(Übersetzt aus der Übersetzung ins Englische von Machetera)
Der Präsident des Kubanischen Parlaments, Ricardo Alarcón, sagt, dass der Präsident der Vereinigten Staaten, Barack Obama, genügend Argumente habe, eine Begnadigung der fünf zu außergewöhnlich hohen Gefängnisstrafen verurteilten Kubaner zu unterstützen, in Anbetracht dessen, dass die dem Fall vorsitzende Richterin und ein Justizminister die Rechtsverstöße während der Gerichtsverhandlung anerkannt habe.
"Wir bitten Obama um nur sehr wenig," beharrte Alarcón in einem Interview mit Europa Press in Madrid, indem er betonte, dass "die Argumente" für die während des Verfahrens begangenen Fehler "nicht aus Kuba kommen, sondern sich auf die US-Ereignisse selbst, beziehen."
Im folgenden wiederholt er den Instanzenweg der Fünf seit ihrer Verhaftung am 12. September 1998.
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Fehler der Verteidigung
Alarcón räumte ein, dass die Verteidigung während der Gerichtsverhandlung zwischen 2000 und 2001 eine Reihe von Fehlern begangen habe, einschließlich des Versäumnisses "nicht wegen fehlerhafter Prozessführung Einspruch erhoben zu haben", als Richterin Lenard selbst über das Benehmen der Journalisten gegenüber der Jury klagte, die die Männer verurteilte.
Jetzt ersucht Kuba darum, dass die "vollständige Dokumentation darüber" eingereicht werde, "wer die Journalisten waren, wer sie bezahlte (US-Behörden) und darum, dass die mit den Medien von Miami in Verbindung stehenden Journalisten vor Gericht zitiert werden." Es würde um die 80 Personen betreffen, sagte Alarcón.
Die größte Sorge der Castro-Regierung gilt dem Fall von Gerardo Hernández, der "nicht effizient verteidigt" worden sei wegen "verschiedener Grundirrtümer seines Anwalts," was aber, wie Alarcón sagte, in einem so "außerordentlich komplexen" Fall verständlich sei.
"Der Grundirrtum beruhte auf dem Fokus", sagte er, denn der Anwalt "hätte beantragen müssen, dass Gerardo ein getrenntes Verfahren" erhalte "wegen der Anklage, Verschwörung zum Mord ersten Grades begangen zu haben." Diese Anklage hängt mit seiner angeblichen Verwicklung in den Abschuss der Flugzeuge von "Brothers to the Rescue" 1996 zusammen.
Die Anklage, "Verschwörung zum Mord ersten Grades begangen zu haben", erklärte er, sei erst sieben Monate nach Beginn der Verhandlung hinzugefügt worden, und so wurde der Fall mit dem der anderen vier "vermischt", was viele Aspekte der Verteidigung einschränkte.
All' das geschah, "nachdem die Miami-Presse über Treffen des FBIs mit konterrevolutionären Führern wie auch ‚Brothers to the Rescue' berichtet hatte, die darum ersucht hätten, diese Anklage für ihn noch hinzuzufügen," sagte Alarcón.
Er wiederholte: "Die US-Staatsanwaltschaft hat im Mai 2001 selbst zugegeben, dass sie diese Anklage gegen Hernández nicht beweisen könne, und es ist eine absurde Anklage, weil Gerardo weder Pilot ist, noch für die kubanische Luftwaffe arbeitet noch in Havanna war."
Die Flugzeuge der "Brothers to the Rescue" wurden 1996 abgeschossen. Die Debatte dreht sich um den Ort der Abschüsse und darum, welche Art von Hilfe Gerardo dabei geleistet haben könnte. Kuba hat Beweise dafür geliefert, dass alles in seinem Luftraum geschah, aber die Vereinigten Staaten behaupten, es sei in internationalem Luftraum passiert, was sie nicht beweisen können, weil "sie sich weigern die Satellitenaufnahmen zu übergeben".
"Der einzige Schluss, den ich daraus ziehen kann ist, dass sie wissen, dass der Zwischenfall in kubanischem Luftraum stattfand, und darum ist das alles sinnlos," sagte Alarcón.
Seinerseits besteht Havanna darauf, dass Hernández niemals Informationen über die illegalen Flüge geliefert habe. "Es ist unmöglich ihn damit in Verbindung zu bringen, und die Staatsanwaltschaft sagte das gleiche, als sie darum bat, diesen Anklagepunkt zurückzuziehen. Aber Gerardo wurde für etwas verurteilt, dessen er gar nicht angeklagt war, und zu allem Überfluss auch noch mit der Höchststrafe, nämlich lebenslanger Haft."
Die Tatsache, dass Gerardo Hernández - der als Leiter des angeblichen Spionagenetzwerks angesehen wurde - der Verschwörung, Mord begehen zu wollen, angeklagt war, hatte Vorurteile gegen seine Kameraden zur Folge, weil dies den Eindruck erweckte, sie arbeiteten "unter dem Befehl eines Mörders," obwohl sie dessen nicht angeklagt waren.
Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb, db)
(Quelle:
freethefive.org vom 5. Juli 2012)