Miami Herald, 29. Juli 2008

Eine Petition für die Begnadigung eines Bombenlegers im Exil

Von Alfonso Chardy

Einige Organisationen kubanischer Exilanten haben eine Kampagne gestartet, die Präsident Bush überreden soll, den verurteilten kubanischen Exilanten Eduardo Arocena und mutmaßlichen Vordenker von Omega 7 zu begnadigen, dessen Gruppe mehrerer Bombenattentate in Miami und New York beschuldigt wird.
Arocena, jetzt 65, war wegen der Erschießung eines kubanischen Diplomaten und verschiedener Bombenanschläge in der Umgebung von New York zu lebenslänglich plus 35 Jahren Haft verurteilt worden. Auch ein Bundesgericht in Miami hatte Arocena verurteilt, weil er innerhalb von vier Jahren in der Umgebung von Miami neun Bomben gelegt hatte. Nach den Bombenanschlägen hinterließ Omega 7 Botschaften, in denen sie die Verantwortung übernahm. Häufig wurden sie mit "Omar" unterzeichnet, der später als Arocena identifiziert wurde.
Arocenas Frau Miriam leitet die Kampagne für seine Freilassung über eine Website - libertadparaarocena.com -, auf der sie um Unterschriften bittet für eine Petition an Präsident Bush, er möge vor Ablauf seiner Amtszeit Arocena begnadigen.
"Nach 25 Jahren Gefängnis in den Vereinigten Staaten versuche ich erneut, eine präsidiale Begnadigung für meinen Ehemann Eduardo Arocena zu erreichen," schrieb Miriam Arocena in einem offenen Brief auf ihrer Website.
Arocena, der auch als "Omar" bekannt ist, war der Leiter von Omega 7.
Im September 1984 befand eine Jury den damals 43-jährigen [? Das steht da so Anm. d. Ü.] des Mordes, des versuchten Mordes und zahlreicher Bombenanschläge schuldig. [Verschwiegen wird hier, dass er in diesem Verfahren wegen der Ermordung des kubanischen Diplomaten Felix García vor Gericht aussagte, dass seine Organisation 1981 im Auftrag der CIA das Dengue-Fieber nach Kuba eingeschleppt habe. Damals erkrankten in Kuba 344203 Menschen, 158 starben, davon waren 101 Kinder. Für dieses Verbrechen wurde nie irgend jemand zur Rechenschaft gezogen. Anm. d. Ü.].
Er wurde zu lebenslänglich plus 35 Jahren verurteilt und sitzt zurzeit in einem Bundesgefängnis in Kalifornien. [in einem anderen Artikel vom selben Tag behauptet der selbe Autor, Miriam Arocena habe auf einer Pressekonferenz gesagt, ihr Mann säße in Terre Haute, Ind, das hieße in dem selben Gefängnis wie unserer Freund Fernando González von den Cuban Five. Anm. d. Ü.]
"Mein Mann wurde schwer bestraft, vielleicht zu mehr Zeit, als es seinen Aktionen angemessen ist, dafür das er einige Gesetze der Vereinigten Staaten übertreten hat," sagte Miriam Arocena. [Na toll. In den USA sind schon Leute wegen weit geringerer "Gesetzesübertretungen" hingerichtet worden.- Diese Ansicht wird auch in mehreren Kommentaren an den Miami Herald vertreten. Anm. d. Ü.]
"Aber man sollte sich daran erinnern, dass seine Taten nur wegen seines tiefen Wunsches, Freiheit und Demokratie in unser Vaterland Kuba zurückzubringen, begangen wurden."

Deutsch: ¡Basta Ya! (db)

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