USAID ersetzt den korrupten Franco durch einen Ex-Mafia-Boss der CANF

Von Jean-Guy Allard, Journalist der Granma International, 13. Mai 2008

Um das Problem der systematischen Unterschlagungen zu "lösen", die bei der Kontenüberpüfung durch das "General Accountability Office" (GAO) [Oberster Rechnungshof, Anm. d. Ü.] vor einigen Monaten aufgedeckt wurden, hat das USAID den korrupten Beamten Adolfo Franco durch niemand anderen ersetzt als José Cárdenas, den früheren Direktor der "Cuban-American National Foundation" (CANF), der Organisation, die am meisten von der Verschwendung der Bundesgelder für betrügerische Operationen profitierte.
Franco, ein hochrangiger Beamter der Bush-Administration, gab, nachdem er von der für die Millionenvergabe an Cubano-amerikanische Mafia-Bosse zuständigen Bundesrechnungskontrolle "erwischt" worden war, dann plötzlich im Januar 2007 seinen Rücktritt von dem Posten bei USAID bekannt - der angeblichen U.S.-Agentur für angebliche Internationale Entwicklung - um sich dem Wahlhelfer-Team des Präsidentschaftskandidaten John McCain anzuschließen. Für diejenigen, die es nicht wissen, McCain ist Präsident des Vorstandes des "International Republican Institute" (IRI), plötzlich griff ein Mechanismus ein, der im Einklang mit dem Millionen-Dollar-Projekt des USAID stand.
Francos Rücktritt wurde wenige Wochen nach der Veröffentlichung des GAO-Reports bekannt, der die Unterschlagung des Verbleibs der 65,4 Millionen $ im Lauf von 10 Jahren seitens des Bundesbeamten an seine Kumpel in Miami und im Bezugssystem einer subversiven Anti-Kuba-Operation offenbarte.
Sein Ersatzmann José Cárdenas, der Sohn kolumbianischer Eltern aus Medellin, war ein Spitzenmitglied des CANF-Vorstands von 1986.
Er war der Direktor für Recherche und Veröffentlichungen, ein Sprecher der Organisation und schließlich der Chef-Lobbyist für die Stiftung, als sich diese Organisation 1986 über Jorge Mas Canosa für 1,7 Millionen $ eine luxuriöse "Botschaft" in Washington kaufte, eine stattliche Immobilie.
Über Jahre war Cárdenas einer der größten Verteidiger des Radio- und Fernsehsenders Martí, die beide von der U.S.-Regierung zum Sturz der Kubanischen Revolution über Kriegsführung und Subversion der Medien finanziert wurden. Selbst laut der U.S.-Presse wurden zig Millionen an diese Einrichtung verschwendet, die in Miami als das Refugium der Freunde Bushs und als Zufluchtsstätte für skrupellose Beamte bekannt ist.
Nach dem Bankrott der Mafia-"Botschaft" in der Bundeshauptstadt stieg Cárdenas zum ersten Berater des "Republican Senate Committee for Latin America" auf.
Er ist ein enger Freund von Ileana Ros-Lehtinen und ihrer Bodyguards, den Diaz-Balart-Brüdern. Man sagt, dass er seinen Teil zur Entwicklung der privilegierten Beziehungen der drei Politiker zu rechten kolumbianischen Kreisen von zweifelhaftem Ruf beitrug.

DIE LOS ANGELES TIMES SAGT ALLES

Washingtons Einmischung in Kuba wird am besten durch das Wort "unverfroren" beschrieben, nachdem man einen vor kurzem erschienenen Bericht in der Los Angeles Times gelesen hat, in dem Cárdenas beschreibt, wie Washingtons überseeische Korruptions-Agenturen 45 Millionen Dollar, die in diesem Jahr für Subversion in Kuba vorgesehen sind, ausgegeben werden.
Ohne den angekündigten Kostenvoranschlag abzuwarten, enthüllt der Beamte, dass derzeit "der größere Anteil" der für Kuba bestimmten 45 Millionen Dollar für "Handys und Internet-Gerät" auszugeben ist. Um den Grund für zukünftiges Verschwinden von Mitteln vorwegzunehmen, fügt er das Risiko, "das Regime könne eine Menge Material beschlagnahmen..." hinzu.
Die Times erinnert ihre Leser daran, dass die Revision der GAO über antikubanische Aktivitäten der USAID blindlings von den versammelten "Kämpfern" aus Miami erteilten Bestellungen von "Kaschmir-Pullovern, Godiva-Schokolade, Nintendo-Spielen und Sony-Spielkonsolen, berichtet, vermutlich dazu bestimmt, die Informanten in der US-Interessenvertretung in Havanna zu schmieren.
Cárdenas gibt der Los Angeles Times gegenüber zu, dass USAID damit beginnt, die Anti-Kuba-Millionen über Prag weiterzuleiten, wo sie, dank des nicht so altruistischen Petr "Peter" Kolar, dem tschechischen Botschafter in den USA, einem ehrenwerten Studenten der US-Sondereinheiten, Verbündete hat.
"Da sie keine US-Organisationen sind, wird es für ihre Mitglieder leichter sein, nach Kuba einzureisen und Kontakt mit den Leuten aufzunehmen," gibt Francos Nachfolger mit erstaunlicher Offenheit zu.
Obwohl die angekündigten Angebote noch nicht bestätigt wurden, ist bereits bekannt, dass die tschechische NGO "People in Need" [Menschen in Not] und die französischen "Reporter ohne Grenzen" unter den Gewinnern bei dieser Millionen-Lotterie sind.
Während die Website der USAID seit Wochen ein Treffen in Washington ankündigt für "jeden", der ein Projekt repräsentieren und einen Teil der Beute beantragen möchte, sind die Gewinner dieser neuen Version eines uralten Tricks in Miami schon bekannt.
Ungefähr vor einem Monat ließ eine unerwartete Polizeiuntersuchung Felipe Sixto "auffliegen", die frühere rechte Hand von Frank Calzón, seines Zeichens CIA-Agent und Millionär und Besitzer des so genannten "Center for a Free Cuba" [Zentrum für ein freies Kuba]. Der Beamte im Weißen Haus, ein ganz besonderer Berater des Präsidenten, hatte in den letzen Jahren Hunderte von Tausenden von Dollars abgesaugt, ohne dass sein Boss - das hat er selbst gesagt - je irgend einen Zweifel an ihm hegte.
Eine von Kolar und seiner Truppe organisierte Schau im Hotel Biltmore in Coral Gables enthüllte ganz offen den neuen, von den Dummköpfen in Langley [Hauptquartier der CIA] ausgeheckten, Subversionsplan gegen Kuba. Der cubano-amerikanische Senator Mel Martínez, der bei dem Treffen anwesend war, betonte die Notwendigkeit, "andere Länder" in die antikubanische Strategie einzubinden.
Man kann nicht abstreiten, dass der neue USAID-"Administrator" für Kuba und Lateinamerika Erfahrung hat.
2004, als er an anderer Stelle für das US-Außenministerium arbeitete, wurde er von Bush persönlich damit beauftrag, dessen Annexionsplan für die Insel zu überarbeiten. Neben anderen Dingen, schlägt der Plan vor, zig Millionen Dollar unter Gruppen in Miami zu verteilen, deren Verbindungen zu den schlimmsten Formen des Terrorismus' gegen Kuba sogar in den Akten des FBI dokumentiert sind.

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb, db)

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