge Pilot spricht mit Wissen eines CIA-Agenten, noch besitzt er die Unschuld seines jungen, grenzenlosen Lebens.
"Havanna Tower, Havanna Tower, Havanna Tower dies ist N zero zero, Charlie Foxtrott," ruft Combs nach Kuba, um Erlaubnis zu erhalten, in den Luftraum zu fliegen, der rechtlich international ist, doch vom bärtigen Bastard als seine "Luftinformationsverteidigungszone" beansprucht wird.

(Macheteras Anmerkung zur Luftinformationsverteidigungszone, aka ADIZ: "Jedes Flugzeug, das ohne Erlaubnis in diesen Zonen fliegt, kann als Bedrohung betrachtet und als feindliches Flugzeug behandelt werden, was eventuell zu einem Abfangen durch Kampfflugzeuge führt. Die exakte Art des externen ADIZ-Anspruchs der Vereinigten Staaten ist unklar.")

[...]

"Charlie Foxtrott," antwortet eine deutliche aber in der Geräuschsperre der Kopfhörer kaum hörbare männliche kubanische Stimme.
"Guten Morgen, mein Herr, wir überqueren in fünf Minuten den vierundzwanzigsten [Breitengrad] und wir werden in einer humanitären Such- und Rettungsmission ungefähr vier oder fünf Stunden in der Gegend bleiben. Wir antworten drei, vier, acht, drei in fünfhundert Fuß, Roger? Erzählt Trig deutlich dem Duldsamen, weil man Havanna Tower vom Flugzweck berichten muss.
"Danke;" antwortet der Kontroller auf Englisch.
"Zur Information, unser heutiges Operationsgebiet ist nördlich von Havanna, also werden wir in Ihrem Gebiet und in Kontakt mit Ihnen sein, Roger?" sagt Comb, um erneut den Kubaner zur Zustimmung zu drängen.
"Mein Herr, seien sie darüber informiert, dass die Zone nördlich von Havanna aktiviert ist, Sie sind hinter dem vierundzwanzigsten Breitengrad Nord in Gefahr," heißt es von der Stimme mit starkem Akzent aus dem Luftverkehrskontrollturm von Havanna bedrohlich.
Als er die Antwort des Kontrollers mit seinen Kopfhörern empfängt, deutet ein beunruhigter Cuesta mit dem Mittelfinger der rechten Hand auf den Kontrollschirm, sagt noch nichts, aber versucht jedes Wort auf die Rückseite seines Missionsformblattes zu schreiben.
"Wir sind uns bewusst, dass wir jedes Mal in Gefahr sind, wenn wir die Gegend südlich des vierundzwanzigsten überqueren, aber wir tun das als freie Menschen," prophezeit (sic) Combs dem kommunistischen Kontroller, bevor er die Sprechtaste seiner Mikrofone ausschaltet.

(Macheteras Anmerkung: Die Kommunikationen von Piloten mit Luftverkehrskontrollern sind nicht wie offene Telefongespräche, wo mehrere Parteien gleichzeitig gehört werden können. Nur eine Stimme kann zu einer bestimmten Zeit gehört werden - alle anderen werden unterdrückt. Während BTTR den Funkverkehr mit diesem Blödsinn verstopft, können kommerzielle Flugzeuge, die viele Hundert Passagiere transportieren nicht mit Havannas Luftverkerhrskontroller kommunizieren. Beratung für den Leser: die folgend Passage ist so vulgär wie enthüllend für die wahren Absichten dieser Bande.)

"Also fick dich, du kommunistischer Schwanzlutscher, wir kommen in eure aktivierte Zone hinter dem vierundzwanzigsten, um einige Menschenleben zu retten und wenn ihr mich verjagt [wörtlich: piss me off], komme ich mit einer C-130 [die Lockheed C-130 Hercules ist ein militärisches Transportflugzeug, Anm. d. Ü.] voller Liebe zurück und kippe alles auf euch. Wie in den alten Zeiten," spuckt Combs in einer vulgären Hetzrede aus, die nur seine Mannschaft hören kann, echt verärgert von der Gleichmütigkeit des kubanischen Kontrollers.
Tim Harevan lacht über den Wutausbruch seines Piloten.
"Danke, wir notieren diese Information," bestätigt Castros Luftkontroller, der sich der wütenden Salve, die mitten im "offiziellen" Funkverkehr losgelassen wurde, nicht bewusst ist.

Lawrence: "Die Wahrheit mag nicht immer im gesprochenen Wort gehört werden, doch findet man sie immer in den Handlungen der Menschen!"

Machetera: Dazu Amen.

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb, db)

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