Granma Internacional, 16. April 2010

Kein Platz für Agent Montaner

Von Jean-Guy Allard

Ein merkwürdiger Dialog über offene Briefe fand kürzlich zwischen dem berühmten kubanischen Sänger und Liedermacher Silvio Rodríguez - weltberühmt und mit einem Talent, das schon oft gefeiert wurde - und CIA-Agent Alberto Montaner, einem Flüchtling vor der kubanischen Justiz, weil er in den 1960ern Bomben in Kinos und Geschäften gelegt hatte, statt. Er war auch beteiligt an der Ermordung religiöser Persönlichkeiten in El Salvador, und er identifiziert sich derzeit mit der Truppe von Putschisten, die in Honduras die Macht ergriffen hat.
Die kontroverse Korrespondenz zwischen dem Kubaner, dessen Lieder in allen Kontinenten gehört und gesungen werden, und dem Propagandisten des State Departments, den die Vereinigten Staaten in den 1970ern abstellten, damit er im falangistischen Spanien für die CIA arbeite, wird jetzt auf jeder Website publiziert, die den Stempel der Jankee-Geheimdienste trägt, angefangen mit dem "El Nuevo Herald".
In dem Briefwechsel drückt sich Silvio mit der Vornehmheit, die ihn auszeichnet, aus, und der unpatriotische Montaner schreibt in seiner gewohnt irreführenden Sprache der so genannten "Public Diplomacy", die in der Vergangenheit von Otto Reich praktiziert wurde und heute von dem Duo Hillary Clinton und John Negroponte betrieben wird.
Bei dem Pig-Pong-Match spielte der kubanische Sänger und Intellektuelle auf der einen Seite und auf der anderen der Herr der verdeckten Mechanismen der US-Agression, um systematisch Desinformationen zu verbreiten - angeordnet, koordiniert und synchronisiert von den US-Geheimdiensten.
Und dieser Herr ist ein widerwärtiger Charakter, der seine Zeit abwechselnd zwischen Madrid und seinem Besitz in der Brickell Avenue in Miami durchweg mit Konspiration verbringt.
Ohne ins Detail zu gehen - er hat mehr als 50 Jahre mit serviler Kollaboration verbracht und von der Annexion und definitiven Niederlage seines Herkunftslandes geträumt - lohnt es sich, die berüchtigsten Aktionen von Montaners politischer Kriminalität aufzuführen:

  • Am Montag, dem 26. Dezember 1960 wurde Montaner in den frühen Morgenstunden gemeinsam mit 16 anderen Terroristen während einer weitreichenden Operation zur Aufdeckung eines Netzwerks, das Bomben in Kinos und Geschäften legte, in Havanna verhaftet.

  • Im Juli 2007 bestätigte der Terrorboss und CIA Agent Antonio Veciana - beteiligt an mehreren fehlgeschlagenen Versuchen, Fidel zu ermorden - in einem beliebten Radioprogramm in Miami detailliert, dass die so genannten "Zigarettenschachtel-Bomben" und andere Gegenstände, die man bei der Gruppe von Montaner gefunden hatte, direkt von der CIA gekommen seien.

  • Nach seiner Verurteilung zu einer längeren Strafe wegen Terrorismus, entkam Montaner mit der Hilfe seiner Mutter aus dem Jugendgefängnis, in das er eingewiesen worden war. Er verließ Kuba am 8. September 1961 in Richtung Vereinigte Staaten unter dem Schutz einer ausländischen Botschaft, die im Dienst der US-Amerikaner stand.

  • Kurz nach seiner Ankunft in Miami bestätigte Montaner seine Verbindungen zur CIA und gestand in einem Interview mit dem Magazin "Avance" (am 27. April 1961 veröffentlicht), dass er zu "Rescate Estudiantil's national leadership of Action & Sabotage", eines der von der CIA in Kuba installierten subversiven und terroristischen Netzwerken, gehörte.

  • Im April 1962 wurde Montaner formelles Mitglied der CIA, nachdem er genug Zeit hatte, durch seine Aktionen seine Zuverlässigkeit zu beweisen.

  • Ein Text der Nachrichtenagentur UPI vom 20. Juli 1963, der von der "New York Times" aufgegriffen wurde, beschreibt, wie Montaner sich selbst zum Sprecher der von der CIA organisierten Kubanischen Militäreinheit innerhalb der US-Armee erklärt und behauptet, dass "eine neue Exil-Organisation ausgedehnte Aktionen gegen das Regime von Fidel Castro plant".

  • Nach einem chaotischen Aufenthalt in Puerto Rico, löste er in New York einen Medienskandal aus, der von allen spanischsprachigen Nachrichtenquellen gedruckt wurde, indem er erklärte, die Mehrheit der radikalen Puertoricaner der Stadt seien Prostituierte.

  • 1970 begann der "demokratische" Montaner mit finanzieller Unterstützung der CIA, die ihm das Image eines Intellektuellen im Exil verleihen wollte, und dem Wohlwollen des Regimes eine schlüpfrige Propagandatätigkeit, die er noch heute betreibt.

  • Ein vielsagendes Detail: Am 23. September 1994 begleitete er José María Robles, eine berühmten Kühlerfigur der falangistischen Partido Popular [Volkspartei] in Spanien, um Antonio "Toñio" Llama, Direktor der Cuban-American National Foundation (CANF) in Miami, zu besuchen.

  • Dank seines Hasses auf Priester der Befreiungstheologie ist Montaner in den Tod des Jesuitenpriesters Ignacio Ellacuría und seiner Kollegen verwickelt.

  • Am 1. Februar letzten Jahres leitete Montaner gemeinsam mit der Primadonna der spanischen Partido Popular Esperanza Aguirre, die zurzeit die Angriffe gegen Kuba im Europaparlament anführt, eine lächerliche Demonstration von Mitgliedern der spanischen faschistischen Gruppen "Frente Nacional" [Nationalfront] und "Alternativa Espaniola" [Alternatives Spanien], die zum faschistischen Netzwerk Europas gehören.

  • Beginnend am 28. Juni 2009 verwandelte sich Montaner gemeinsam mit Ileana Ros-Lethinen [einer kubanischstämmigen republikanischen, Kongressabgeordneten aus Miami, Anm. d. Ü.] in einen Verteidiger des Geschäftsmannes Roberto Micheletti, der den Putsch von Honduras leitete, und erschien in Tegucigalpa, um "die Menschenrechte zu verteidigen", während er applaudierte, als das faschistische Regime gegen Demonstrationen der Widerstandsbewegung vorging.

Mit fast 67 ist Montaner völlig auf der Linie der lautstärksten Teile der cubano-amerikanischen Mafia, die in dem Augenblick die Zerstörung Havannas forderte, als die USA den Irak besetzten.
Diese Kategorie widerspenstiger Leute im Dienst des Imperiums, so abstoßend wie unbelehrbar, haben 50 Jahre damit verbracht, das Land zu verurteilen, das einmal ihre Heimat war, und träumen davon, es neuen Ideologen der Theorie der "reifen Frucht" auszuliefern. [Anspielung auf ein Zitat von Thomas Jefferson, der vor fast 200 Jahren gesagt hatte, Kuba werde den USA wie eine reife Frucht in dem Schoß fallen, Anm. d. Ü.].

Deutsch: ¡Basta Ya! (db). Aus der englischen Version

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