Beweise gegen die Cuban Five stellten sich als parteiisch verzerrt heraus

24. Oktober 2011

Prensa Latina

Havanna, 24. Oktober (Prensa Latina): Das US-Justizsystem habe bei der Lokalisierung des Abschusses zweier am 24. Februar 1996 illegal in kubanisches Territorium eingedrungener Kleinflugzeuge Informationen aus einseitig manipulierten Quellen genutzt, berichtete am Montag die wöchentlich erscheinende Zeitung Havanna-Reporter.
Laut der kubanischen Zeitung seien die Enthüllungen in dem Buch des brasilianischen Rechercheurs Fernando Morais, "Die letzten Soldaten des Kalten Krieges", enthalten, das an die Aktionen von Antonio Guerrero, Fernando González, Ramón Labañino, René González und Gerardo Hernández erinnert, die bis zu ihrer Verhaftung 1998 in Miami die terroristischen Aktionen der in Florida ansässigen anti-kubanischen Gruppen beobachteten.
Morais widmete die Seiten 373-376 seines Buches, das im August in Brasilien auf Portugiesisch veröffentlicht wurde, der Analyse der US-Version der Ereignisse, an denen zwei Leichtflugzeuge der antikubanischen Organisation "Brothers to the Rescue", beteiligt waren, die angeblich über internationalem Gewässer abgeschossen worden seien, entgegen dem, was kubanische Behörden aussagen, erinnerte die englischsprachige Ausgabe der Wochenzeitung Prensa Latina.
Während der Vorstellung seines Buches am 15. September in Brasilien erklärte Morais, dass er bei seiner Recherche gemerkt habe, dass es die Anwälte der Cuban Five versäumt hätten, den Eigner und die Firma des Kreuzfahrtschiffes "Majesty of the Seas" gründlich zu befragen. Der erste Offizier des Schiffes, der norwegische Amerikaner Björn Johansen, ein Zeuge im Strafprozess gegen die Fünf, habe zugegeben, dass seine Zeugenaussage über den Ort des Abschusses auf einem visuellen Eindruck beruhe und nicht auf der elektronisch registrierten Lokalisierung des Schiffes in der Straße von Florida.
Die Aussage von Johansen, der auch zugab, stundenlang mit FBI-Agenten gesprochen zu haben, war dazu genutzt worden, um die zwei Mal lebenslängliche Strafe, plus 15 Jahre, für Gerardo Hernández zu rechtfertigen. Es sei jedoch versäumt worden, eine grundsätzliche Frage zu stellen, sagt Morais, nämlich die: Wem gehörte die "Majesty of the Seas"?
Auf Seite 375 sagt der Autor, dass schon eine oberflächliche Durchsicht der Archive der Zeitungen und der von der Cuban American National Foundation wichtige Informationen geliefert habe.
Johansen arbeitete für die "Royal Caribbean Cruises", und im Februar 1996 war Peter G. Whelpton von den Vereinigten Staaten sein zweiter Befehlshaber, der sich als Mitglied der "Cuban American National Foundation" und als Direktor der "Blue Ribbon Commission" für die wirtschaftliche Wiederherstellung Kubas vorstellte, beide sind Gegner der kubanischen Regierung.
In seinem Buch enthüllt Morais auch, dass 1995 eine Reihe von Artikeln in der "New York Times" darüber erschienen, dass der damalige Präsident der CANF, Francisco "Pepe" Hernández, einschließlich der "Royal Carribbean Cruises" zu den 40 Unternehmen gehörten, die 25.000 $ stifteten, um seine Organisation zu schaffen. Mysteriöser- und unerklärlicherweise sei Whelptons Verwicklung in diese konterrevolutionären Kräfte nicht verifiziert oder vor Gericht für den Fall verwendet worden.
Diese Information kommt zu der Weigerung der Regierung der Vereinigten Staaten hinzu, die Radar-Daten über den genauen Ort, an dem die beiden Leichtflugzeuge der antikubanischen Organisation abgeschossen wurden, auszuhändigen, obwohl Havanna weiter auf dieser Forderung besteht, da es daran festhält, dass die beiden Flugzeuge über kubanischem Gewässer abgeschossen wurden.
Morais recherchierte für sein Buch zwei Jahre lang und interviewte 40 Leute, einschließlich 17 Personen in Kuba, 22 in den Vereinigten Staaten und einer Person in Mexiko.
Das über Hernández verhängte harsche Strafurteil von zwei Mal lebenslänglich, plus 15 Jahren, beruht auf Hinweisen, dass er Havanna davon informiert habe, dass die beiden Flugzeuge von "Brothers to the Rescue" am 24. Februar 1996 über der kubanischen Hauptstadt fliegen würden. Daraufhin erinnert Morais daran, dass die beiden Leichtflugzeuge nach Jahren der Provokation und der Verletzung des kubanischen Luftraums durch die Exilgruppen in Florida herunter geholt wurden.
Nach seinen Ermittlungen sagt Morais, dass die Informationen alle öffentlich zugängig waren.
Außerdem enthielten die Dokumente des US-Außenministeriums Information, die zeige, dass der US-Minister für die Angelegenheiten der Hemisphäre, die US-Luftfahrbehörde vor den Aktionen der "Brothers to the Rescue" gewarnt habe und vor der Möglichkeit, dass die kubanische Regierung ihre Geduld verliere und deren Flugzeuge abschieße, sagte Morais.
Daher sei es nicht hinnehmbar, Gerardo für die Übermittlung der öffentlich zugängigen Information anzuklagen, meinte er.

In dem Buch des brasilianischen Autors Fernando Morais "Die letzten Soldaten des Kalten Krieges" sind die Seiten 373-376 dem Abschuss der Kleinflugzeuge der "Brothers to the Rescue" gewidmet. Dieser Vorfall wurde zum Anlass genommen, Gerardo zu zwei Mal lebenslänglich plus 15 Jahren zu verurteilen. Der Autor weist in seinem Buch eindeutig nach, dass dabei Informationen aus einseitig manipulierten Quellen genutzt wurden.

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb)

(Quelle: http://realcuba.wordpress.com vom 24. Oktober 2011)

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