Transkript von Fox New Channel, Sendung über die Cuban Five, in Rita Cosbys Programm

Samstag, 21. Februar, 2004

(Werbepause)

COSBY: In etwa zwei Wochen geht eine explosive Auseinandersetzung zwischen den USA und Kuba über die Bühne. Dann werden fünf Kubaner gegen höchste Strafurteile Berufung einlegen, die sie in ihrer Heimat Kuba berühmt gemacht haben. Doch waren sie eine Bedrohung für Amerika oder haben sie versucht, ihr Heimatland zu schützen?

(Beginn einer Videoaufzeichnung)

COSBY (Stimme im Hintergrund): Im selben Monat löste Florida im Präsidentschaftswahljahr 2000 einen politischen Feuersturm aus. Und nur wenige Monate nachdem der Fall Elian Gonzalez von zwei Nationen Besitz ergriffen hatte, standen fünf Kubaner in Miami vor Gericht und wurden wegen Spionage für Fidel Castros Regierung in den USA verurteilt. Drei wurden wegen Verschwörung zur Spionage und des Versuchs, in US-Militärbasen einzudringen verurteilt. Sie erhielten lebenslängliche Strafen.

HECTOR PASQUALE, FBI-SONDERAGENT: Dieses Urteil schickt eine klare Botschaft an solche, die versuchen wollen, die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten zu bedrohen.

COSBY: Aber ihre Verteidiger sagten, dass die Hauptmission der kubanischen Agenten überhaupt nicht den USA galt, sondern darin bestand, die Pläne der Exilkubaner zu durchkreuzen, Kuba anzugreifen.

Die fünf Kubaner konzentrieren sich jetzt auf den 10. März, wenn ihre Anwälte vor drei Richter des Berufungsgerichtes treten und mehrere Fakten vorbringen werden: Dass allen Männern die Höchststrafe erteilt wurde, sie über ein Jahr in Isolationshaft verbringen mussten, ohne Gelegenheit, bestimmte Angehörige zu sehen, ihnen keine Gerichtsverhandlung außerhalb von Miami gewährt wurde ["change of venue"].

LEONARD WEINGLASS, ANWALT DER KUBANISCHEN GEFANGENEN: Sie konnten keine faire Gerichtsverhandlung in Miami bekommen, weil in Miami 650.000 Exilkubaner und die Familien der Exilanten leben.

COSBY: In Kuba ist es zur nationalen Aufgabe geworden, mit diesen Postern, die praktisch an jeder Restaurant- und Hotelwand kleben, eine faire Gerichtsverhandlung oder sogar die Freiheit für die Fünf zu erreichen. Familienmitglieder bitten um den Kontakt mit ihren Lieben.

OLGA SALANUEVA, EHEFRAU EINES KUBANISCHEN GEFANGENEN (durch Übersetzer): Ich glaube, es ist nur menschlich, dass ich reisen können sollte. Ich sollte das Recht haben, ihn zu besuchen, und er hat das Recht, als Gefangener von seiner Ehefrau und jüngsten Tochter besucht zu werden.

(Ende des Videobandes)

COSBY: Also, welche Rechte sollten den Cuban Five zugestanden werden, und hatten sie überhaupt eine faire Gerichtsverhandlung? Es wird uns jetzt der Strafverteidiger Paul McKenna zugeschaltet, der führende Verteidiger im Falle Gerardo Hernandez. Und aus Washington, Camila Ruiz. Sie ist Direktorin der Cuban American Foundation in Washington D.C.

Paul, ich möchte mit ihnen anfangen. Sind die Fünf nach ihrer Meinung Opfer der Politik und warum?

PAUL MCKENNA, STRAFVERTEIDIGER: Ja, absolut, Rita. Das sind sie.

Geschichtlich gesehen haben Leute wie diese Fünf für eine fremde Regierung geschnüffelt, und das haben sie tatsächlich. Sie waren hier her gekommen, um zu schnüffeln. Sie wären während des kalten Krieges einfach ausgetauscht oder nach Hause geschickt worden. Diese Männer taten nichts, das unsere nationale Sicherheit hätte verletzen können, im Unterschied zu Pollards oder Walkers, die den Leuten wahrscheinlich bekannt sind. Es gab weder Verstöße gegen die nationale Sicherheit, noch je eine Absicht, den Vereinigten Staaten irgend einen Schaden zuzufügen.

Sie kamen grundsätzlich mit dem Auftrag hier her, verschiedene Exilgruppen zu unterwandern, die eine Bedrohung für Kuba darstellten während eines Zeitraumes, in der es eine Welle von Bombenattentaten auf Hotels und Touristenanziehungspunkte in Kuba durch Exilgruppen gab.

COSBY: Lass' mich Camila ins Spiel bringen, denn, Camila, sie bekamen eine Gerichtsverhandlung in Miami. Sie baten um einen Ortswechsel nach Fort Lauderdale, das nur 30 Meilen entfernt liegt. Es wurde ihnen nicht genehmigt. Glauben Sie, dass sie in Miami eine Chance auf eine faire Gerichtsverhandlung hatten? Ich denke an eine große Einwohnerzahl von Exilkubanern.

