Mahnwache 12. September 2007 in Düsseldorf

Ort: Bertha-von Suttner-Platz, an der Passage zur Willi-Becker-Allee und in der Nähe des U.S.-Generalkonsulats

Zeit: 15:00 bis 18:00 Uhr

(Aus der Erinnerung von Josie Michel-Brüning)

Unter dem riesigen Transparent mit der Überschrift "Zärtlichkeit ist unsere Solidarität" und den Abbildungen der fünf Kubaner mit ihren jeweiligen Familienmitgliedern fand am 12. September auch in Düsseldorf eine der zahlreichen Mahnwachen in aller Welt anlässlich des neunten Jahrestages der Verhaftung der "Cuban Five" unter Polizeischutz statt.
Sie war von der Cuba - Arbeitsgruppe der DKP angemeldet und maßgeblich organisiert worden.
Schon vor Beginn der Veranstaltung hatten wir per E-Mail aus der U.S.-Botschaft in Berlin erfahren, dass der von uns vorbereitete Brief an den Herrn Generalkonsul der US-Botschaft Matthew G. Boyse, nicht persönlich überreicht werden könne.
Wir hatten diesen Brief jedoch als Flugblatt mit einem Informationstext auf der Rückseite über den Anlass der Mahnwache vervielfältigt, konnten ihn unter den Passanten verteilen und Klaus Czyborra las ihn mit entsprechenden Kommentaren zum Hintergrund des Falles der Cuban Five in regelmäßigen Abständen nach Unterbrechungen mit kubanischer Musik aus dem Lautsprecher über Mikro vor. Die Akustik auf dem Platz war wegen des direkt angrenzenden Bahnhofs und den umstehenden hohen Bürogebäuden sehr gut, so dass wir viele Menschen erreichen konnten, sicher auch hinter den vielen Fenstern. Außer den 4 Mitgliedern des Komitees ¡Basta ya! hatten sich vor allem Mitglieder der DKP, das Stadtratsmitglied von Wülfrath Klaus Jann, Mitglied auch von Cuba Si und Monika Schierenberg von EcoMujer beteiligt. Der Vorsitzende der DKP Heinz Stehr bereicherte unsere Veranstaltung mit einem eigenen Vortrag über das kubanische System, das die Fünf unter Einsatz ihres Lebens verteidigen. Er sagte unter anderem: "Sie haben Kuba nicht in die Knie zwingen können, und sie werden es auch nicht." Trotz der seit über vier Jahrzehnten andauernden Wirtschaftsblockade, der Terroranschläge auf sein Land durch in den USA ansässige exilkubanische Gruppen, halte es an seiner Moral fest und habe es sein sozialistisch-demokratisches System etablieren können. Er hob dessen hohe Achtung der Menschenrechte, die Vorzüge des kubanischen Bildungs- und Gesundheitssystems hervor, das nicht nur den eigenen Landsleuten zugute komme, sondern in zahllosen Auslandseinsätzen kubanischer Ärzte, Krankenpfleger und Lehrer, auch den Entwicklungsländern der ganzen Welt, wie z.B. nach dem letzten Erdbeben in Peru und in einer jetzt angelaufenen Alphabetisierungskampagne in Nikaragua. Er vergaß nicht zu erwähnen, dass junge Menschen aus aller Welt, auch aus den USA, die es sich sonst nicht leisten könnten, in Kuba die Gelegenheit erhielten, ein kostenloses Medizinstudium zu absolvieren. Außerdem betonte er Kubas Vorbildcharakter besonders für lateinamerikanische Länder wie Venezuela, Bolivien und Ekuador.
Im Rahmen der Veranstaltung konnten viele ausführliche Gespräche über den Fall der Cuban Five geführt werden. Dabei trafen wir auf sehr aufgeschlossene, wissbegierige Leute. Wir hoffen, in einigen von ihnen Multiplikatoren für die Verbreitung unseres Anliegens gefunden zu haben. Außerdem konnten wir fünf Exemplare von "Die USA und der Terror - Der Fall der "Cuban Five" verkaufen.
Einer der anwesenden Polizisten bot uns zum Schluss sogar an, unseren Brief, den wir zuvor schon in den Briefkasten des US-Konsulats geworfen hatten, an den Herrn Generalkonsul noch einmal persönlich zu übergeben. Wir überließen ihm den Brief zu treuen Händen.

   Publikum =
  
Foto: Brüning

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