Alarcón: Jeder weiß, dass dies im Wesentlichen ein politischer Fall ist.

Bernie Dwyer, Radio Havana Cuba, 7. Januar 2005

Der Präsident der kubanischen Nationalversammlung, Ricardo Alarcón, eröffnete am Freitag, dem 7. Januar in der Hauptstelle der nationalen kubanischen Vereinigung der Journalisten in Havanna eine Ausstellung von Zeichnungen und Plakaten, "Unamonos por los Cinco" ["Einstimmig (?) für die Fünf"]. Der Künstler, Manual Fernandez Malagon, ein Designer der Tageszeitung, Trabajadores, hatte das Thema der fünf kubanischen politischen Gefangenen in den Vereinigten Staaten aufgegriffen und eine Reihe von attraktiven und bemerkenswerten Drucke hergestellt, die die Ungerechtigkeit gegen die Fünf hervorhoben und auch deren innere Stärke angesichts der harten Bedingungen, die sie seit ihrer Verhaftung im September 1998 ertragen mussten.

Nach der Eröffnung ergriff Bernie Dwyer, Radio Havana Cuba, die Gelegenheit, Ricardo Alarcón zu fragen, was er glaubte, was das Jahr 2005 für Gerardo, Ramón. Antonio, Fernando und René bereit hielte, deren Fall seit der mündlichen Anhörung durch drei Richter des 11. Bezirksberufungsgerichts von Atlanta am 10. März des vergangenen Jahres in Miami als Berufungsverfahren anhängig ist.

[Alarcón] "Wir sollten hoffen, dass das Urteil oder die Entscheidung der drei Richter, die das Berufungsverfahren überprüfen, auf jeden Fall bald bekannt gegeben wird. Es ist ein ganzes Jahr mit der Vorbereitung und der Abwägung verschiedener Papiere und so weiter verbracht worden.
Ich stelle mir vor, dass in diesem Jahr, zumindest auf der Ebene von Atlanta, eine endgültige Entscheidung durchkommen sollte, und wir hoffen, dass es eine Entscheidung zugunsten der Gerechtigkeit sein wird. Allein die Tatsache, dass sie sich so viel Zeit nahmen, deutet daraufhin, dass sie diese Angelegenheit als eine sehr ernste Sache betrachten: dass die Berufungsklage eine legitime Sache sei.

Wenn nicht, dann hatten sie reichlich Zeit, sie mit der Begründung abzulehnen, dass sie keine ernstzunehmenden Argumente oder dass sie keine ausreichenden Merkmale enthielte, um dem Fall die notwendige Zeit zu widmen. Die einzige Interpretation alles dessen kann nur positiv sein. Am Ende müssen sie zu einer ernsthaften Entscheidung kommen, denn sie haben das Problem analysiert. Jeder weiß, dass es im Wesentlichen ein politischer Fall ist. Es geht gegen Kuba: eine Sache zugunsten von Terrorgruppen, die in Miami arbeiten, die die US-Regierung zu beschützen versuchte und um das zu tun, müssen sie die fünf Kubaner gefangen halten".

Ricardo Alarcón unterstrich dies, indem er einen Sonderbericht der New York Times vom 7. Januar zitierte:

[Alarcón] "Lassen sie mich Ihnen die Schlagzeile der heutigen New York Times zeigen: 'In einem Spionagefall in Verbindung mit dem FBI wurden alle Anklagen fallen gelassen'
Die Geschichte geht wie folgt: Eine Dame aus Kalifornien hatte vor zwanzig Jahren eine persönliche Beziehung zu einem FBI-Beamten. Sie sollte als eine Spionin für das FBI in China gearbeitet haben. Angeblich wurde sie zur Doppelagentin. Sie fing an,l mit den Chinesen gegen die USA zu spionieren. Sie musste sich fünf Anklagen stellen: fünf speziellen Vorkommnissen, als sie Geheimdokumente, offensichtlich ohne Erlaubnis, an sich nahm und die sie im Hinblick auf deren Übergabe an eine ausländische Regierung kopierte: Das ist Spionage. Ich weiß nicht, ob es wahr ist oder nicht, aber so lauteten die Anklagen. Diese Anklagen wurden fallen gelassen.

Aber was mich mehr daran interessierte war: Laut New York Times hätte sie, wenn diese Dame der Tat für schuldig befunden worden wäre, geheime Dokumente in die Hand genommen und kopiert und sie an eine ausländische Macht geschickt zu haben, vierzehn Jahre Gefängnisstrafe erhalten. Drei der fünf Kubaner wurden der Verschwörung zur Spionage angeklagt, ohne einen Zugang zu irgend welchen Geheimsachen zu haben, ohne Anklage, ein Papier genommen zu haben, irgend eine Information: Sie erhielten lebenslängliche Strafen. In einem Fall, wo die Anklagen viel schwerwiegender und ernster waren, wäre das Maximum vierzehn Jahre gewesen. Dies ist ein zusätzlicher Hinweis auf die schlechte Führung des ganzen Prozesses gegen die Fünf."

Kubas Parlamentspräsident hob dann die nächsten Schritte hervor, wenn die Entscheidung gegen die Fünf gefällt werden würde.

[Alarcón] "Jetzt warten wir auf die Entscheidung von drei Magistraten, von drei Richtern. Gegen jedes unbefriedigende Urteil kann bei dem gesamten Berufungsgerichtshof Berufung eingelegt werden, bei allen Mitgliedern von Atlanta. Ich denke, es gibt 14 - 18. Der nächste Schritt danach, in logischer Reihenfolge, wäre der Oberste Gerichtshof. Zuerst die drei Richter, dann der gesamte Atlanta-Gerichtshof und dann der Oberste Gerichtshof."

Und ist das Verteidigerteam der Fünf darauf vorbereitet, diesen ganzen Weg zu beschreiten?

[Alarcón] "Den ganzen Weg bis zum Ende."

Deutsch: ¡Basta Ya!

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