In Berlin prangert man die völkermörderische Blockade der USA gegen Kuba an und verlangt die Freilassung der Fünf

Botschaft der Republik Kuba

Berlin, 14. Oktober. Die kriminelle Blockadepolitik, die die US-Regierung seit fünf Dekaden gegenüber dem kubanischen Volk verfolgt, wurde am letzten Montag in dieser Hauptstadt in einer Informations- und Kulturveranstaltung angeprangert, die in der Galerie der linken Tageszeitung "Junge Welt" unter dem Titel "Die Wirtschaftsblockade. Der unerklärte Krieg gegen Kuba" stattfand. Dort wurde auch die Freilassung der fünf kubanischen Kämpfer gegen den Terrorismus gefordert, die seit mehr als elf Jahren ungerechtfertigte Gefängnisstrafen in US-Kerkern verbüßen.

An dem Treffen, einberufen vom Solidaritätsnetzwerk für Kuba in Deutschland (dem Netzwerk Kuba) zusammen mit den Solidaritätsorganisationen Cuba sí und der Freundschaftsgesellschaft BRD-Cuba ebenso wie der Sektion der Gewerkschaft Verdi in Berlin, nahmen mehr als einhundert Personen teil, darunter Mitglieder der Solidaritätsorganisationen mit Kuba und des Komitees "Basta ya" für die Befreiung der Fünf, Journalisten, Anwälte, Studenten und in Berlin lebende Kubaner.

Hauptpunkt dieser Veranstaltung war ein Gespräch über die Blockade und ihre Auswirkungen auf Kuba, an dem sich als Referenten der kubanische Botschafter Raúl Becerra Egaña, der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Gehrcke, außenpolitischer Sprecher der Fraktion der Partei Die Linke im Deutschen Bundestag, und der Journalist Ekkehard Sieker, stellvertretender Vorsitzender des Solidaritätsnetzwerks mit der karibischen Insel, beteiligten.

In seinem Beitrag bezog sich der kubanische Botschafter auf den von Kuba der Generalversammlung der UNO präsentierten jährlichen Bericht , in dem die schweren Schäden registriert werden, die durch die Kuba von den USA auferlegte harte Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade verursacht werden, und zwar Schäden in verschiedenen Sektoren des Wirtschafts- und Gesellschaftslebens des Landes, unter Einschluß von solch sensiblen Bereichen wie dem der Volksgesundheit mit konkreten Auswirkungen auf empfindliche Bereiche wie dem der kindlichen Bevölkerung. Der kubanische Diplomat kritisierte scharf, daß die US-Regierung mit Hilfe der Blockadepolitik mit Absicht bei der Bevölkerung Hunger, Krankheiten und Verzweiflung hervorzurufen verfolgt hat, in ihrem krankhaften Vorsatz, die kubanische Revolution zu zerstören. Der Botschafter brachte belastbare Argumente vor, die zeigen, daß diese verbrecherische Politik mit ihren extraterritorialen Auswirkungen von der jetzigen US-Administration nicht verändert worden ist, ungeachtet der überwältigenden internationalen Ablehnung. "Wie in dem Bericht aufgezeigt, bleibt die Blockade intakt", so der Chef der kubanischen Mission.

Der deutsche Abgeordnete Wolfgang Gehrcke, nachdem er die Entschlossenheit seiner Partei bekundet hatte, weiterhin die Solidarität mit Kuba voranzutreiben, erklärte, daß die Linksfraktion im Bundestag die US-Blockade weiter anprangern werde. "Diese ungesetzliche und unmenschliche Blockade muß ohne Bedingungen aufgehoben werden", betonte er. "Es handelt sich um eine gescheiterte Politik. Die Isolierung, die die USA Kuba auferlegen wollten, ist gescheitert," schloß der Parlamentarier.

Ekkehard Sieker hob zum anderen die Kreativität, den Widerstand und den Mut hervor, die das kubanische Volk im Verlaufe all dieser vielen Jahre bewiesen hatte, um dieser feindseligen und aggressiven US-Politik zu begegnen. Sieker erinnerte daran, daß es nicht nur die Blockade gewesen ist, der das kubanische Volk getrotzt hat, sondern auch Aggressionen verschiedener Art, terroristische Attentate eingeschlossen, die Tod und Verwundung von mehreren Tausenden von Kubanern zur Folge hatten und dem Lande enorme Sachschäden gebracht haben. In diesem Zusammenhang erinnerte er an die fünf kubanischen Patrioten, die 1998 ungerechtfertigterweise verhaftet worden sind, weil sie es unternommen hatten, ihr Volk gegen Attentate zu schützen, die terroristische Vereinigungen mit Sitz in Südflorida ausführten.

Über den Fall der Fünf referierte der nordamerikanische Anwalt Arthur Heitzer, der dem Unterausschuß vorsitzt, der sich mit kubanischen Angelegenheiten in der Juristenvereinigung "National Lawyers Guild" befaßt. Heitzer, der in Milwaukee zu Hause ist, trug aktualisierte Informationen über das Willkürjustizverfahren vor, indem er ausführte, es habe sich gezeigt, daß es sich um einen sittlich völlig verkommenen und ungerechten politischen Prozeß handelt, weswegen es notwendig ist, die Mobilisierung der öffentlichen Meinung und der internationalen Solidarität mit dem Ziel fortzusetzen, Gerechtigkeit zu fordern. Vertreter des Komitees Basta ya und der Solidaritätsbewegung mit Kuba bekräftigten erneut ihre Verpflichtung, weiterhin die unverzügliche Freilassung von Gerardo Hernández, Ramón Labañino, Fernando González, Antonio Guerrero und René González zu verlangen und ihrerseits von der US-Regierung zu fordern, damit aufzuhören, Adriana Pérez und Olga Salanueva das Recht zu verweigern, ihre Ehemänner im Gefängnis zu besuchen.

Im Anschluß hieran ehrten die deutschen Künstler Leander Lukov und Simone Barrientos die Fünf mit der bewegenden Lesung des Gedichts "Regresaré" ("Ich werde zurückkehren") von Antonio Guerrero und eines Briefes, den Gerardo Hernández 2007 aus seiner Zelle heraus geschrieben hatte.

Die Anwesenden brachten ihre Solidarität und ihre Anerkennung gegenüber dem vom kubanischen Volk vollbrachten Werk zum Ausdruck sowie ihre Ablehnung der US-Politik gegenüber der Insel.

Die Veranstaltung endete mit einem Vortrag des Trios Son Batey, einer lokalen Gruppe, gebildet aus kubanischen Musikern. Die Tageszeitung "Junge Welt" berichtete über das Ereignis.

Deutsch: ¡Basta Ya! (gb)

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