"Frühlinge ohne Gärten
unter geschlossener Wolkendecke,
aber mit fliegenden Schmetterlingen
in Aquarellfarben und Versen..."

Die Schmetterlinge von Antonio Guerrero kamen in das "Eric Quesada Center für Kultur und Politik" in der Mitte der San Francisco Mission. Sie huschten von einer Ecke des Saals in die andere und landeten schließlich in den Herzen der zahlreichen Besucher bei der Eröffnung einer neuen Ausstellung von Gemälden eines der zu Unrecht in US-Gefängnissen gehaltenen Cuban 5.
Menschen aller Altersgruppen, unter ihnen viele Latinos, zeigten sich erstaunt, als sie zum ersten Mal von dem an den Fünfen und ihren Familien begangenen Unrecht hörten, von den Männern, die zur Verteidigung ihres Landes vor Terroranschlägen mit nichts anderem bewaffnet in dieses Land kamen als mit Mut und Liebe.
Die 25 in Kuba heimischen Schmetterlinge stellten einmal mehr die Humanität des Dichters und Künstlers Antonio Guerrero dar, der wie seine vier Brüder, niemandem je ein Leid zugefügt hatte und unter den widrigsten Umständen weiter künstlerisch tätig war.
In seiner Botschaft an das Publikum sagte Antonio unter anderem: "...Eure Unterstützung gibt uns nach 15 Jahren unserer unrechtmäßigen Gefangenschaft enorme Kraft und Brüderlichkeit. Wir senden Euch dafür unsere unendliche Liebe und Dankbarkeit. Die Schönheit der Kunst befreit den Geist. Doch ein Mann ist nie freier, als wenn er wie ein Schmetterling, Frieden und Güte durch seine Gedanken und Taten verbreitet...."
Chelis Lopez moderierte das Programm für "Linea Abierta" von "Radio Bilingue", und "Pajaro Latinoamericano" von Radio KPPOO war der Zeremonienmeister. Alicia Jrapko vom "International Committee for the Freedom of the Cuban 5" erklärte den Fall vor allem zur Verblüffung einer Gruppe junger Leute, die noch nie von der über die Fünf verhängten Strafurteile gehört hatte. Zusätzlich führte der bekannte Filmemacher und Autor des Dokumentarfilms "Will the real Terrorist please stand up" [Möge der wahre Terrorist bitte aufstehen] Saul Landau die Zuhörer an den Beginn der Kubanischen Revolution, erklärte das Scheitern der US-Politik gegenüber Kuba und forderte die Anwesenden auf, sich an ihren Kongressabgeordneten zu wenden und sich dem Kampf für die Freiheit der Cuban Five anzuschließen.
Die Veranstaltung wurde durch die Anwesenheit von Alejandro Murguía, San Franciscos preisgekrönter Dichter und Professor an der San Francisco State University, aufgewertet. Nach einigen eigenen Gedichten las er ein Gedicht von Antonio mit dem Titel "Simple Freedom" [einfach Freiheit]. Dies war das erstemal, dass Murguía an einer Veranstaltung zugunsten der Fünf teilnahm. Er zeigte Interesse daran, mehr Details über den Fall zu erfahren und die Sache weiterhin zu unterstützen.
Die Herzlichkeit der Nacht der Solidarität wurde von der Musik der talentierten jungen chilenischen Sängerin Maria Loreto unterstrichen, die das Publikum mit ihren Liedern verzückte.
Eine Anzahl von Aktivisten und Freunden des "Internationalen Komitees für die Freiheit der Cuban 5" arbeitete bei der Organisation dieser kulturellen Veranstaltung zusammen. Durch Antonios Kunst erreichte die abendliche Veranstaltung ihr Ziel, den Fall der Fünf einem neuen Publikum nahe zu bringen und Spenden für das zweite "5 Tage für die 5", das vom 30. Mai bis zum 5. Juni in Washington DC stattfindet, zu sammeln.
Vor der kulturellen Veranstaltung erreichte der Fall der Cuban 5 und die Eröffnung der Ausstellung "Kubas Schmetterlinge" ein weit größeres Publikum durch "KPOO" und "La Grande 1010", zwei Radiosendern aus San Francisco, und Radio Bilingüe aus Oakland und KPFA aus Berkeley, die Radiosendungen über den Fall ausstrahlten. Auch "El Tecolote" - eine Lokalzeitung aus San Francisco - veröffentlichte einen Artikel über den Hintergrund der Ausstellung.

* Ausschnitt aus dem Gedicht "Der Schmetterling, den ich male" von Antonio Guerrero Rodríguez

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb, db)