Anwalt von Posada Carriles hatte seine Hilfe zur Verurteilung von Gerardo Hernández in Miami angeboten

José Pertierra, Cubadebate

Übersetzung ins Englische: Machetera

El Paso, 14. Februar 2011: Die Staatsanwälte im Fall Luis Posada Carriles enthüllten heute, dass der Verteidiger von Posada Carriles, Arturo Hernández, den Fall [von Gerardo, Anm. d. Ü.] genau beobachtet und während des Prozesses gegen die Cuban Five 2001 in Miami seine Hilfe angeboten hatte.
Laut den heute in El Paso vorgelegten Dokumenten sagten Staatsanwälte in einer Telekonferenz in der vergangenen Woche aus, dass "einer der drei Staatsanwälte" am Fall der Cuban Five in Miami beteiligt gewesen sei. "Der Staatsanwalt" der Cuban Five "informierte die Vereinigten Staaten davon, dass Strafverteidiger Arturo Hernández gut über die Verhandlung gegen Gerardo Hernández informiert gewesen sei und tatsächlich den Staatsanwälten (der Cuban Five) wiederholt Hilfsmittel aus seiner Rechtspraxis und andere Arten der Unterstützung für die Staatsanwaltschaft angeboten habe" sagte der am 14. Februar 2011 in El Paso zuständige Vertreter der Anklage unter den US-Juristen T.J. Reardon, der III., Jerome J. Teresinski und Bridget Behling.
Der Vortrag erläutert nicht, welcher Art die von Luis Posada Carriles' Anwalt angebotene Hilfe war, um Gerardo zu verurteilen.
Der Fall von Luis Posada Carriles wird vor dem nächsten Dienstag nicht weiter verhandelt, die Anwälte und Staatsanwälte trafen sich jedoch mit Richterin Kathleen Cardone hinter verschlossenen Türen.
Der Inhalt ihrer Gespräche ist unbekannt, hatte aber wahrscheinlich mit dem von Anwalt Hernández bei Richterin Cardone eingereichten Antrag zu tun, die Klagen gegen Posada Carriles fallen zu lassen, und den Prozess niederzuschlagen.
Der Verteidiger von Posada Carriles argumentiert unter anderem damit, dass die Richterin die Klagen gegen seinen Mandanten fallen lassen müsse, weil der kubanische Inspektor, der am Mittwoch seine Zeugenaussage gemacht hatte, in Verbindung mit Angelegenheiten von Kubas Spionageabwehr gearbeitet haben könnte. Bisher hat aber noch niemand Roberto Hernández Caballero danach gefragt, ob dies auch der Wahrheit entspricht.
Die Staatsanwaltschaft antwortete in der Morgensitzung mit den Worten: "Die gesamte Prämisse des Angeklagten begründet sich auf dem Argument, das die kriminaltechnischen Ermittlungen und die der Spionageabwehr irgendwie widersprüchlich seien. Tatsächlich ist in den Vereinigten Staaten das 'Federal Bureau of Investigation' (FBI) verantwortlich dafür, Angelegenheiten der Spionageabwehr zu untersuchen und besitzt innerhalb der Abteilung für Nationale Sicherheit eine Spionageabwehr-Division. Es ist sicherlich möglich, dass ausländische Regierungen auch ihr "FBI" mit Pflichten der Spionageabwehr beauftragen kann."
Posada Carriles' Verteidigerteam behauptet ebenfalls, dass der Fall eingestellt werden sollte, weil ein FBI-Report vom 25. September 1997 besage, eine Quelle hätte das FBI davon unterrichtet, Fidel Castro habe die Bombenanschläge in Havanna 1997 angeordnet.
Das heute von der US-Regierung in El Paso veröffentlichte Dokument lässt die Glaubwürdigkeit dieser Quelle völlig unberücksichtigt. Die Staatsanwaltschaft bezeichnet die Information der Quelle als reine Spekulation, indem sie schreibt: "Tatsächlich haben die Vereinigten Staaten mit dem FBI-Agenten, der das Dokument am 25. September 1997 verfasst hatte, gesprochen, und der hat behauptet, dass das Dokument auf einer uninformierten Quelle basiere, die Kuba gegenüber voreingenommen gewesen sei, und dass er eine Ansicht zitiert habe, die vor vor Abschluss aller Untersuchungen geäußert worden sei. Schließlich hat das FBI eine sorgfältigere Untersuchung der Bombenanschläge von Havanna durchgeführt und war nicht zu dem Schluss gekommen, die kubanische Regierung sei irgendwie in die Planung der Anschläge verwickelt."
Richterin Cardone wird Dienstag Morgen ihre Entscheidung über Luís Posada Carriles' Antrag, den Fall einzustellen, bekannt geben. Wenn sie entscheidet, dass die Verhandlung fortgesetzt werden sollte, wird der kubanische Inspektor Roberto Hernández mit seiner Aussage fortfahren.

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb, db)

(Quelle: antiterroristas.cu, vom 3. Februar 2011)

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