"Cuban Five" - Plädoyer für die FreiheitVon Greg Bluestein, The Associated Press, 21. August 2007
ATLANTA (AP) - Der politisch belastete Fall von fünf wegen Spionage für das kommunistische Kuba verurteilten Männern kam am Montag zum dritten Mal vor ein Bundesberufungsgericht, wobei die Verteidiger behaupteten, die Staatsanwaltschaft habe Fidel Castro überbetont und verwiesen auf weitere Verfehlungen, die dazu gedient hätten, ungerechte Urteile zu erreichen.
Die Anwälte streben ein neues Verfahren an und behaupten, die Regierung habe den "bösen Castro" benutzt, um die Verurteilung wegen, wie sie sagen, überzogenen Anschuldigungen von Verschwörung, Spionage und Mord begehen zu wollen, voranzutreiben. Bundesstaatsanwältin Caroline Heck-Miller wies die, wie sie es nannte, "Parade des Schreckens", der Verteidigung zurück und behauptete, der Prozess sei aufgrund von harten Beweisen und nicht von Anti-Castro-Vorurteilen gewonnen worden. "Nicht Roten- oder Kummunisten-Hetze kennzeichnete diesen Fall," sagte Miller, "es war ein nüchtern verhandelter Fall." Mehr als zwei Stunden bevor das letzte Kapitel dieser jahrzehnt-langen Saga aufgeschlagen wurde, versammelten sich Dutzende Menschen vor dem Gerichtshof von Atlanta. Die "Cuban Five" werden in Kuba als Helden vergöttert, während Exil-Gruppen sagen, sie seien zu Recht bestraft worden. Castros Regierung hatte Gerardo Hernández, Ramón Labañino, René González, Antonio Guerrero und Fernando González nach Südflorida geschickt, damit diese Informationen über anti-kommunistische Exil-Gruppen sammeln und mittels verschlüsselter Software, Kurzwellenübertragung und kodierter Telefongespräche zur Insel zu schicken. Die fünf wurden als nichtregistrierte ausländische Agenten verurteilt, und drei von ihnen wurden wegen des gescheiterten Versuchs, an Militärgeheimnisse zu kommen, für schuldig befunden. Hernández wurde wegen des Todes von vier Piloten aus Miami, deren kleine Privatflugzeuge im Februar 1996 über internationalem Gewässer nördlich der kubanischen Küste von kubanischen MiGs abgeschossen worden waren, auch noch wegen Mordverschwörung verurteilt. [Bei den "Privatflugzeugen" handelte es sich um Geschenke der US Air Force, auf denen die US-Hoheitszeichen noch immer zu erkennen waren (s. Jean-Guy Allard: "Miami FBI terrorist Connection" auf dieser Website). Nach kubanischer Darstellung erfolgten die Abschüsse über kubanischem Gewässer südlich der Demarkationslinie. Anm. d. Ü.] [...] Die Anhörung vom Montag vor einem Drei-Richter-Gremium des Gerichts bot den Fünfen einen neuen Versuch, die Freiheit zu erlangen. Der Anwalt Richard Klugh richtete sein Augenmerk auf Guerrero, der beschuldigt worden war, detaillierte Berichte über den Marineluftstützpunkt in Key West geliefert zu haben. Er [Klugh] sagte, sein Klient habe öffentliche Informationen benutzen können - nicht verdeckte Spionage - um seine Berichte zusammenzustellen. "Ein findiger Reporter hätte die selben Informationen über diese Basis erhalten können wie Antonio Guerrero," sagte Klugh. "Er verbüßt eine lebenslange Strafe für etwas, das im Miami Herald hätte stehen können." Die Anwaltskollegin Brenda Bryn erzählte den Richtern, die Staatsanwaltschaft habe 12 verschiedene Kategorien von Fehlverhalten übertreten, eine Anzahl, die "noch nie in einem einzigen Fall festgestellt worden ist." Sie sagte, das Gesetz verlange eine Neueröffnung des Falles auf Grundlage des "flagranten" Fehlverhaltens, und verwies darauf, dass 28 von 34 Beanstandungen gegen das Schlussplädoyer des Staatsanwaltes belegbar seien. Aber Miller behauptete, das Vorgehen der Regierung sei sauber gewesen, und erzählte den Richtern, dass viele der angeblichen Fehlverhalte im Verfahren von 2001 ohne Beanstandung geblieben seien. Obwohl die fünf Männer des so genannten "Wespennetzwerks" keine US-Geheimnisse gesammelt hatten, forderten Bundesstaatsanwälte harte Strafen und behaupten, sie seien gut ausgebildete Spione, die in Kollision mit dem Bundesrecht geraten seien, weil sie versäumt hätten, die Regierung von ihrer Anwesenheit zu informieren. Die Verteidiger sagten, sie [die Fünf] hätten Informationen gesammelt, um Exil-Gruppen an weiteren Attentaten wie den Bombenanschlägen auf Hotels in Havanna, die 1997 einen italienischen Touristen getötet hatten, zu hindern. Während sie ihre Strafen verbüßen, wurden die Männer in Kuba Berühmtheiten ohnegleichen. Als Castro letzte Woche seinen 81. Geburtstag beging, erschienen in der Zeitung der Kommunistischen Partei Botschaften, wonach die Fünf hoffen, "alle weiteren Geburtstage in unserem wunderschönen Vaterland gemeinsam feiern zu können." Die internationalen Prozessbeobachter waren:
1. Dagoberto Rodríguez, Chief, Cuban Interests Section, Washington DC Deutsch: ¡Basta Ya!
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