Das Internationale US-Komitee für Frieden, Gerechtigkeit und Würde gibt bekannt:
Die "Zweiten Aktionstage" gegen die weiterhin bestehende Blockade Kubas in Washington, D.C., endeten am 22. April mit einem erfolgreichen Gemeindeforum in der UDC-Rechtsfakultät. Seit dem 18. April hatten Teilnehmer aus Städten aus den gesamten Vereinigten Staaten, einschließlich Hawaiis und auch aus Brasilien und Kanada die verschiedenen Aktivitäten besucht. Die Organisatoren hatten erwartet, dass es nach der gefälligen Ankündigung über die Verbesserungen der Beziehungen zwischen den beiden Ländern am 17. Dezember 2014 für sie leichter sei, Einreisevisa zu erhalten. Wie sich jedoch herausstellt, ist in dieser neuen "Tauwetter"-Periode das Gegenteil der Fall. Zwei kubanische Mediziner, die an der kubanischen Brigade zur Bekämpfung von Ebola in Westafrika teilgenommen hatten, waren eingeladen sowie auch Luisa Campos, die Direktorin des Museums für Literalität von Havanna, die schon zuvor in die USA gekommen war, eine Repräsentantin des Kubanischen Instituts für Völkerfreundschaft (ICAP) und Jorgito Jerez, allesamt Vertreter der kubanischen Zivilgesellschaft. Sie alle hatten Visa reichlich vor der Zeit beantragt und waren zu ihren dazu erforderlichen Gesprächen in die US-Botschaft in Havanna gekommen. Von den fünf Eingeladenen, die bereit waren zu kommen, erhielt nur Jorgito sein Visum und das erst, nachdem der erste Teil seiner Tour in New York bereits vorbei war. Er traf 2 Stunden, bevor er in der "American University" sprechen sollte, in D.C. ein.
Viele in den Vereinigten Staaten glauben, die Blockade sei vorbei, Als Obama am 22. März live im kubanischen Fernsehen sprach, erklärte er: "Ich möchte es Sie wissen lassen, dass ich glaube, dass mein Besuch hier demonstriert, dass Sie keine Bedrohung von den Vereinigten Staaten fürchten müssen." Niemand sollte das für wahr halten. Andererseits haben die Menschen in den USA keinen Grund, Kuba als Bedrohung anzusehen, denn Kuba ist nie in die USA eingefallen, hat nie versucht, einen US-Präsidenten zu töten, nie versucht, die U.S.-Regierung auf irgendeine Weise zu untergraben, Kuba hat keinen unerwünschten Militärstützpunkt in den USA, noch hat es ihnen über 50 Jahre lang eine grausame und inhumane Blockade auferlegt, und Kuba verbietet seinen Bürgern nicht, in jedwedes Land zu reisen, dass ihnen Einreise-Visa gewährt. Es ist schwer zu verstehen, warum vielen als Veranstaltungsteilnehmer zum Austausch von Gedanken, Sichtweisen und Erfahrungen etc. in die USA geladene Kubaner Visa verweigert werden oder zu spät erteilt werden. Dies geschieht auf regelmäßiger und unvorhersehbarer Basis, die es nahezu unmöglich macht, Veranstaltungen für sie zu planen. Es gibt ein unleugbares Vorhandensein von berechnender Grausamkeit in alledem, woran die Kubaner schon gewöhnt sind. Eines ist jedoch glasklar, und das ist der Umstand, dass die Regierung der Vereinigten Staaten die Widerstandskraft des kubanischen Volkes weiterhin unterschätzt, und sie unterschätzt auch die weit verbreitete internationale Unterstützung, die Kuba aus allen Winkeln der Welt erhält. Besuche beim US-Kongress und dem Senat Die Zweiten Aktionstage gegen die Blockade begannen am 18. April mit einer Orientierung über basisdemokratische Fürsprache. Teilnehmer und Organisatoren erarbeiteten eine Strategie zu den Angelegenheiten, denen sie möglicherweise bei ihren Treffen in den verschiedenen Kongress-Büros begegnen könnten. Die Besuche galten den Mitgliedern des Kongresses, die der Gesetzesvorlage zugunsten der Beendigung der Blockade und/oder des Reiseverbots noch nicht unterschrieben hatten. Einige Besuche richteten sich auch an Kongressbesucher, die den Wandel der US-Politik gegenüber Kuba unterstützt haben. Vier Fürsprecherteams schwärmten über den Hügel aus und besuchten insgesamt 41 Büros, wobei sie jeweils betonten, dass die Blockade nicht nur die Menschen in Kuba betrifft, sondern auch, dass die Menschen in den USA von dem Ende der 56 Jahre alten und verfehlten Politik profitieren würden. Einsatzbesprechung für den Kongress Die Dres. Alicia Steele und Vanessa Avila, beide mit Abschluss an der Lateinamerikanischen Schule für Medizin (ELAM) in Havanna boten während einer Einsatzbesprechung für die Begegnung mit Kongressmitarbeitern eine Präsentation. Sie ersetzten die beiden Mediziner aus Kuba, die ihre Visa nicht erhalten hatten, und sprachen über die Fortschritte des kubanischen medizinischen Systems wie der von "Heberpro-P", die diabetische Geschwüre heilt und Amputationen vermeidet, und über die Entwicklung neuer Impfstoffe gegen Krebs. Die beiden jungen Latino-Doktoren sprachen auch über den beispiellosen Internationalismus, für den Kuba steht, wenn es irgendwo auf der Welt eine Naturkatastrophe gibt wie das verheerende Erdbeben in der vergangenen Woche in Ekuador. Kuba hat schon 650 Mediziner ausgeschickt, um dort auszuhelfen. Die Vorstellung des Films, "Die Kraft der Schwachen"
