Saul Landau zur Berufung der Cuban Five in Atlanta

23. August, 2007

Zu den zahlreichen Artikeln, die anlässlich der 3. mündlichen Anhörung des Falles der Cuban Five vor dem Appellationsgericht des 11. Bezirks in Atlanta, Georgia, in der U.S.-Presse erschienen sind, gehört auch ein bemerkenswerter Beitrag von Saul Landau, dem früheren Forschungsbeauftragten des U.S.-Außenministeriums und späteren Leiter des "Digital Media Program" an der "California State Polytechnic University" in Pomona. Er ist u.a. auch Koautor von "Superpower Principles - U.S. Terrorism against Cuba" von Lamrani et al, das über den Versand unseres Komitees erhältlich ist.
In seinem Artikel in Progreso Weekly vom 23. August 2007, Nachdruck unter www.freethefive.org, prangert er das U.S.-Justizsystem an. Er beruft sich dabei auf Erfahrungen sowohl aus seinem persönlichen Bekanntenkreis als auch auf international bekannte Beispiele wie den Fall von O.J. Simpson, wonach die Vergehen der Armen mit Gefängnis bestraft würden, während sich die Reichen sogar von Mordanklagen freikaufen könnten.
Er schreibt, manchmal könnten jedoch die besten Verteidiger "das Recht nicht erkaufen", nämlich dann, wenn die Regierung sich auf "nationale Sicherheit" berufe. Die Cuban Five seien dieser Phrase zum Opfer gefallen, die gewöhnlich bedeute, dass die Regierung der Öffentlichkeit nicht mitteilen wolle, was und warum sie etwas tue. Danach wiederholt er die Unregelmäßigkeiten im Fall der Cuban Five und erinnert an die Terroranschläge gegen Kuba, an deren Organisation Luis Posada Carriles maßgeblich beteiligt war, wie es Posada selber am 13. Juli 1998 gegenüber der "New York Times" zugegeben hatte, aber dennoch bis heute straffrei ausging.
Landau zitiert John Negroponte, "den damaligen U.S.-Spitzenspion", der 2004 zum U.N.-Botschafter ernannt worden war und als Botschafter in den Irak gesandt wurde, mit dessen Begründung für die Ablehnung der Wiedereröffnung einer U.S.-Botschaft im Iran und der Normalisierung diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Staaten gegenüber dem damals vermittelnden Diplomaten, der ein Freund von Landau gewesen sei: "In den letzten Jahrzehnten haben Vietnam, Kuba und Iran die Vereinigten Staaten gedemütigt." ... "Ich glaube, wir haben es mit den Vietnamesen geschafft, aber es gibt keine Möglichkeit, Beziehungen zum Iran oder zu Kuba zu pflegen, bevor sie bekommen haben, was sie erwartet." Landau schreibt weiter: "Da die Elite keinen Krieg gegen Kuba führen will - die Kubaner werden sich wehren - benutzten sie die Cuban five als Ersatzstrafobjekte."
Schließlich zitiert er den Fall von Ethel und Julius Rosenberg, die 1953 auf dem elektrischen Stuhl landeten, obwohl sie keine atomaren Geheimnisse an die Sowjets weitergegeben hatten. Er kommt zu dem Schluss, dass sich die jeweiligen U.S.-Administrationen seit Präsident Dwight Eisenhower, immer dann auf ihre "nationale Sicherheit" berufen haben, wenn sie ihre elitären Ansprüche gefährdet sahen.

¡Basta Ya! (jmb)

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