Miami: Terroristen gedenken mit einem Anschlag des Todes von Orlando Bosch vor einem Jahr

Von Jean Guy Allard

3. Mai 2012, Granma International

Als Folge der skandalösen gegenüber dem anti-kubanischen Terrorismus seitens der US-Behörden gezeigten Toleranz zerstörte in den frühen Morgenstunden des 27. Aprils ein Bombenanschlag die Büroräume der Fluggesellschaftsagentur in Coral Gables, Florida, einer der acht Gesellschaften mit Lizenz für Kubareisen.
Der Anschlag löste einen gewaltigen Brand aus, wonach von dem erst kürzlich renovierten Büro laut Aussage der Eigentümerin, Vivian Mannerud, nur noch Schutt und Asche übrig blieb, sie berichtete, dass sie keinerlei Bekennerschreiben von den Straftätern erhalten habe.
Der Terroranschlag ereignete sich nur Stunden später, nachdem die Witwe von Orlando Bosch öffentlich zum Gedenken an dessen Tod vor einem Jahr aufgerufen hatte. Bosch war für über ein Jahrzehnt der Kopf von CORU [Koordination der Vereinigten Revolutionären Organisation] gewesen, der gefährlichsten von der CIA unterstützten anti-kubanischen Terrorgruppe.
Die Beamten der Strafverfolgungsbehörde sagten gegenüber "El Nuevo Herald", das Feuer sei "absichtlich" gelegt worden. Sie hätten sich weiterer Kommentare enthalten und um Wahrung der Anonymität gebeten, da sie nicht befugt seien, Kommentare über den Fall abzugeben.
Laut der regionalen Presse habe Deborah Cox, die Sprecherin der staatlichen Feuerschutzbehörde, gesagt, dass die Ursache für das Feuer gerade vom FBI, vom Alkohol-, Tabak- und Waffenbüro und der Brandschadensabteilung untersucht werde.
Vivian Mannerud, Inhaberin und Generaldirektorin der Fluggesellschaftsagenturen, versicherte, dass die Ermittler ihr noch keine Information über die Ursache des Feuers gegeben hätten.
Es ist in Südflorida öffentlich bekannt, dass die Gerichtsbehörden vor Ort und namentlich das FBI nicht nur die Ermittlung bei kubanisch-amerikanischen Terroristen ablehnen, sondern sie in Wahrheit beschützen und zwar so weit, dass sie die Cuban Five, die ihre Reihen unterwandert hatten, verhaften, mit Strafe verfolgen und inhaftieren.
Adriana Bosch sprach über den Sender von Radio Mambi, als sie bekannt gab, dass Orlando Bosch "anlässlich seines ersten Todestages" am 28. April ein "Tribut" gezollt werde.
Bosch's Witwe war in Begleitung von Antonio Esquivel, dem Präsidenten der "Junta Patriotica Cubana", der die Veranstaltung gesponsert hatte. Am 17. Februar 2006 hatte Antonio Esqivel gemeinsam mit anderen Bandenführern der Terroristen wie Tony Calatayud vom "Cuban National Congress" (CNC), Rodolfo Frometa von "Comandos F-4". und Militärbefehlshabern von Alpha 66 die Gründung eines Komitees zur "Niederschlagung" der Kubanischen Revolution "mit Bomben" bekannt gegeben.
In den 1970ern und 80ern gab es Dutzende von Bombenanschlägen von verschiedenen Banden antikubanischer Terroristen, die in der Gegend von Miami einen regelrechten Krieg auslösten.
In den 1960ern schuf die CIA in Miami einen "Standort" mit einem Budget von zig Millionen Dollar, um diese Gruppen zu gründen, was deren Einsatz auf kubanischem Territorium verdoppelte. Die CIA bildete Terroristen aus, die nicht nur Ziele in Kuba, sondern auch in anderen lateinamerikanischen Ländern angriffen.
Luís Posada Carriles, CIA-Agent und 1976 gemeinsam mit Bosch Drahtzieher eines Bombenanschlags auf ein kubanisches Flugzeug, wobei alle Passagiere an Bord getötet wurden, ist der bekannteste unter diesen Leuten und führt zurzeit ein geruhsames Leben in Miami. Er ist ein Spezialist für chemische Sprengstoffe, der nie seine terroristische Karriere verleugnete und bei mehreren Gelegenheiten mit seinen ausgezeichneten Beziehungen zum FBI prahlte. Welche Verbindungen mögen er oder seine Freunde zu diesem Anschlag haben?

In einem Leserbrief an den "Miami Herald" wendet sich die Besitzerin und Firmenchefin der "Airline Brokers" an die Öffentlichkeit:

Fürchtet euch nicht

Vivian Mannerud

Miami Herald, 5. Mai 2012

In der Morgendämmerung des 25. Aprils stand mein Haus in Flammen. In der Angelegenheit wird immer noch ermittelt.
Falls das vorsätzlich geschah, möchte ich den Feiglingen, die diese barbarische Tat begangen haben, sagen, dass sie einen großen Fehler gemacht haben. Sie werden gefasst. In der Zwischenzeit vergebe ich ihnen und bete dafür, dass sich die Finsternis in ihren Herzen und ihr Mangel an Verständnis, wofür dieses Land steht, lichten möge. Es ist in Ordnung, anderer Meinung zu sein, aber es ist nicht in Ordnung, Menschen zu verletzen, weil sie anderer Meinung sind.
Ich bedaure, dass die Büros anderer Hausbewohner in Mitleidenschaft gezogen wurden. Wir sind alle Opfer eines Verbrechens, für das es keine Rechtfertigung gibt. Ich danke meiner Belegschaft dafür, dass sie hinter mir steht und hoffe, dass sie stark bleibt.
Ich möchte auch all' denen danken, die in Gebeten, Telefonanrufen und mit Unterstützung ihre Hand ausstreckten. Ich werde weiterhin das verfassungsmäßige Recht meiner Kunden, zu reisen und ihre Familien zu besuchen, verteidigen. Unsere politischen Führer müssen sich auch zu dieser Tat äußern. Sie sind da, um uns alle zu repräsentieren. Wie Papst Johannes Paul II. schon sagte: "Fürchtet euch nicht." Die Gemeinde sollte sich nicht davor fürchten, Stellung zu beziehen.
Ich bitte alle, für meine Belegschaft zu beten, aber besonders für diese Gemeinde, damit wir den Hass, der diese Stadt umgibt, besiegen können.

Vivian Mannerud, Miami

Anmerkung des Herausgebers: Vivian Mannerud ist Besitzerin und Firmenchefin der "Airline Brokers", einer Firma, die Flüge nach Kuba chartert.

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb, db)

(Quellen: Granma Internacional und Miami Herald)

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