1. September 2014
Mr. President Obama
The White House
1600 Pennsylvania Avenue N.W.
Washington DC 20500
Herr Präsident,
Wenn Sie diesen Brief erhalten, wird es nicht mehr weit zum 12. September sein, dem sechzehnten Jahrestag der Verhaftung der fünf Kubaner - Gerardo Hernández, Antonio Guerrero, Ramón Labañino, Fernando González und René González.
Die beiden Letzteren haben ihre Strafe verbüßt, die Ersteren drei befinden sich immer noch in Gefängnissen Ihres Landes.
Auf der ganzen Welt legen Bürger und Organisationen, die die Menschenrechte respektieren, ihre Kräfte zusammen und treten in Aktion, um deren Freiheit zu fordern.
Am 4. Juli diesen Jahres überreichte das "Center for Human Rights and Constitutional Law"
[Zentrum für Menschenrechte und Verfassungsrecht] dem Justizminister Eric Holder und auch Ihnen, Herr Präsident,
ein sehr ausführliches Dossier in der Angelegenheit der Cuban Five. [Beachten Sie bitte auch unsere Meldungen vom
13. bis zum 16. Juli 2014 unter NEWS -
Original]
Hinsichtlich der Tragödie mit den Flugzeugen der "Brothers to the Rescue (BTTR)", deretwegen Gerardo Hernández zu zweimal lebenslänglich und 15 Jahren Haft verurteilt wurde, kann man in diesem Dossier folgendes auf Seite 18 nachlesen:
"Nach dem Abschuss der Flugzeuge entzog die "FAA" [US-Bundesflugaufsichtsbehörde] Basulto wegen seiner Aktionen die Pilotenlizenz, die FAA fand, dass Basultos Flugoperation am 24. Februar 1996, die durch den Flugzeugabschuss zum Tod von vier Mitgliedern der BTTR führte, fahrlässig war.
In der Zusammenfassung zeigt der ausführlich erörterte oben genannte Bericht, dass Gerardo Hernández an dem Abschuss überhaupt nicht beteiligt war. Er hatte die BTTR nicht dazu ermutigt, am 24. Februar zu fliegen. Er wusste nicht, ob sie an diesem Tag flögen oder wie viele Flugzeuge fliegen würden. Hernández gehörte nicht zu dem an der Entscheidung, die Flugzeuge der BTTR abzuschießen beteiligten Kommandosystem. Die U.S.-Regierung (nicht Hernández) teilte Kuba mit, wann die BTTR abflogen. Die U.S.-Regierung beobachtete etliche Radaraufzeichnungen, als die Ereignisse ihren Lauf nahmen."
Was die generelle Schlussfolgerung aus diesem Bericht betrifft, so lautet sie wie folgt:
"Aus all diesen genannten Gründen sollte der Fall der Cuban Five nun durch die Freilassung der verbleibenden drei Mitglieder der Fünf, die noch lange Haftstrafen in U.S.-Gefängnissen verbüßen, abgeschlossen werden, und es sollte ihnen erlaubt werden, zu ihren Familien in Kuba zurückzukehren. Vom juristischen Standpunkt und dem einer sinnvollen Außenpolitik gesehen, wäre es ein vernünftiger, moralisch vertretbarer und humaner Schritt, diesen 16 Jahre alten Fall zu Ende zu bringen."
Herr Präsident, folgen Sie diesem weisen Rat der Mitglieder des "Center for Human Rights and Constitutional Law", die diesen Bericht verfasst haben, und befreien sie die drei Kubaner, die noch immer im Gefängnis sind. Sechzehn Jahre Gefangenschaft für unschuldige Männer sind einfach zu viel, die Vereinigten Staaten haben ihnen ihre Jugend gestohlen.
Herr Präsident, bitte nehmen Sie den Ausdruck meiner aufrichtig humanitären Gefühle entgegen.
Jacqueline Roussie
64360 Monein (France)
Translated by William Peterson
Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb)
(Quelle:
Realcuba’s Blog
vom 1. September 2014)