19. Juni 2012
Die Ehefrauen der Miami Five erhielten heute Morgen nach ihrer Ansprache auf der Konferenz der "Unison National"-Delegierten [nationale Gerwerkschaften, Anm. d. Ü.] nicht nur eine, sondern zwei stehende Ovationen mit der Verpflichtung, die britische Regierung zu ihren Gunsten zu beeinflussen.
Die ungefähr 3.000 Delegierten und Gäste auf der Konferenz der britischen Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes hatte es nach der Anhörung des Zeugnisses und dem Aufruf zur Unterstützung von Elizabeth Palmeiro, der Ehefrau eines der Miami Five, dem Gefangenen Ramón Labañino, von ihren Sitzen gerissen.
Während sie im Namen aller vier Ehefrauen der Fünf sprach, die zum ersten Mal alle zusammen nach Britannien gekommen waren, dankte Elizabeth der Unison, der Cuba Solidarity Campaign und allen britischen Gewerkschaften im Namen aller Opfer des Terrors gegen Kuba und der Familien der Fünf für ihre über Jahre andauernde Unterstützung.
"Was unsere Männer in den USA taten, als sie die Terroranschläge gegen Kuba verübenden Gruppen überwachten, das taten sie aus Liebe zum kubanischen Volk und aus Liebe zur Menschheit, und niemand sollte dafür inhaftiert werden," sagte sie.
Während sie an der Seite von Rosa Freijanes, der Ehefrau von Fernando, Adriana Pérez, der Ehefrau von Gerardo, und Olga Salanueva, der Ehefrau von René, stand, teilte sie den Delegierten mit, dass ihre Unterstützung für die Familien und die Gefangenen so wichtig seien, dass es jedoch notwendig sei, den Kampf in jeden Winkel der Erde zu tragen.
"Es ist ein politischer Fall, und wir werden nur dann ihre Freiheit gewinnen, wenn wir eine internationale Kampagne führen, in der Millionen für sie kämpfen. So, wie es auch eine internationale Solidaritätsbewegung war, die die Freilassung von Nelson Mandela erreichte.
Wir vertrauen auf die Macht der Solidarität, und wir vertrauen auf Ihre Macht, die dabei hilft, Gerechtigkeit in ihrem Fall zu erlangen. Wir sind Ihretwegen hier.
Gestern sprach ich am Telefon mit Rámon, und er bat mich, Ihnen für alles, was Sie zu ihren Gunsten getan haben, zu danken."
Sie beendete ihre Rede mit einer herzlichen Umarmung im Namen der Familien und der Fünf selbst.
Nach den stehenden Ovationen seitens der größten Gewerkschaft für öffentliche Dienste lobte Eleanor Smith, Präsidentin von Unison, die Frauen für ihre Tapferkeit und kündigte an, dass die Gewerkschaft eine Botschaft aus ihrer Konferenz an den britischen Außenminister William Hague schicken werde, in der sie die Regierung dringend darum bitte, einen humanitären Appell zugunsten der Männer und ihrer Familien an das US State Department zu schicken.
Während ihres von der Cuba Solidarity Campaign (CSC) organisierten Besuchs im UK werden die Frauen auf Veranstaltungen quer durch Britannien vor insgesamt fast 5.000 Leuten sprechen wie auf dem Jahrestreffen der CSC und dem Dinner für Preisverleihungen, der RMT Garten-Party für Kuba und der Gewerkschaftskonferenz.
CSC News
Die Ehefrauen der Miami Five legen ein bewegendes Zeugnis vor der Jahresversammlung der CSC [Cuba Solidarity Campaign, Solidaritätskampagne mit Kuba] ab.
18. Juni 2012
In einer überfüllten Halle im Hauptquartier der NUT [National Union for Teachers, Nationale Gewerkschaft für Lehrer] in London tupften sich nicht wenige Menschen die Augen, als Olga Salanueva die Jahresversammlung der CSC begrüßte. Sie dankte der CSC und allen, die im Vereinigten Königreich den Kampf für Gerechtigkeit für die Fünf unterstützen, im Namen aller Familien und sprach von den Gefühlen, die eine Frau ergreifen, die für eine schnell verrinnende kurze Zeit mit ihrem Mann vereint ist, der so lange ungerechtfertigt inhaftiert war.
René González, ihr Ehemann und einer der Fünf, die inhaftiert wurden, weil sie gegen Terroranschläge gegen Kuba gearbeitet hatten, wurde kürzlich nach 13 Jahren im Gefängnis auf Bewährung entlassen. Die Bewährungsauflagen besagen, dass er für drei weitere Jahre in den USA bleiben muss. Aber kürzlich wurde ihm gewährt, für zwei Wochen seinen todkranken Bruder zu besuchen.
Olga sprach von der Freude trotz der schwierigen Umstände und nachdem ihr während der gesamten Haftzeit jeder Besuch in den USA verweigert worden war, neben ihrem Mann aufzuwachen. Vom Glück der Wiedervereinigung einer Familie, von den einfachen Familienfreuden, die selbstverständlich sein sollten, und der Tatsache, das René soviel Liebe und Zuneigung entgegen gebracht wurde, wenn er in Kuba nur vor die Tür trat. Zwei wundervolle Wochen, die zwar im Nu vergangen seien, aber weder ihr Engagement noch das ihrer Familie geschmälert hätten. Dies sei ein Fall von unglaublicher Ungerechtigkeit, der jetzt international bekannt sei, von allen verurteilt werde und noch mehr konzertierten Druck brauche, um eine politische Lösung zu erreichen.
Wie die anderen Frauen - Adriana Pérez, Rosa Aurora Freijanes und Elizabeth Palmeiro - alle sagten, die CSC habe den Weg für die Kampagne mit der EU, mit Amnesty International und den Gewerkschaften aus aller Welt gebahnt. Aber sie brauchten jede Hilfe, um Druck auf Präsident Obama auszuüben, seine "linke Hand zu benutzen" und die Begnadigungspapiere zu unterzeichnen. Sie betonten, sie ließen all' ihre Liebe zurück und trügen uns in ihren Herzen mit. Es war ein emotionaler, bewegender und anregender Beitrag zur Jahresversammlung.
Bernard Regan, der Sekretär der CSC sagte, wenn die Familien der Fünf jetzt eine einzige Familie seien, dann gehörten wir zu ihrer erweiterten Familie und würden dem Kampf für Gerechtigkeit für sie im nächsten Jahr den Vorrang geben. Dies geschehe neben der Fortsetzung des Kampfes gegen die illegale Blockade der Insel durch die USA und der Verteidigung des Rechts des kubanischen Volkes, seine Souveränität selbst zu bestimmen. [...]
Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb, db)
(Quellen:
Unison vom 19. Juni 2012
und
CSC vom 18. Juni 2012)