Rede von Gerardo Hernández am 40. Jahrestag des Verbrechens von Barbados

Schwestern und Brüder,

Lasst uns ein paar Worte der Solidarität an unsere Landsleute in den östlichen Provinzen richten, die unter den Schäden vom Hurrikan Mathew Leiden. Sie sollten sich sicher sein, dass die Revolution keinen aufgibt und dass wir mit den Anstrengungen aller Kubaner wieder einmal voran kommen werden.
Wir treffen uns heute, um den Opfern des Staatsterrorismus’ und insbesondere den 73 Menschen die Ehre zu erweisen, deren Leben vor 40 Jahren von den in der Reaktion verwurzelten Elementen, die keine Prinzipien haben und keine Toleranz für die Existenz eines sozialistischen Projektes in unserem Land aufbringen, verkürzt wurde.
Unter den Menschen, die am 6. Oktober 1976 mit dem kubanischen Flugzeug reisten, waren junge Leute wie viele der von Euch heute hier anwesenden. Sie waren Athleten des Jugendfechtteams von Kuba, die an der in Caracas abgehaltenen mittelamerikanisch- und karibischen Meisterschaft teilgenommen hatten und mit der Freude nach Hause zurück kehrten, ihre Pflicht erfüllt zu haben und ihre Medaillen mit Stolz auf der Brust trugen, um sie ihren Familien zu zeigen.
Brüder und Schwestern, diese Tragödie, an die wir uns heute erinnern, bedeutet mehr als ein Jahrestag. Es ist bedeutender als eine historische Tatsache im Kalender. Stellt Euch vor, dass Eure Mütter, Eure Väter, Eure Brüder und Schwestern, die zu Hause auf Euch warten, Euch nie mehr wiedersehen könnten. Jene jungen Leute in diesem Flugzeug sind fort gegangen, um nie mehr von ihren Familien umarmt werden zu können. Um sie weinten Millionen von Kubanern, und es liegt bei Euch, dafür zu sorgen, dass all diese Tränen und erlittenen Schmerzen nicht vergebens waren.
Um abscheuliche Verbrechen wie das von Barbados zu verhindern, gingen fünf junge Kubaner in die Vereinigten Staaten, und um unsere Treue zu unseren Prinzipien zu bewahren, verbrachten wir 16 Jahre im Gefängnis. Vor uns gab es viele andere Helden und Heldinnen, die ähnliche Missionen erfüllten, die meisten von ihnen in absoluter Anonymität. Wir sind sicher, dass jeder Terrorist, dessen Absicht es ist, unserem Volk Trauer zu bereiten, auf Tausende von Kubanern treffen wird, die bereit sind, die größten Opfer zu bringen, um ähnliches Leid für unser Volk abzuwenden.
Vor einiger Zeit, als wir fünf noch im Gefängnis saßen, erhielten wir entrüstet die Nachricht, dass wir in einer Unterhaltungssendung des Fernsehprogramms aus Miami mit den Worten "bleibt im Wasser, Felo" verhöhnt wurden. Das waren die letzen Worte, die in diesem Flugzeug zu hören waren, kurz bevor alle Insassen in Todesangst und Verzweiflung aus einander gerissen wurden. Wenn die Feinde der Revolution in ihrem Vorhaben erfolgreich geblieben wären, wäre dieser Satz als schlechter Scherz in die Geschichte eingegangen. Jeden 6. Oktober würden sie diesen Jahrestag als einen einer heldenhaften Tat feiern, während unsere Toten in Vergessenheit geraten und die Mörder Luís Posada Carriles und Orlando Bosch geehrt werden. Es hängt von Euch allen ab, dass so etwas nie geschehen wird!
Alle Kubaner, besonders die jungen von heute, die Vorkämpfer der Zukunft, werden sich immer in den 40 Jahren, die wir das Leid dieser Tragödie ertragen haben an die Worte Fidels erinnern, der auf der Trauerfeier sagte: "Wenn ein tatkräftiges und starkes Volk weint, erzittert das Unrecht."

Heute im Angesicht der Verwandten unserer ermordeten Brüder und Schwestern schwören wir alle gemeinsam, sie nicht zu vergessen.

Ewiger Rum den Märtyrern von Barbados!

Vaterland oder Tod!

Wir werden siegen!

Deutsch: Josie Michel-Brüning und Dirk Brüning)

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