Südafrikanischer Priester besuchte Gerardo zum sechsten Mal

Father Michael Lapsley, 19. Mai, 2011

Father Michael Lapsley, Vorsitzender der "Friends of Cuba Society" in Kapstadt und "Erster Nationaler Präsident von FOCUS", ruft Präsident Obama dazu auf, mit der Freilassung der Cuban 5 einen Beitrag zum Kampf gegen den Terrorismus zu leisten.

In einem offenkundig unfairen Prozess wurde Gerardo Hernández wegen des Abschusses zweier Flugzeuge durch die kubanische Luftwaffe zu zweimal Lebenslänglich verurteilt. Die Flugzeuge waren von Extremistengruppen - den "Brothers to the Rescue" - geflogen worden und hatten zuvor, trotz diplomatischer Warnungen vor den Konsequenzen, ständig den kubanischen Luftraum verletzt. Kuba sagt, dass die Flugzeuge innerhalb des kubanischen Luftraums abgeschossen worden seien. Die Vereinigten Staaten bestehen darauf, dass die Flugzeuge in internationalem Luftraum abgeschossen wurden, weigern sich jedoch die Satellitendaten herauszugeben, die im Widerspruch zu ihrem Argument stehen könnten. Heute überlegt die kubanische Regierung, eine Klage zur Herausgabe der Beweise anzustrengen.
Während nie ein Beweis dafür erbracht wurde, dass Hernández an dem Abschuss der Flugzeuge beteiligt war, hatte das Gericht in Miami keine Schwierigkeiten, ihn gemeinsam mit seinen vier Landsleuten, letztere wegen geringerer Anklagen, für schuldig zu befinden. In dem Prozess ging es mehr um Rache als um Recht.

Am Samstag, dem 14 Mai, besuchte ich Gerardo Hernández zum sechsten Mal im Bundeshochsicherheitsgefängnis in Victorville, zwei Autostunden von Los Angeles entfernt.

Gerardo während seiner doppelt lebenslänglichen Haft zu besuchen, ist immer bittersüß. Gerardo ist ein beeindruckender Mensch, der für sein Engagement zur Sicherheit seines Vaterlandes schwer bezahlt.

Wie jedes Mal unterhielten wir uns über unsere Familien - meine Mutter starb vor einem Monat, ich fuhr nach Neuseeland zu ihrem Begräbnis - seine Mutter starb vor einigen Jahren, Gerardo konnte jedoch nicht hingehen, weil er wegen eines Verbrechens eingesperrt ist, das er nicht begangen hat.
Gerardo bat mich, der südafrikanischen Regierung und dem Volk für alles zu danken, was sie für die Befreiung der 5 tun.

Es hat sich herausgestellt, dass Journalisten entgegen der US-Verfassung von der US-Regierung dafür bezahlt worden waren, während des Prozesses die öffentliche Meinung zu beeinflussen.
10 Jahre lang und darüber hinaus können weder Gerardo noch sein Leidensgenosse René González entgegen dem Völkerrecht und den internationalen Abkommen nicht von ihren Ehefrauen Adriana Pérez und Olga Salanueva im Gefängnis besucht werden.
Im Lichte der Ermordung von Osama Bin Laden durch die Regierung der Vereinigten Staaten ist es eine abgrundtiefe Ironie, dass die selbe Regierung die wegen Verhinderung von Terrorismus eingekerkerten 5 Helden nicht freilässt.

Eine weitere blanke Ironie war die kürzlich durch ein US-Gericht erfolgte Freisprechung eines bekennenden Terroristen, Luis Posada Carriles. Dagegen hat die venezolanische Regierung seine Auslieferung beantragt, um ihn in 79 Anklagen wegen Mordes für die Sprengung eines kubanischen Flugzeuges im Jahr 1976 vor Gericht zu stellen.

Kürzlich besuchte der ehemalige Präsident Jimmy Carter Kuba und versprach, mit Präsident Obama über die Freilassung der 5 zu sprechen.

Nachdem der Oberste US-Gerichtshof die Anhörung des Falles verweigert hat, sind die Rechtsmöglichkeiten immer geringer geworden, die verbleibenden werden jedoch noch alle ausgeschöpft.

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb)

(Quelle: antiterroristas.cu vom 19. Mai 2011)

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