JSC: Jamaikaner in Solidarität mit Kuba

Noam Chomsky: Der wahre Grund für die normalisierten Beziehungen mit Kuba seitens der USA

Veröffentlicht am 21. Mai 2016

Quelle: "Democracy Now"

Transkript von JSC eines Ausschnitts aus der Rede von Noam Chomsky, dem Autor von "Who rules the World?" [Wer regiert die Welt?]

(Min.: 37:14 - 40:24)

Aber wir haben nicht gefragt: Warum beschlossen die USA, die Beziehungen zu Kuba zu normalisieren? Es wurde von der Obama-Administration als ein Akt der Großmut dargestellt, wie es sowohl von ihm selber als auch aus den Wiederholungen der Kommentatoren lautete: Wir haben 50 Jahre lang versucht, Demokratie und Freiheit nach Kuba zu bringen, die von uns angewandten Methoden haben nicht funktioniert, daher versuchen wir eine andere Methode.
In Wirklichkeit versuchten wir, Kuba 50 Jahre lang Terror, Gewalt und Zerstörung zu bringen, nicht nur den terroristischen Krieg, sondern auch das erdrückende Embargo. Als die Russen von der Szene abtraten - der Vorwand war, dass es wegen der Russen gewesen sei - doch wie reagierten wir unter Clinton, als sie von der Szene verschwunden waren stattdessen? - Damit, dass wir das Embargo verschärften! Clinton überflügelte während der Wahlkampagne George H.W. Bush von der Rechten noch in der Härte gegenüber Kuba... so versuchten wir, Kuba Demokratie und Freiheit zu bringen.
Warum der Wandel? Weil die Vereinigten Staaten im Begriff waren, aus der Hemisphäre herausgedrängt zu werden. Man sehe sich die Treffen in der Hemisphäre an, die ein Symbol für... Lateinamerika pflegte ja nur der Hinterhof zu sein: Sie tun, was man ihnen sagt. Wenn nicht, dann stürzen wir sie und setzen jemanden anderen ein. Von wegen, nicht mehr in den letzten 10 oder 20 Jahren.

Es, muss das Treffen der Hemisphäre in Cartagena, Kolumbien, 2012 gewesen sein, bei dem die USA isoliert waren - die USA und Kanada waren in zwei Punkten völlig isoliert vom Rest der Hemisphäre.
Einer war die Aufnahme Kubas in hemisphärische Systeme, der zweite war der Drogenkrieg, dessen Opfer im wesentlichen Lateinamerika ist - die Forderung nach Waffenlieferungen nach Mexiko ist hier von Bedeutung. Aber sie sind es, die darunter leiden.
Sie wollen es ändern, sie wollen sich auf verschiedenen Wegen in Richtung einer Entkriminalisierung bewegen, neben anderen Maßnahmen. Die USA waren dagegen, Kanada war dagegen.
Es war zu der Zeit völlig klar, dass auf dem nächsten Treffen, das in Panama sein sollte, die Hemisphäre ohne die Vereinigten Staaten weiter machen würde, wenn diese weiterhin in diesen beiden Punkten auf ihrem Standpunkt beharrten.
Es gibt bereits hemisphärische Institutionen wie CELAC und UNASUR für Südamerika, aus denen die Vereinigten Staaten ausgeschlossen sind, und es würde sich direkt in diese Richtung bewegen. Also beugte sich Obama dem Druck der Realität und stimmte der Forderung, der überwältigenden Forderung, sich langsam in Richtung der Normalisierung der Beziehungen zu bewegen.

Deutsch: Josie Michel-Brüning und Dirk Brüning

(Quelle: JSC: Jamaicans in Solidarity with Cuba)

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