Versucht den anti-Kubanischen Terror zu beenden
"Miami 5" erhalten schwere Strafen
Von Gloria La Riva
Miami
Übersetzung eines Vorabdrucks für die "Workers World News"
vom 27. Dezember 2001 (Cuba sí).
"Wenn es die Verhinderung des Todes unschuldiger Menschen ist, wenn
es die Verteidigung unserer beiden Länder vor dem Terrorismus und
die Verhinderung einer unnützen Invasion in Kuba ist, weshalb man
mich heute verurteilt, dann sei das Urteil willkommen!...dieses ist ein
politisches Verfahren gewesen und darum sind wir politische Gefangene."
Ramón Labañinos mutige Worte hatten keinen Einfluß
auf das Gericht. Er wurde hier am 13.Dezember zu lebenslanger Haft verurteilt.
Seine Worte spiegeln die heldenhaften Gefühle der fünf Kubaner
wieder, die einer nach dem anderen zu brutalen Gefängnisstrafen verurteilt
werden. Nachdem die falsche Beschuldigung der Spionage gegen die USA durchgepeitscht
worden ist, wurden sie im Juni verurteilt.
Das schärfste Urteil erhielt Gerardo Hernández am 12. Dezember:
zweimal lebenslänglich und 80 Monate. Am nächsten Tag erhielt
Labañino lebenslänglich. René Gonzáles erhielt
15 Jahre. Und am 18.Dezember erhielt Fernando Gonzáles 19 Jahre
Gefängnis. Antonio Guerrero erhält sein Urteil am 27. Dezember.
Er muß ebenfalls mit lebenslänglich rechnen.
Jeder der bisher Verurteilten hat vor dem Gericht eine Erklärung
abgegeben und mit seinen mutigen Worten die US-Staatsanwälte beschämt,
die während des Verfahrens offen auf Seiten der Terroristen standen.
Die fünf Kubaner werden gequält, weil sie ihr Land und ihr
Volk gegen rechtsradikale Terrorgruppen aus Miami wie "Alpha 66"
und "Hermanos al Rescate" verteidigt haben. Mehrere Jahre hatten
die fünf Männer sich eingeschlichen und die Aktionen der antikubanischen
Gruppen in dieser Stadt beobachtet, um diese eingeschworenen Feinde Kubas
daran zu hindern, Terrorakte zu verüben.
Im September 1998, nach einer zweijährigen geheimen Überwachung
durch den FBI, wurden die fünf Kubaner verhaftet und der Spionage
gegen die Vereinigten Staaten beschuldigt. Hernández wurde wegen
der Abschüsse zweier Flugzeuge der "Hermanos al Rescate"
durch Kuba am 24. Februar 1996 auch noch wegen "Mordverschwörung"
verurteilt. Die Flugzeuge hatten Warnungen ignoriert und, aus Florida
kommend, den kubanischen Luftraum verletzt..
Hernández hatte mit Kubas Entscheidung, die Flugzeuge von José
Basultos "Hermanos al Rescate" an diesem Tag abzuschießen,
nichts zu tun. Aber weil er Kuba vor Basultos Absicht, über Kuba
zu fliegen, gewarnt hatte, verurteilte die USA ihn rachsüchtig wegen
"Beteiligung am Mord" der vier Piloten, die bei den Abschüssen
starben.
Hernández hatte noch einen Grund, Kuba über Basultos Aktivitäten
zu unterrichten. Basulto hatte einem der Kubaner - ohne zu wissen, wer
sie wirklich sind - erzählt, er plane Bomben, die sich in seinem
Besitz befänden, über Kuba aus dem Fenster des Flugzeuges zu
werfen.
Dies ist vielleicht einer der vielsagendsten und auffälligsten Zwischenfälle
der gesamten Verhandlung. Im Gericht wurde José Basulto, langjähriger
CIA-Agent und überführter Terrorist, von der Vorsitzenden als
Opfer dargestellt. Und die Kubaner, die versucht hatten, seine tödlichen
Aktivitäten zu beenden, waren die Angeklagten.
Chef-US-Staatsanwälte Carolyn Heck Miller und John Kastrenakes und
Bundesrichterin Joan Lenard wiederholten diesen beschämenden Standpunkt
in der Urteilsbegründung.
In der Diskussion vor dem Urteil betonte Paul McKenna, Gerardo Hernandez’
Verteidiger, das Selbstverteidigungsrecht Kubas und stellte Hernandez’
Mission als Verteidigung seines Volkes dar.
McKenna sagte: "Am 27. November [1995], Monate vor den Abschüssen,
berichtete Gerardo, daß Basulto ihm von Flugzeugen mit geheimen
Waffen erzählt habe. Er sagte, die Waffen könnten benutzt werden
... um Aktionen gegen die Regierung [Kubas] zu provozieren.
Wer ist Basulto? Er ist ein CIA-Agent, Saboteur, er war bei der Invasion
in der Schweinebucht dabei, er ist ein bekannter Terrorist, ein Bombenleger
in Hotels, ein unkontrollierter Pilot ... jemand der über Radio Martí
zum Sturz der kubanischen Regierung aufruft. Warum ist es Kuba nicht erlaubt,
Basulto als Bedrohung zu betrachten?"
