Brief der Bürgermeisterin von Richmond, Kalifornien, Gayle McLaughlin an Präsident Obama

5. Juni 2012

Sehr geehrter Präsident Obama,

Ich bitte Sie in allem Respekt, den Beginn der auf gegenseitigem Respekt beruhenden Verhandlungen mit Präsident Raúl Castro von Kuba in Erwägung zu ziehen, um eines der vor Kurzem vom US-Rat Christlicher Kirchen und vom Kubanischen Kirchenrat identifizierten Probleme zu lösen. Dieses Problem ist der Fall der "Cuban Five", die in den Vereinigten Staaten gefangen gehalten werden.

Vier der fünf Kubaner verbüßen wegen der Verteidigung Kubas vor auf unserem Boden geplanten Terroranschlägen lange und außergewöhnliche Strafurteile in verschiedenen Gefängnissen unseres Landes. Gerardo Hernández, Ramón Labañino, Antonio Guerrero und Fernando González [und René González] wurden 1998 verhaftet. René González wurde nach Ableistung seiner Strafe 2011 freigelassen, muss aber noch drei Jahre lang unter überwachter Bewährung in den USA bleiben.

Seit langem erheben eine Reihe von Persönlichkeiten, Mitglieder des Kongresses, angesehene Juristen, Künstler, Intellektuelle, und große Gewerkschaften in den Vereinigten Staaten ihre Bedenken wegen der unrechtmäßigen Inhaftierung dieser fünf Kubaner und befürworten deren Freilassung.

Die Notwendigkeit, diese Männer zurück zu ihren Familien nach Kuba zu schicken, wurde auch von großen Menschenrechtsorganisation wie Amnesty International, der UN-Arbeitsgruppe über Willkürliche Inhaftierungen, dem früheren Präsidenten Jimmy Carter, Mitgliedern der Streitkräfte der Vereinigten Staaten, 10 Nobelpreisträgern sowie Regierungen und Parlamenten aus aller Welt als sorgenvolles Anliegen zum Ausdruck gebracht. Als Bürgermeisterin von Richmond füge ich meine Stimme der Bitte um eine humanitäre Geste zur Beendigung dieser Willkür hinzu.

Herr Präsident, heute am 5. Juni, schließe ich mich Tausenden von Menschen in den Vereinigten Staaten und in aller Welt an, die Ihnen an jedem 5. des Monats schreiben und Sie um diesen sehr wohl in Ihrer Macht liegendn humanitären Schritt bitten, die fünf Kubaner in ihr Land und zu ihren Familien zurückzuschicken.

Eine humanitäre Lösung in diesem Fall wird eine klare Botschaft an die Welt und eine wichtige Grundlage für die Verbesserung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern sein. Es wird zeigen, dass wir ein humanes Volk mit mitfühlenden Herzen sind.

Mit freundlichen Grüßen
Gayle McLaughlin, Bürgermeisterin
City of Richmond, California, United States.

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb)

(Quelle: Internationales Komitee für die Freiheit der Cuban Five, E-Mail vom 2. Juni 2012)

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