Counterpunch, 21. Dezember 2006

"Ich bin eifersüchtig auf Kuba"

Ein Interview mit Gore Vidal

Von Von Rosa Mariam Elizalde

[...] Rosa Mariam Elizalde: Schweigen und Lügen haben dafür gesorgt, dass fünf zu Unrecht in den USA eingesperrte Kubaner weiter im Gefängnis sitzen. Können Sie uns sagen, was Sie über den Fall wissen und was sie davon halten?

Gore Vidal: Ich habe von dem Fall über Juristen erfahren, nicht durch die Medien. Und es scheint, dass das eine weitere Dummheit unserer Regierung ist. Ich habe das so verstanden, dass Präsident Clinton und Präsident Castro darin übereinstimmten, dass man diese Terroristen in Miami daran hindern muss, Bomben in Touristenhotels zu legen, um die Touristen davon abzuhalten, dieses Land zu besuchen. Die beiden Präsidenten stimmten darin überein, dass das eine schlechte Sache sei, und dass sie versuchen sollten, sie zu beenden. Darum setzte Clinton das FBI darauf an und ich weiß nicht, was Castro tat, aber er war damit einverstanden, und dann begann das FBI plötzlich damit, die fünf Kubaner zu verhaften, die die Aufgabe hatten, Kuba und unschuldige Touristen, die Eigentümer der Reiseagenturen vor Terroristen, vor Bombenlegern, zu beschützen.
Wir lieben es, Menschen einzusperren, fast so sehr wie wir die Todesstrafe lieben, die der hellste Stern in unserer Krone ist. So bekommt man ein Land, das verrückt nach Folter, Mord, Hinrichtungen und lebenslangen Gefängnisstrafen ist. Die Denkweise ist immer die selbe, das geht zurück - ich will jetzt nicht auf den Hintergrund eingehen - aber das ist protestantischer Puritanismus: jeder muss leiden, wenn er irgend etwas falsch gemacht hat. Wenn du reich bist, liebt dich Gott: das ist der Beweis. Und wenn du arm bist, dann mag er dich nicht: das ist der Beweis. Das ist keine gesunde Einstellung, für niemanden, und ich fürchte, der Staat Florida besitzt eine Menge solcher Leute, einschließlich der Anhänger Batistas, die er aufgenommen hat.
Und eine Regierung, die so handelt, kennt die Konsequenzen, Sie wissen, unserer Regierung ist nicht so dumm, wie es scheint, sie tut bösartige Dinge, weil man so die Kontrolle behält. Glauben Sie nicht, dass sie nichts gelernt hätten von den Diktaturen des zwanzigsten Jahrhunderts. Und also ist es sehr wichtig, dass sie sich so benehmen, dass wir die Leute in Miami nicht daran hindern, in Tourismusunternehmen Bomben zu legen. Wir sind nahezu gesetzlos, wir haben so viele unserer Verfassungsrechte verloren. Wir haben eine Gesetzeskrise, wir haben eine politische Krise und wir haben eine Verfassungskrise. [...]

Deutsch: ¡Basta Ya!

Das ganze Interview finden Sie bei Counterpunch

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