US-Staatsanwältin Heck Miller versuchte Basulto zu entschuldigen:
"Es gab keine physische Gewalt, sondern nur die Drohung mit Gewalt"
durch Basultos Flüge. Dann kam sie mit dem absurden Argument, daß
drei der kubanischen Angeklagten "ja noch nicht einmal vor der Invasion
in der Schweinebucht geboren sind".
McKenna antwortete: "Laut Theorie der Vorsitzenden muß man
warten bis das Unglück passiert ist. Das ist nicht die Realität,
Richterin. ... Basulto flog vorsätzlich in kubanisches Territorium.
... Was hätte Kuba anderes tun können? Was hätten sie noch
tun sollen? Wieviele diplomatische Noten noch, Noten an die FAA, Warnungen?
Sie haben von René González Geheimdienstberichte bekommen,
daß die Kleinflugzeuge mit Waffen beladen sein könnten."
Richterin Lenard übersah die dem Gericht präsentierten erdrückenden
Beweise für die terroristischen Aktionen von Basulto und anderen.
Bei ihrer Bestätigung des Urteils gegen Gerardo Hernández
wegen "Verschwörung mit dem Ziel, einen Mord zu verüben"
befand sie die Warnungen an Kuba vor möglichen Überflügen
von Basulto als "extremer und unangemessener" als Basultos bewiesene
Geschichte als Terrorist und seine Drohungen, bei künftigen Flügen
Bomben aus dem Flugzeug zu werfen.
Vor der Verkündung des Strafmaßes wandte sich Gerardo Hernández
an das Gericht:
"Kuba hat diesen Zwischenfall nicht provoziert. Im Gegenteil, es
hat ihm vorgebeugt und mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln
zu verhindern versucht. Das Hauptargument der Staatsanwaltschaft während
dieses Verfahrens war, daß dieser Zwischenfall deswegen ein Verbrechen
sei, weil unbewaffnete zivile Flugzeuge davon betroffen waren.
Dieses Land hat kürzlich auf unglückliche und brutale Weise
lernen müssen, wieviel Schaden ein unbewaffnetes ziviles Flugzeug
seinem Volk zufügen kann. Das ist vielleicht der Grund dafür,
daß seine höchsten Führungspersönlichkeiten gefordert
haben, jedes Flugzeug, das bedrohlich von seinem vorgegeben Kurs abweicht,
abzuschießen, auch wenn hunderte Passagiere an Bord sind..."
"Die Staatsanwaltschaft behauptete in diesem Gerichtssaal, während
des Schlußplädoyers, an Gerardo Hernández’ Händen
klebe Blut." Inbezug auf Jose Basulto fuhr Hernandez fort: "Ich
möchte wissen, wessen Hände wirklich mit Blut befleckt sind.
Bin ich es, oder ist es jenes Individuum, das auf ein vollbesetztes Hotel
in Havanna schoß? Es handelt sich um dieselbe Person, die in der
Beweisführung dieses Falles erscheint, die plant Personenschutzwaffen
nach Kuba zu schmuggeln; dieselbe Person, die offen und unverschämt
die kubanischen Behörden herausforderte, immer und immer wieder,
die die Gesetze jenes Landes, die Gesetze dieses Landes und die elementarsten
Regeln des internationalen Flugverkehrs verletzte; dieselbe Person, die
nicht nur nicht zögerte, jene jungen Menschen in den Tod zu führen,
sondern die zu einem Zeitpunkt äußerster Spannung, zu dem noch
möglich war den Plan aufzugeben, dieses eben nicht tat, sondern statt
dessen auf einem Tonband für alle Zeiten sein Lachen hinterließ,
während seine Kameraden starben.
Die Hände dieser Person sind wirklich mit Blut befleckt, aber das
schien die Herren von der Staatsanwalt nicht zu stören, als sie bei
zahlreichen Anlässen diese blutigen Hände schüttelten,
sogar in diesem Gerichtssaal hier. Auch spielte es keine Rolle für
die Staatsanwälte und die höchsten FBI Beamten in Miami als
sie während der Pressekonferenz am Tag der Urteilsverkündung
die Bühne mit genau dieser Person teilten. Das ist ein ziemlich widersprüchliches
Verhalten für jene, die behaupten, das Gesetz zu vertreten.
Euer Ehren, der Staatsanwalt ist der Ansicht, und hat das auch gefordert,
ich solle den Rest meines Lebens im Gefängnis verbringen. Ich vertraue
darauf, daß, wenn nicht hier, so auf einer anderen Ebene des Systems,
Vernunft und Gerechtigkeit sich gegen politische Vorurteile und Rachegelüste
durchsetzen werden und man verstehen wird, daß wir diesem Land keinen
Schaden zugefügt haben, der eine solche Strafe verdient.
Aber wenn es nicht dazu kommt, dann möchte ich mir die Freiheit
nehmen, die Worte eines der größten Patrioten diese Landes,
Nathan Hale, zu zitieren, der sagte: ‘Das einzige’, was ich
bedaure, ist, daß ich nur ein Leben habe, das ich meinem Vaterland
geben kann.’"
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