Antwort auf den Artikel "Bombenleger auf der Gehaltsliste der CIA" von Georg Hohmann in der Süddeutschen Zeitung vom 19. Mai 2005


Von Josie Michel-Brüning und Dirk Brüning

Leserbrief vom 21.05.2005

Sehr geehrter Herr Hohmann, sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihren ausgezeichneten Artikel zum Dilemma der Bush-Administration im Falle des gesuchten Terroristen Luis Posada Carriles.
Wäre es Ihnen möglich, in diesem Zusammenhang noch einmal auf die Kehrseite dieser Medaille hinzuweisen, auf den Fall der fünf Kubaner, die in den USA seit September 1998 inhaftiert und dann 2001 von einer eingeschüchterten und voreingenommenen Jury in Miami-Dade zu bis zu zweimal lebenslänglichen Haftstrafen, plus 15 Jahren verurteilt wurden, hinzuweisen?
Kuba beklagte bereits 1999 vor den Vereinten Nationen 3.478 Tote und 2.099 Invalide aufgrund der von exilkubanischen Organisationen in Miami geplanten Terroranschläge, fand aber kaum Gehör.
Wie Sie bereits am 9. Juli 2004 berichteten [in dieser Rubrik], unterwanderten Gerardo Hernández, Ramón Labañino, Antonio Guerrero, Fernando González und René González als freiwillige unbewaffnete Agenten Kubas die exilkubanischen "Nichtregierungsorganisationen", um ihr Land vor weiteren Terroranschlägen warnen und schützen zu können.
Sie warten immer noch auf einen fairen Prozess außerhalb von Miami. Ihre Berufung ist seit dem 10. März 2004 beim 11th Circuit Court of Appeals in Atlanta anhängig.
Einer ihrer renommierten Anwälte, Leonard Weinglass, betont immer wieder, dass die Fünf niemals an dem Ort hätten vor Gericht gestellt werden dürfen, wo der fanatische Hass gegen Kuba am meisten geschürt wird, wo bei der dort herrschenden exilkubanischen Mafia jede Gewalttat als legitim gilt, wenn sie sich gegen das "Castro-Regime" richtet.
So wurde Fernando González, einer der fünf Kubaner, mit 19 Jahren Haft bestraft, weil er den Komplizen von Posada beschattete, Orlando Bosch, ein ebenfalls "auf den Straßen der Welt" gesuchter Terrorist, dem es gelungen ist, als freier Mann in Miami leben zu können.

Mit Dank für Ihre Aufmerksamkeit
und freundlichen Grüßen
Dipl. Päd. Johanna Michel-Brüning,
Dipl. Ing. Dirk Brüning

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