Es dürfte schwer sein, einen geeigneteren Ort für die Ausstellung von Antonio Guerrero, einem der fünf kubanischen Gefangenen, zu finden, als den im "Social and Public Art Resource Center (SPARC)" in Venice, Kalifornien. Die Kunsteinrichtung war früher das Gefängnis von Venice, in dem von 1929 bis Anfang der 1970er Gefangene einsaßen. Judy Baca, eine bekannte Künstlerin und Gründerin von SPARC, machte ein Gefängnis zum Hauptquartier der Kunst, einem für die Kunst freigegebenen Raum.
Vom 22. Mai - 11. Juni schmückt den Eingang der SPARC-Einrichtung ein riesiges Banner von Kultsymbolcharakter. Von dem kubanischen Fotografen Liborio Nidal fotografiert und von Antonio gemalt hängt es dort als ein kraftvolles Symbol des Widerstandes und kündet gleichzeitig die Werke Antonios im Inneren an.
Die kleine Zelle im Inneren der Galerie gibt der Ausstellung "Aus meiner Höhe" eine charakteristische Note. Über 150 Menschen kamen zum Eröffnungsabend und konnten eine innen an der Zellenwand aufgehängte Gefängnisjacke schätzen lernen, die auf eines von Antonios Gemälden anspielte. Die eingetretenen Besucher unterzeichneten die Postkarten an Obama mit der Bitte um die Freilassung der Fünf.
Die Galerie hatte ihre Tore am Samstag um 19:30 geöffnet und sogleich strömte eine Schar von Zuschauern in die Einganghalle und dann in die Galerie, die bis auf den letzten Platz gefüllt wurde. Judy Baca begrüßte die Gäste und erklärte den Kampf, den SPARC zurzeit gegen die Budget-Kürzungen für dieses historische Gebäude von Los Angeles führt. Ihr zur Seite standen Debra Padilla, Direktorin des SPARC, und der bekannte Hollywood-Schauspieler Edward Asner.
Viele Leute waren in erster Linie gekommen, um eine Kunstausstellung zu genießen und um Herrn Asner zu hören, um dann aber zum ersten Mal schockiert und empört von dem Fall der Cuban Five zu erfahren. Auf den Empfang folgte ein Programm im "Beyond Baroque", einem literarischen Theaterzentrum nebenan, einer früheren Stadthalle, zu der eine Projektion des Abendprogramms draußen an der Innenhofwand gehörte, für die Leute, die im Innenraum keinen Platz mehr bekommen hatten.
Suzanne Thompson vom "International Committee for the Freedom of the Cuban Five" führte in das Programm ein. Zuerst stellten wir eine Dokumentation über den Terrorismus gegen Kuba vom Filmemacher Saul Landau und Jack Willis mit dem Titel "Will the Real Terrorists Please Stand Up" [Wollen die echten Terroristen bitte aufstehen] vor.
Der Dokumentation folgte eine zuvor aufgenommene Grußbotschaft von Danny Glover, der wegen der Dreharbeiten für einen Film in Nigeria nicht anwesend sein konnte. Glover las zwei Briefe zwischen Adriana Pérez und Gerardo Hernández vor und eine
Geschichte von einem kleinen Vogel, den Gerardo im Hochsicherheitsgefängnis von Victorville, Kalifornien, rettete. Diese kurze Geschichte gibt einen kleinen Einblick in die menschlichen Qualitäten von Gerardo und seinen vier Brüdern.(
Alicia Jrapko, die Koordinatorin des International Committee's sprach über die aktuelle Lage des Falles der Fünf und lud die Leute ein, sich ebenfalls dafür zu engagieren. Sie endete mit dem Bezug auf die von Antonio gemalte Gefängnisjacke und sagte: "Lassen Sie uns unseren Kampf für Gerechtigkeit solange fortsetzen, bis René, Gerardo, Fernando, Ramón und Antonio ihre Jacken zurücklassen und in ihre Heimat zurückkehren können."
Das Programm endete mit dem Schauspieler Edward Asner, der als eine wichtige Stimme in vielen Kämpfen um Gerechtigkeit innerhalb der Vereinigten Staaten gilt. Asner las zwei Gedichte aus Guerreros Buch "Aus meiner Höhe" vor und einen Brief aus dem Buch "Briefe der Liebe und Hoffnung". Er sprach ebenfalls über die Wichtigkeit der Fortsetzung des Kampfes für die Befreiung der Cuban Five.
Die "Shoo Flies band" sorgte für Unterhaltung in der Party danach im Innenhof des "Beyond Baroque".
Am Sonntag, dem 23. Mai, sprach Dolores Huerta, die Präsidentin und Mitbegründerin der "United Farm Workers Union" [Vereinigte Gewerkschaft für Landarbeiter] bei einem Brunch im "SPARC" und "UCLA Cesar Chavez Digital Mural Lab" zur Unterstützung des Rechts der Familien der Fünf auf Besuche im Gefängnis.
Nach der Vorführung der von "De Mano a Mano" produzierten Dokumentation "Against the Silence" [Gegen das Verschweigen] erklärte Huerta die Ungerechtigkeit der Besuchsverweigerung für Familien und erzählte den Leuten, dass sie sich selbst noch mehr in die Arbeit an dem Fall einbringen wolle und bat sie, sich ihr anzuschließen und solange mit der Organisation fortzufahren, bis die US-Regierung Adriana Pérez und Olga Salanueva Visa für den Besuch ihrer Ehemänner im Gefängnis gewähren würde.
Link zu Fotos von Bill
Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb)