Alarcón prangert ungeklärte Strafe für Gerardo an
Havanna, Kuba, 28. Juli (
acn) Der kubanische Parlamentspräsident Ricardo Alarcón prangerte am Mittwoch die erneute Einweisung von Gerardo Hernández in eine Strafzelle (das Loch) an, einem der fünf zu Unrecht in den Vereinigten Staaten inhaftierten kubanischen Antiterroristen.
"Hernández wurde am 21. Juli wieder ins Loch geworfen, und Kubas Maßnahmen, mit den Gefängnisbehörden und dem State Department in Kontakt zu kommen, um die Situation zu klären, waren erfolglos," teilte Alarcón der im Palacio de Convenciones versammelten Presse mit. Er beschrieb diese Tatsache als sehr ernst, da sich Gerardo in einer sehr kleinen Zelle, zwei Meter lang und ein Meter breit befinde, die er mit einem anderen Gefangenen teile und in der die Luftzirkulation begrenzt sei, da die Atemluft durch ein kleines Loch oben in der Wand käme. "Die US-Regierung weiß, dass Gerardo unter einigen Beschwerden leidet, wegen derer er seit April um medizinische Untersuchung gebeten hat. Am 20. Juli ist endlich ein Arzt zu ihm gekommen und hat Probleme diagnostiziert, die Behandlung erfordern. Laut Aussage des Arztes seien die Beschwerden wahrscheinlich durch Bakterien hervorgerufen, die unter den Insassen kursierten, von denen einige ernstlich krank geworden seien, und wir sind nicht sicher, ob das Gerardos Problem ist, da an ihm noch keine Tests vorgenommen wurden und er am Tag nach der Untersuchung ins Loch gesteckt wurde," hob er hervor. Er fügte hinzu, dass er auch Probleme mit seinem Blutdruck habe, trotz seiner erst 45 Jahre in etwa verständlich, denn er sei unter harten Bedingungen seit fast 12 Jahren inhaftiert, während dessen er standhaft geblieben sei. Die anderen vier im September 1998 Inhaftierten sind Antonio Guerrero, Fernando González, Ramón Labañino und René González, über die völlig überzogene Strafen verhängt wurden, weil sie die seitens der konterrevolutionären Gruppen geplanten verbrecherischen Aktionen gegen die kubanische Revolution und deren Führer überwachten. "Wir sind besorgt um seine angegriffene Gesundheit und vor allem wegen der mangelnden gezielten medizinischen Behandlung, umso mehr da er im Loch ist, denn die Temperatur in seinem Gefängnis liegt bei über 35 Grad Celsius. Wir prangern diese sehr ernste Situation an. Wir verfolgen den Vorfall," sagte Alarcón, "und lasst uns hoffen, dass er heute oder morgen vorbei ist. Wir tun alles, was wir können, und haben Kontakt zu seinen Anwälten aufgenommen, aber wenn es keine Klärung dieses Problems gibt, muss die Nationalversammlung eine Erklärung abgeben," betonte er. "Als wir inoffiziell von der Situation hörten, haben wir die US-Behörden um eine Erklärung gebeten, aber keine aufschlussreiche Antwort über das, was geschehen ist oder warum er bestraft wurde, erhalten," sagte er. "Kürzlich hat ihn seine Schwester Isabel besucht und seine Lage bestätigt, denn er erschien bei einem Besuch mit Hand- und Fußschellen, und sie sprachen miteinander über Telefon und durch eine Glaswand, Bedingungen für bestrafte Gefangene," erinnerte Alarcón. Wir haben keinerlei Erklärung und es ist uns völlig klar, dass Gerardo von verschiedenen Beamten des Federal Bureau of Investigation [FBI] vorgeladen wurde, die ins Gefängnis kamen und an seiner Einweisung ins ‚Loch' teilnahmen. Anscheinend ist dies keine Aktion des Gefängnisses allein," unterstrich er. "Die Tatsache, dass dies das dritte Mal ist, dass Gerardo zu Zeiten, in denen ein Berufungsverfahren im Prozess gegen unsere fünf Helden läuft, ins ‚Loch' gesteckt wird, ist merkwürdig. Er sollte mit seinen Anwälten über Argumente für sein "Habeas-Corpus-Verfahren" arbeiten, und die US-Regierung weiß das," stellte der Präsident des kubanischen Parlaments klar. "Zurzeit ist Gerardo nicht in der Lage, seine Anwälte zu kontaktieren, Post zu erhalten oder zu telefonieren. Er ist völlig isoliert, und der Gipfel ist, dass seine Unversehrtheit wegen seiner angeschlagenen Gesundheit gefährdet wird, wofür die US-Regierung allein verantwortlich ist," unterstrich er. Alarcón machte diese Erklärungen vor Repräsentanten der nationalen Presse, die für die 5. ordentliche Sitzungsperiode der 12 Ausschüsse der Nationalversammlung der Macht des Volkes (Parlament), die sich am Mittwoch und Donnerstag trafen, akkreditiert waren. Deutsch: ˇBasta Ya! (jmb, db)
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