CAMILA RUIZ, CUBAN AMERICAN FOUNDATION: Richtig. Ich glaube, dass sie eine faire Gerichtsverhandlung hätten haben können. Miami-Dade County ist ein sehr unterschiedlich gemischter Bezirk. Es gibt immer mehr Einwanderer aus ganz Lateinamerika. Und es war kein einziger Exilkubaner unter den Geschworenen. Daher denke ich, sie bekamen definitiv eine faire Verhandlung. COSBY: Gut, lasst uns darüber sprechen, was sie an den US-Stützpunkten taten. Wie ihr schon betont habt, und ich habe sogar eine Menge Stoff darüber gelesen, gab es da eine Menge hochrangiger US-Militäroffiziere, eine Menge pensionierter Beamter. General Charles Wilhelm (ph), auch Edwin Atkinson. Sie wurden vor Gericht befragt und bezeugten, eigentlich zugunsten der Verteidigung, dass keine Militärgeheimnisse berührt wurden. Was taten sie dann an den Stützpunkten?

MCKENNA: Also, eigentlich hatte einer der Angeklagten auf einem dieser Stützpunkte Dienst, er arbeitete als Hausmeister oder Mädchen für alles an einer Marine-Trainings-Station in Key West, was nicht einmal ein Hochsicherheitsstützpunkt ist, der irgend eine Art von Kriegsaktivität für die Vereinigten Staate betreibt, wissen Sie. Es ist ein Trainingslager.

Und seine wesentliche Aufgabe bestand darin zu sehen, ob es dort eine wie auch immer geartete Ansammlung von Flugzeugen gäbe, die einige Hinweise auf einen Angriff gegen Kuba brächten. Und das ist etwas, das jeder sehen könnte, der gerade außerhalb davon auf der Straße steht. Es war nichts, was nicht irgend jemand anderer in aller Öffentlichkeit hätte tun können. Das ist es, was wir versuchten -- was wir in diesem Fall versuchten, den Geschworenen zu zeigen.

COSBY: Und - und Camila, es war eine Art öffentlicher Information. Einer der Orte war eine Trainingslager, wie er aufzeigt. Es wurden keine Geheimnisse wahrgenommen. Diese Jungens bekamen Strafen von Inigo Chain (sic) und von noch anderen. Halten sie das für angemessen? Sollten sie hinter Gittern bleiben?

RUIZ: Also, ich glaube, was in unserem Gespräch über diese Angelegenheit vergessen wurde zu erwähnen, ist, dass es drei amerikanische Bürger und einen in Amerika Ansässigen gab, die über internationalem Gewässer getötet wurden. Und dieses Flugzeug wurde durch das Spionagenetzwerk ausgemacht. Sie schickten Informationen über Flugpläne zurück nach Havanna. Havanna riet den Personen, die die Organisation, Brothers to the Rescue [Brüder zur Rettung], unterwandert hatten, an diesen besonderen Tagen nicht zu fliegen. Und zwar deshalb, weil sie planten, die Flugzeuge vom Himmel zu holen.

COSBY: Paul, sie erhalten das letzte Wort. Was glauben sie, was geschehen sollte? Und sind sie inbezug auf den 10. März optimistisch?

MCKENNA: Lassen sie mich eben dazu Stellung nehmen - zu diesem letzten Kommentar über den Abschuss der Maschine der Brothers to the Rescue. Erstens: die Flugpläne wurden von den Vereinigten Staaten dorthin geschickt. Und die Entscheidung, sie abzuschießen, wurde von der kubanischen Regierung getroffen, nach Jahren der Tiefflüge über den Dächern von ...

RUIZ: Sie flogen über internationalem Gewässer.

COSBY: Sie können das diskutieren. Ich möchte mich auf den Fall konzentrieren. Paul, was sollte am 10. März passieren? Und sind sie optimistisch?

MCKENNA: Also, wissen sie, wir glauben, das größte Anliegen, das wir dem Berufungsgericht vortragen müssen, ist die Frage, warum es uns nicht erlaubt wurde, den Fall außerhalb von Miami zu verhandeln.

Im Gegensatz zu dem, was meine Kollegin hier sagt, gab es Proteste während unserer Verhandlung. Leute demonstrierten außerhalb des Gerichtsgebäudes. In der Gegend von Miami gab es eine hochgradige Medienpräsens, die es nur 30 Meilen weiter nördlich, wo wir diesen Fall versucht hatten verhandeln zu lassen, nicht gegeben hätte.

COSBY: O.K.

MCKENNA: Und obwohl es unter den Geschworenen keine Cubano-Amerikaner gegeben haben mag, es waren Angehörige dort. Dort waren Ehegatten. Dort waren ihre Arbeitgeber. Daher können sie dieser Sache nicht auf diese Weise entkommen.

COSBY: In Ordnung. Das muss jetzt das letzte Wort gewesen sein. Danke an euch beide. Und wir werden diesen Fall sehr genau beobachten und hoffen, ihnen in naher Zukunft eine Menge mehr Information darüber bringen zu können.

Rechte vorbehalten. Transcription Copyright 2004 FDCH e-Media, Inc

Deutsch: ¡Basta Ya!

Zurück