Interview mit Pater Geoffrey BottomsBernie Dwyer, Radio Havana Cuba, 23. November 2011
Bernie Dwyer von Radio Havana interviewte Pater Geoffrey Bottoms, er ist Mitglied der britischen "Cuba Solidarity Campaign" und insbesondere für die Kampagne zur Befreiung der Fünf verantwortlich.
Pater Bottoms war einer der Delegierten auf dem jüngsten "Internationalen Kolloquium für die Befreiung der Cuban Five und gegen den Terrorismus" in der östlichen Provinz von Holguin, das vom 16. bis zum 19. November 2011 stattfand. Er hat drei der Cuban Five im Gefängnis besucht und Bernie Dwyer fragte ihn während des Interviews am 17. November nach deren unterschiedlichen Charaktereigenschaften, wie er sie bei seinen jeweiligen Besuchen wahrnehmen konnte. "Und dennoch, es ist eine erstaunliche Erfahrung, weil man gestärkt und ermutigt von ihrem Engagement für ihr Volk und ihre Revolution wieder von dannen geht. Sie bleiben nach wie vor sehr stark und standhaft." Bernie Dwyer (BD): Pater Geoffrey Bottoms, hier sind wir nun auf dem 7. Internationalen Kolloquium für die Freiheit der Cuban Five in Holguin, und es ist großartig, Sie hier wieder zu treffen. Pater Bottoms (GB): Natürlich ist es großartig, hier zu sein - mit über dreihundert Delegierten aus über 50 Ländern. Ich denke, das sendet den Fünfen und ihren Familien ein starkes Signal der überwältigenden Unterstützung aus aller Welt. BD: Eines der wichtigsten Dinge in Ihrer Rolle innerhalb der Kampagne rund um die Welt ist, dass Sie tatsächlich drei der Fünf besucht haben. Würden Sie die Art dieser Besuche beschreiben?
GB: Ich habe Gerardo, Ramón und Fernando besucht. Gerardo und Ramón sind in Hochsicherheitsgefängnissen, an ziemlich brutalen Orten, und Fernando ist in einem Gefängnis mittlerer Sicherheit, was nicht ganz so schlecht ist, aber in allen Gefängnissen der Vereinigten Staaten ist es schrecklich. Allein durch die Besuche fühlt man sich mitschuldig, weil man wie einer der Gefangenen behandelt wird, was ein nicht unbedingt angenehmes Erlebnis darstellt. BD: Zweifellos fühlen sie sich alle der Revolution total verpflichtet und sind stolz auf das, was sie getan haben. Aber können Sie uns etwas über ihre Charaktere erzählen, zum Beispiel, ob der eine eher ruhig ist? Der andere eher lustig? Der andere eher ernsthaft?
GB: Ramón ist derjenige, der mich immer zum Lachen bringt, weil er, wann immer man ihn sieht, lächelt und lacht. Sein Humor ist sehr trocken, und natürlich liebt er das Essen. Also, wenn man über Essen redet, wird es absolut wild, weil das Essen in US-Gefängnissen fürchterlich ist, und das ist für Ramón ein großer Mangel. Sogar der Junkfood, den wir aus Automaten ziehen, wenn wir ihn besuchen, ist wie Haute Cuisine für ihn. Er macht dich den ganzen Tag über auf seinen Bedarf an Nahrung aufmerksam, weil er einen guten Appetit hat. BD: Sie müssen Berge von Briefen bekommen, und es sieht so aus, als ob sie fast alle beantworten. Wird es ihnen manchmal nicht zuviel?
GB: Nein, es wird ihnen niemals zuviel, weil es ein starkes Signal für die Gefängnisangestellten ist, wie viel Unterstützung sie von außen bekommen. Und ihre Post wird in Säcken ausgeliefert, weil es so viel ist, und viel davon kommt aus England und Irland. Wir gehörten zu den ersten, die ihnen geschrieben haben, und dass haben sie nie vergessen. Aber etwas besonderes für sie sind die Briefe kubanischer Kinder, und jeden einzelnen davon zu beantworten hat erste Priorität. Das Interview mit Father Bottoms wurde am 23. November 2011 von Radio Havana Cuba ausgestrahlt. Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb, db) (Quelle: antiterroristas.cu vom 23. November 2011) |