Die Staatsanwältin, die René González in Miami festhält, ist die Witwe eines früheren Militär-Geheimdienstlers, der der CIA-Operation "Peter Pan" den Namen gab.

Jean-Guy Allard, 30. September 2011

Caroline Heck-Miller, die dem Kubaner René González, einem der Fünf, das Recht auf Rückkehr nach Kuba verweigert, nachdem er seine Gefängnisstrafe verbüßt hat, und die es ablehnte, den Terroristen Luis Posada Carriles mit Strafe zu verfolgen, ist die Witwe von Gene Miller, einem früheren Militär-Geheimdienstler im Korea-Krieg, einem eingefleischten Anti-Kommunisten, der später von Miami Herald eingestellt wurde und der der CIA-Operation, die kubanische Kinder entführte, den Namen "Peter Pan" gab.
Das Bindeglied zwischen Caroline Heck und Miller erklärt ihr anscheinend obsessives Verhalten gegenüber René und seinen seit über einem Jahrzehnt Mitgefangenen in den berüchtigten US-Gefängnissen.
Eugene "Gene" Miller wurde am 16. September 1928 in Evansville, Indiana, geboren und studierte an der dortigen Staatsuniversität Journalismus.
Nachdem er gerade erst die Chance gehabt hatte, im Redaktionsraum der Zeitschrift "Journal Gazette" von Fort Wayne zu sitzen, änderte er seine Pläne und ging zur Armee, die ihn zum "Counter Intelligence Corps, CIC," [Spionageabwehrkorps] abkommandierte (zweifellos wegen seiner redaktionellen Fähigkeiten), einer Militär-Gestapo von finsterem Ruf zum Aufspüren und Eliminieren von "Kommunisten" sowohl auf koreanischem Gebiet als auch in den Reihen der US-Armee.
Miller schloss sich dem CIC an, als es gerade eine rasante Nachrüstung erfuhr, nicht nur wegen des Krieges, sondern wegen des virulenten Anti-Kommunismus', der die so genannte Geheimdienstgemeinde ermutigte.
Jahre später, 1988, enthüllte ein amtlicher Bericht, dass das CIC in den Nachkriegsjahren verstärkt Kriegskriminelle und Nazi-Kollaborateure rekrutierte.
Der angesehene Forscher und Professor Christopher Pyle berichtete dem Bundeskongress, wie er in der Armee erfuhr, dass dem CIC 1.500 Geheimagenten zur Verfügung standen, die auf US-Gebiet damit beschäftigt waren, zu beobachten und über jedes Detail, "jeden Protest von über 20 Leuten im ganzen Land" zu berichten. Erst drei Jahre nach Verlassen der Armee wurde Miller von "Miami Herald" eingestellt, bei dem damals natürlich seine Karriere in der Geheimpolizei der Armee bekannt war.
Die Wahrheit ist, dass Miller so viel Vertrauen bei der Zeitung genoss, die für ihre Nähe mit den aufsässigen Bossen des kubanisch-amerikanischen Terroristen-Mobs bekannt ist, dass er einer der wenigen Personen war, die das Büro von Jack Knight ohne vorheriges Anklopfen betreten konnten. Kein Wunder, denn Knight war das Bindeglied zu den Militärgeheimdiensten und der Zensur während des II. Weltkriegs.

ERZKONSERVATIVER NENNT SICH SELBST DINOSAURIER

Mit seinen erzkonservativen Ansichten stufte Miller sich selbst als einen "Dinosaurier" ein. Wegen seiner Berechtigungsnachweise wurde er im Laufe seiner Karriere mit einer Reihe von "sensitiven" Aufgaben betraut - von dem Mordanschlag auf John F. Kennedy in Dallas (bei dem gezeigt werden konnte, dass es kubanisch-amerikanische Komplizen dazu aus Miami gegeben hatte), den kriminellen Schüssen an der Staatsuniversität Kent bis zur Entführung der Erbin Patty Hearst...
So stieß er zufällig auf die Akte der Operation, mit der die CIA mehr als 14.000 Kinder aus Kuba nach einer grausamen Kampagne der Desinformation und terroristischen Propaganda "übernahm", die die kubanischen Eltern glauben ließ, ihnen würde die Obhut ihrer Kinder entzogen, und die Kinder würden in Arbeitslager der Sowjetunion geschickt und könnten zu Seife und Dosenfleisch verarbeitet werden, bevor sie (nach Kuba) zurückkehren.
In den frühen Sechzigern hatte die CIA die absolute Kontrolle in Miami übernommen, indem sie dort ihre Station JM/WAVE installierte, die größte der Welt mit einem unbegrenzten Budget und dem einzigen Ziel, die Kubanische Revolution mit allen Mitteln zu zerstören.
Die CIA nannte das berüchtigte Programm "Kubanische Kinder ohne Begleitung", aber Miller war es, der es in einem Artikel von 1962 zynisch nach der Märchenfigur Peter Pan benannte, einem Jungen, der fliegen konnte und keine Eltern hatte.

DIE SCHLÜSSELROLLE DES GEHEIMAGENTEN DER WITWE

1998, im selben Jahr, als das FBI die Cuban Five auf Geheiß der hohen Tiere der cubano-amerikanischen Mafia verhaftete, heiratete er die Bundesstaatsanwältin Caroline Heck, eine Absolventin von Harvard und Mutter eines Kindes.
Gene Miller trat 2001 vom Miami Herald in den Ruhestand und lebte bis zu seinem Tod am Freitag, dem 17. Juni 2005 im Alter von 76 Jahren gemeinsam mit Heck in seinem Haus im Süden von Miami.
Caroline Heck-Miller, die Frau eines früheren Geheimdienst-Offiziers, widmete sich fortan der "Aufstöberung", Anklage und Inhaftierung von tatsächlichen oder angeblichen "Kommunisten". Sie ist die anti-kommunistische Staatsanwältin, die nicht nur den Fall der Fünf vors Gericht zerrte, sondern auch noch eine Verlegung des Verfahrens nach außerhalb von Miami verweigerte und eine Schlüsselrolle dabei spielte, sicher zu stellen, dass die Kubaner zu überzogen langen außerhalb jeder Norm liegenden Strafen verurteilt werden.
Als ob das nicht schon genug wäre, war es diese Frau, die ihren Beruf mit dem Feuereifer einer Geheimdienstlerin betreibt, die 2005 trotz des Ersuchens ihrer Kollegen vom Justizministerium es ablehnte, Anklage gegen Luís Posada Carriles zu erheben, der wiederholt versicherte, dass er wegen seiner terroristischen Verbrechen keine Reue empfinde.
Heck-Millers Mangel an Ethik, Objektivität und Strenge, wie sie ihr Beruf verlangt, als auch ihre Besessenheit, die in den USA festgehaltenen Kubaner einer ungerechten und inhumanen Bestrafung zu unterziehen, ist charakteristisch für die antikubanischen Aktivisten und passt zu den Interessen des Geheimdienstes.
So kommt es, dass diese Beamtin (Bundesstaatsanwältin) jetzt davon besessen ist, René González, der nach Verbüßung seiner ungerechten Strafe von seiner Familie in seinem Haus in Havanna erwartet wird, ab dem 7. Oktober im größten Terroristen-Reservat des Kontinents festzuhalten.

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb, db),

(Quelle: www.freethefive.org vom 30. September 2011)

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