Mit tief empfundenem Schmerz erhielten wir heute die Nachricht von Saul Landaus Tod. Er war nicht nur ein bekannter US-Intellektueller und Filmemacher, sondern auch ein engagierter Freund Kubas und der Cuban Five, und er trat für viele andere gerechte Sachen ein.
Hier ist nicht genug Platz, um alle Errungenschaften aus Sauls reichhaltigem Leben zu schildern, aber für unsere Bewegung zur Befreiung der Fünf waren über etliche Jahre seine Unterstützung bei der Vorantreibung der Arbeit für deren notwendige Befreiung sehr hilfreich.
Sauls brillanter Verstand war ein unerschöpflicher Quell, der ständig neue Konzepte hervorbrachte, die er mit kraftvoller und leidenschaftlicher Bestimmtheit vortrug. Und das ist es, was Saul in den Kampf zur Befreiung der Cuban 5 einbrachte. Saul wurde zur Referenz, um Persönlichkeiten, Schauspieler, frühere gewählte Regierungsbeamte und andere erreichen zu können. Sein Witz, Humor und seine Ironie wurden in den zahlreichen Kurzvideos, die er mit Danny Glover zu dem Fall produzierte wiedergegeben.
Was Saul Landaus Engagement für das an den Fünf begangene Unrecht betraf, so begann es 2009, als er Gerardo Hernández im Zuchthaus in Victorville telefonisch interviewte. Aus einem ausführlichen Interview wurde ein umfassender dreiteiliger Artikel, der die Rolle Gerardos und die Gründe der Fünf, die sie in die USA hatten kommen lassen, um die Aktivitäten der anti-kubanischen Terrorgruppen in Miami zu beobachten, erklärte. Die Reihe war in "Progreso Weekly" gesendet und von anderen progressiven Medien aufgegriffen worden. Sauls Interesse an dem Fall war nicht nur beruflich, sondern entwickelte sich zu einer besonderen Freundschaft mit Gerardo. Seit August 2010 besuchten Saul und Danny Glover Gerardo zu 10 verschiedenen Gelegenheiten im Gefängnis, dazu gehörte auch ihr letzter Besuch im Januar diesen Jahres.
Nach jedem Besuch schrieb er einen bedächtigen Artikel, indem er jedes Mal etwas Neues und Besonderes gefunden hatte
über einen Gefängnisaufenthalt, wo die Dinge eher gleichbleibend sind. In der letzten Woche von Sauls
Krankheit hatte Gerardo die Gelegenheit, mehrmals mit ihm zu sprechen. Laut Gerardo, habe ihm Saul gesagt, dass er
sterbe, aber er habe immer noch von seinen neuen Ideen gesprochen, wie man den Kampf für ihre Freiheit
vorantreiben könnte. In Reaktion darauf schrieb Gerardo einen bewegenden
Brief an Saul mit dem Titel: "Es ist nur eine Reise Saul, alles andere ist nicht wahr."
Einer der letzten Beiträge Sauls für die Cuban 5 war seine Dokumentation, "Will the Real Terrorist Please Stand up". Dieser Film erklärt die über 50-jährige offene Feindschaft der USA gegenüber Kuba und warum es für die Fünf notwendig war, in die USA zu kommen, um ihr Heimatland zu verteidigen. Der Film wurde zu einem wertvollen Instrument für die Kuba-Solidaritätsbewegung und ist in den USA und weltweit gezeigt worden. Saul half, die ersten "5 Tage für die Cuban 5" in Washington, D.C., im April 2012 zu ermöglichen. Er entschuldigte sich mehrfach dafür, dass er in diesem Jahr bei den zweiten "5 Tagen für die 5" nicht bei uns sein konnte.
Für uns alle, die wir die Ehre und das Privileg hatten, eng mit Saul zusammenzuarbeiten, gilt, dass wir ihn als ehrlichen Freund in Erinnerung behalten, der es verstand, seine Gedanken in ein kreatives Mittel für den Kampf umzuwandeln. Die größte Frustration seiner letzten Tage bestand für Saul darin, nichts mehr für die Fünf tun zu können.
Während er nicht mehr physisch anwesend sein kann, wenn die Cuban 5 in ihr Heimatland zurück kehren, werden aber seine Beiträge überdauern und einen ganz besonderen Platz in der Geschichte dieses langen Kampfes einnehmen.
Saul Landau, Du geliebter Freund, wir werden Dich vermissen!
¡Hasta la Victoria Siempre!
Internationales Komitee für die Freiheit der Cuban 5
10. September 2013
Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb)