Anita Prestes, die Tochter der internationalistischen Kämpfer Olga Benario und Luiz Carlos Prestes, sandte diese Erklärung an Aldo Fidel, Kubas Handelsattaché in Sao Paulo, in der sie zur Rettung der Leben der Cuban Five aus US-Gefängnissen aufruft.

Anita, eine brasilianische Historikerin, wurde in einem Nazi-Frauengefängnis, in der Bressinimstraße in Berlin geboren, nach ihrer Stillzeit kam sie dank der internationalen Solidarität im Alter von erst 14 Monaten zur ihrer Großmutter väterlicherseits, Leocadia Prestes. Olga wurde danach in das Lichtenburg-Konzentrationslager und dann in das von Ravensbrück überführt. Im Februar 1942, kurz vor ihrem 34. Lebensjahr, wurde Olga in das Vernichtungslager Bernburg geschickt, wo sie in einer Gaskammer getötet wurde.
In ihrem letzten Brief an Carlos Prestes und ihre Tochter verabschiedete sie sich von ihnen, da sie wusste, dass sie ihrem nahen Tod entgegensah:
"Ich habe für das gekämpft, was gerecht ist, für das Gute und das Beste für die Welt... Ich möchte, dass Ihr mich richtig versteht: dass ich mich auf den Tod vorbereite, heißt nicht, dass ich aufgebe, sondern dass ich weiß, wie man dem Tod begegnet, wenn er kommt."

Erklärung von Anita Prestes

Wie jeder weiß, besteht die absurde Verletzung der Menschenrechte weiterhin, während sie jetzt von der US-Regierung, angeführt von Präsident Obama, dem Friedensnobelpreisträger, begangen wird, die, trotz der weltweiten Proteste, vier kubanische Helden inhaftiert hält: Antonio Guerrero, Fernando González´, Gerardo Hernández und Ramón Labañino, und sie verwehrt einem weiteren, René González, der schon auf Bewährung frei ist, das Recht, für immer in sein Heimatland zurückzukehren.
Als Tochter von Luis Carlos Prestes und Olga Benario, zwei internationalistischer Helden, bezeuge ich den unschätzbaren Wert der internationalen Solidarität zur Rettung der Opfer faschistischer Unterdrückung und Wut. Ich halte mich selbst für eine Tochter der internationalen Solidarität, denn sie rettete mich aus den Klauen des Faschismus, es war eine großangelegte, globale Kampagne, die von Leocadia Prestes, meiner Großmutter, geleitet worden war, über die Pablo Neruda schrieb: "Du machtest die Sache Unseres Amerikas groß, am größten."

Lasst uns daher das Leben der Cuban Five retten!

Rio de Janeiro, März 2012
Anita Leocadia Prestes
Historikerin und Professorin an der UFRJ

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb)

(Quelle: Realcuba's Blog vom 11. April 2012)