Während der Aktionstage fanden Filmvorführungen der neuen Dokumentation des deutschen Filmemachers Tobias Kriele statt. "Die Kraft der Schwachen" erzählt die Geschichte von Jorge, "Jorgito" Jerez, der 1993 in der Spezialperiode mit Zerebralparese in Kuba geboren wurde. Der Film zeigt, wie eine Gesellschaft, die auf die Unterstützung der menschlichen Entwicklung ausgerichtet ist, Behinderte stark machen kann. Gemeindeforum: "Aus kubanischer Sicht"
Am Freitagabend besuchten um die 175 Leute die Abschlussveranstaltung in der "UDC Law School" [Rechtsfakultät, Anm. d. Ü.] in Washington, D.C. Alicia Jrapko vom Internationalen Komitee für Frieden, Gerechtigkeit und Würde moderierte das Abendforum, das sich auf den derzeitigen Stand der US-kubanischen Beziehungen konzentrierte.
Als kubanischer Jugendlicher sprach Jorgito eloquent über seine Zukunftsvorstellung von Kuba. "Was am 17. Dezember geschah, ist eine Herausforderung für die kubanische Jugend. Präsident Obama richtete seine Rede an den Generationswechsel. Ich komme zu den Freunden Kubas, um ihnen zu sagen, dass er sich irrte, als Obama von der kubanischen Jugend sprach. Es ist kein Geheimnis, dass der Präsident und seine Berater und sogar auch einige Politiker sagen, dass die Blockade endet, wenn die historische Führungsriege abgedankt hat. Ein von den von der Blockadepolitik am meisten betroffener Bereich ist der der jungen Leute." Er fuhr fort, indem er sagte: "Im Namen der jungen Kubaner lasst uns zusammen arbeiten und uns alles mögliche unternehmen, um die Mauern der Blockade niederzureißen. Die Zukunft Kubas liegt in den Händen junger Leute, die Zukunft Kubas ist gewährleistet." Der kubanische Botschafter in Washington, D.C., José Ramón Cabañas, beschloss den Abend mit einer Erklärung, was aus kubanischer Sicht erforderlich sein werde, um eine Normalisierung der Beziehungen zu erreichen. "Für jene, die Zweifel an der Notwendigkeit der Solidarität hegen, müssen wir auf das blicken, was um uns herum geschieht," und Cabañas fuhr fort, "Und in jenen Ländern der ersten Welt werden die Probleme an der Sichtweise vom wirtschaftlichen Standpunkt aus fest gemacht. Da gibt es diejenigen, denen eine Menge gehört und die diejenigen, die keine Ressourcen für ein bescheidenes Leben haben. Für diese Leute müssen wir Solidarität schaffen. Kubaner der letzten drei oder vier Generationen sind geboren und ausgebildet nach dem Prinzip, dass wir uns einander solidarisch erweisen müssen, denn wir haben eine Menge Solidarität von Euch erhalten, aus vielen Ländern und vielen Gesellschaften. Eines möchte ich betonen, die Blockade hat noch Bestand. ... Die Kernprobleme gibt es noch. Große Regulierungen und Beschränkungen müssen überwunden werden, wenn wir wirklich eine normale Beziehung zu den Vereinigten Staaten haben wollen. ... Das Sanktionsregime von 1962 und was das Helms-Burton-Gesetz angerichtet hat - übrigens in diesem Jahr seit 20 Jahren - das gibt es noch." Solidaritätsveranstaltungen zur Unterstützung der Aktionstage fanden in Toronto und in der Schweiz statt. Die Philippinische Kuba- Kultur und Freundschaftsgesellschaft" schickte eine Solidaritätsbotschaft an die Organisatoren der Veranstaltungen in Washington, D.C. Die Aktivitäten der Aktionstage in Washington machten den dringenden Bedarf deutlich, weiter für das Ende der ältesten unilateralen Blockade der Geschichte zu arbeiten, insbesondere da sich jetzt Chancen dafür zeigen. Die Veranstaltungen wurden von einer Koalition aus Gruppen in den USA organisiert, einschließlich des "Internationalen Komitees für Frieden, Gerechtigkeit und Würde", der "IFCO/Pastors for Peace", des "National Network on Cuba", des "Institute for Policy Studies" und der "Venceremos Brigade". Deutsch: Josie Michel-Brüning
(Quelle: E-Mail vom 27. April 2016)
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