Kanadische Kuba-Freundschaftsgesellschaft, Toronto

Erklärung von Adriana Pérez und Elizabeth Palmeiro zu dem Fall der Cuban Five

Toronto, 21. September 2012

Wir möchten der Organisation und den Persönlichkeiten für den Aufwand der Vorbereitung dieser wichtigen Veranstaltung, "Das Schweigen brechen: Gerechtigkeit für die Fünf", im Namen der Cuban Five, ihrer Familien und des kubanischen Volkes danken sowie auch den Persönlichkeiten, die beschlossen haben, hier einstimmig für die Freilassung unserer Ehemänner zu sprechen.
Am 12. September war der 14. Jahrestag der unrechtmäßigen Inhaftierung für René González, Ramón Labañino, Antonio Guerrero, Fernando González und Gerardo Hernández, und, obwohl das Recht und die Sache auf unserer Seite sind, werden ihre grundlegendsten Menschenrechte weiterhin, Jahr für Jahr verletzt, ohne, dass die US-Regierung diesen Irrweg der Justiz beendete.
Der Fall der Cuban Five bleibt eine ignorierte, von den Mainstream-Medien verschwiegene Angelegenheit und für die internationale Öffentlichkeit unbekannt. Daher werden Veranstaltungen wie diese entscheidend, denn hier kann die Presse die Argumente aus erster Hand erhalten und hier haben Freunde die Gelegenheit, das Mysterium um den Fall zu klären, der in so großem Umfang von den vorherrschenden Medien manipuliert wird.
Genau zu diesem Zeitpunkt obliegt es einer Richterin, über die Habeas-Corpus-Berufung zu entscheiden, die Verurteilungen von Gerardo, Antonio, Ramón, Fernando und René aufzuheben, es ist der letzte Rechtweg, der uns zur Verteidigung der fünf Helden bleibt. Er beruft sich auf die Zahlungen der US-Regierung an verschiedene Journalisten, um den Gerichtsort, an dem der Prozess stattfand, zu kontaminieren, um es so für die Angeklagten unmöglich zu machen, einen fairen Prozess in Miami zu erhalten. Diese Fakten sind höchst ungewöhnlich und um so weniger akzeptabel, da viele derselben Journalisten wegen Terrorismus in Kuba und in den Vereinigten Staaten inhaftiert gewesen waren.
Gleichzeitig bitten wir die US-Regierung weiterhin darum, die Information über die Radar-Daten und Satellitenfotos offenzulegen, weil die schwerste und grausamste Anklage gegen Gerardo auf Mordverschwörung lautet. Es gibt jedoch Beweise, die zeigen, dass er nichts mit dem Schicksal der Kleinflugzeuge zu tun hatte.
Der Justizminister der Vereinigten Staaten hat die Macht, von Richterin Joan Lenard in Miami zu fordern, die Anklagen gegen die Cuban Five, die in dieser Stadt 1998 verhaftet worden waren, zu verwerfen; allerdings ist das bis heute nicht passiert.
In diesen 14 Jahren ungerechter Inhaftierung wurden wir, die Verwandten der Fünf, ebenfalls Opfer des irrationalen Hasses eines kleinen Segments der kubanischen Gemeinde in Florida und der nordamerikanischen Behörden. Die ausgedehnte Trennung hat uns daran gehindert, die schönen Momente des Familienlebens zu genießen, oder einander zu umarmen und gemeinsam über den Verlust eines unserer Lieben zu weinen.
Ihre Kinder wuchsen ohne ihren Vater auf, und ihre Mütter wurden älter, ohne ihre Kinder zu sehen. Einige von ihnen sind über 80 Jahre alt und sorgen sich, sie könnten deren Heimkehr nicht mehr erleben. Gerardo konnte nicht an der Beerdigung seiner Mutter teilnehmen, und sie verbrachte die letzten vier Jahre ihres Lebens, ohne ihren Sohn zu sehen. René hat kürzlich seinen Bruder durch Krebs verloren und konnte ihn nur in den letzten Augenblicken seines Lebens besuchen, und jetzt wird er daran gehindert, die Schwangerschaft seiner älteren Tochter mitzuerleben.
Die wiederholte Verweigerung von Visa für Adriana Pérez und Olga Salanueva, den Frauen von Gerardo Hernández bzw. René González, stellt eine flagrante Verletzung der Menschenrechte dar. Inzwischen beharrt die US-Regierung darauf, René zu zwingen, sich in diesem nordamerikanischen Gebiet aufzuhalten, wo sein Leben in Gefahr ist und seine überwachte Freiheit zu Hausarrest wurde.
Das alles ist der Preis, den wir wegen dieser Grausamkeit so viele Jahre bezahlen mussten, das ist der Grund, aus dem wir die internationale Gemeinschaft bitten, ihre Bemühungen und Aktionen zu vereinen, um Präsident Obamas Entscheidung zu beeinflussen, auf das er seine Autorität einsetzt und diese Ungerechtigkeit beendet.

Deutsch ¡Basta Ya! (jmb, db)

(Quelle: Kanadische Kuba-Freundschaftsgesellschaft, Toronto, vom 21. September 2012)

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