Vorwort zum Buch "Cuba, ¡palabra a la defensa!"* von Salim Lamranivon Gerardo Hernández Nordelo
Wenn jemand, der ihn nicht kennt, die Biografie von Salim Lamrani liest, dann stellt er sich eine Person viel höheren Alters vor: Doktor in Iberischen und Lateinamerikanischen Studien an der Sorbonne Universität von Paris, ordentlicher Professor an der Universität der Journalistenunion, Essayist, Mitarbeiter der Le Monde Diplomatique, der l’Humanité, des Alger Républicain, von Radio Miami, von La Nueva Réplica, von Rebelión Latinoamérica, von Progreso Weekly und von Znet... Er hat gemeinsam unter anderem mit Persönlichkeiten wie Noam Chomsky, Ken Livingstone, Ignacio Ramonet, Howard Zinn Konferenzen abgehalten und Einladungen von so prestigereichen Studienzentren wie dem Massachusetts Institute of Technology, der Northeastern University in Boston, der Thomas Jefferson School of Law in San Diego, der Universität von Santa Barbara, dem Sarah Lawrence College in New York, der Sonoma State University, der Universität Stanford und der Universität San Francisco erhalten, um nur einige Beispiele zu nennen. Lamrani ist überdies Autor interessanter Bücher, die in verschiedenen Sprachen veröffentlicht wurden und er wird häufig um Rat gebeten und als Experte für diverse Themen zitiert, darunter auch die Beziehungen zwischen Kuba und den USA. Nicht schlecht für jemanden, der noch nicht einmal vier Lebensjahrzehnte hinter sich hat... Ich saß bereits im Gefängnis als ich zum ersten Mal ein Werk von Salim Lamrani in Händen hielt: Superpower Principles. US Terrorism against Cuba, ein Buch, das zu seiner Zeit einen wichtigen Beitrag im Kampf der Fünf für Gerechtigkeit darstellte, dem sich der Autor schon sehr früh angeschlossen hatte. Schon von den ersten Seiten an erregte etwas meine Aufmerksamkeit, das ich später in anderen seiner Arbeiten wiederholt sah: die fein säuberliche Handhabung von Zitaten und Referenzbezügen. In dieser Welt, in der mit solcher Häufigkeit Angaben und Behauptungen in den Äther geschickt (oder in Tinte gesetzt) werden, ohne dass man in vielen Fällen weiß, wo diese überhaupt herkommen, geht Lamrani sehr respektvoll mit dem Recht seiner Leser um, das, was sie lesen, verifizieren und vertiefen zu können und eröffnet ihnen die Wege, um dies tun zu können. Dies ist jedoch nur eines von vielen Elementen, die seinen Werken Seriosität und Ansehen verleihen. Mit Cuba: ¡Palabra a la defensa! entpuppt sich der Autor erneut als intelligenter und scharfsichtiger, keinesfalls gefälliger Interviewer. Zehn Persönlichkeiten mit tiefen Kenntnissen der kubanischen Realität - nicht wenige von ihnen sind Protagonisten wichtiger Kapitel unserer Geschichte - kommen in diesem Buch zusammen, um dem Leser ein zweifelsohne sehr wertvolles Material zu liefern. Übereinstimmenderweise werden nicht wenige der von Lamrani vorgelegten Fragen auch von Freunden aus verschiedenen Ländern, die uns besuchen oder die wir auf unseren Auslandsreisen getroffen haben, an uns Fünf gerichtet. Der Prozess der Verbesserung der Beziehungen zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten hat eine Unzahl von Fragen, Besorgnissen und Beunruhigungen unter den Freunden der Kubanischen Revolution ausgelöst, die auf redliche Weise nach Antworten suchen. Viele davon werden sie auf den Seiten dieses Buches finden können. Dabei handelt es sich offenkundig um die Meinungen und Kriterien eines jeden Einzelnen der Interviewten, die jedoch durch die eigenen Erfahrungen und die absolute Beherrschung eines jeden behandelten Themas verbürgt werden. Sie sind zudem durch den Interviewer auf meisterhafte Weise herausgearbeitet und präsentiert worden, der diese Themenbereiche darüber hinaus genau erforscht hat. Ein Buch "als Pflichtlektüre" wie man zu sagen pflegt... Ob Pflichtlektüre oder nicht, sicher ist, dass Salim Lamrani uns einen leicht zu verstehenden und ansprechenden Lesestoff vorlegt, in dem man geschichtsträchtige Gassen durchschreitet, die uns zu dem interessanten und komplexen Szenarium des heutigen Kuba geleiten und dabei seine Beziehungen zum nördlichen Nachbarn beleuchtet. Ein Buch wie dieses wäre vor Jahren einfach nur interessant gewesen, heute dagegen könnte man es - zumindest für am Thema Interessierte - als unverzichtbar bezeichnen. Gerardo Hernández Nordelo, Held der Republik Kuba. Cuba ¡palabra a la defensa! La Habana, Editorial José Martí, 2015. Deutsch: Klaus E. Lehmann
(Quelle:
Red en Defensa de la Humanidad)
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