Washington, D.C.: René González, der erste aus US-Gefängnissen Entlassene der "Cuban Five" war auf der Pressekonferenz am 30. Mai in Washington, D.C., der erste Redner zur Eröffnung der zweiten "Fünf Tage für die Fünf". Diese internationale Veranstaltung will den Fall der fünf Kubaner aufgreifen und die allgemeine Wahrnehmung sowohl dieses schweren kriminellen Unrechts als auch die der kriminellen US-Politik gegenüber Kuba wecken.
Um die US-Politik zu ändern und die übrigen der Fünf zu befreien - unsere Brüder Antonio Guerrero, Fernando González, Gerardo Hernández und Ramón Labañino - müssen wir die Bevölkerung der Vereinigten Staaten von diesen Bemühungen in Kenntnis setzen und sie davon überzeugen, sich ihnen anzuschließen. Während wir wissen, dass in rechtlicher Hinsicht gute Arbeit geleistet wurde, wissen wir ebenfalls, dass der Sieg in den meisten Fällen nur durch den Druck der öffentlichen Meinung errungen wird.
Es ist dann auch kein Wunder, dass die großen kapitalistischen US-Medien auf dieser Pressekonferenz durch Abwesenheit glänzten; als gute und verlässliche Repräsentanten der imperialistischen Politik der Regierung und des Pentagons gaben sie stattdessen die jüngste am revolutionären Kuba begangene Barbarei wieder, nämlich den Beschluss der US-Regierung, Kuba auf der Liste der staatlichen Förderer von Terrorismus zu belassen. Dies ist ein weiteres Beispiel für die enorme Heuchelei des imperialistischen Staates, der wirtschaftlichen, politischen und militärischen Terror fördert, während er sich weigert, fünf Antiterroristen, die "Cuban Five", freizulassen.
Alicia Jrapko, die Repräsentantin und leitende Organisatorin des internationalen Komitees für die Freiheit der "Cuban 5" in den USA, hatte den Vorsitz der Konferenz und eröffnete sie, indem sie die Bedeutung dieses Falles hervorhob. Die zweite einwöchige Veranstaltung - "Fünf Tage für die ‚Cuban 5’" - wurde vom internationalen Komitee organisiert und vom Institut für Politische Studien unterstützt.
René spricht zur US-Bevölkerung
Aus seinem Zuhause in seinem geliebten Heimatland sprach René González über eine Skype-Verbindung zur US-Bevölkerung. Nachdem er [fast] 15 Jahre in US-Gefangenschaft gewesen war, konnte er schließlich zurückkehren und im Austausch gegen die Aufkündigung seiner US-Staatsbürgerschaft bei seinen Lieben in Kuba bleiben.
In seiner kurzen Ansprache stellte René klar, dass sein Kampf für die Befreiung der Übrigen der Fünf andauere und dass sie, solange auch nur einer von ihnen in einem US-Gefängnis sei, bleuben sie die "Cuban Five", da er seine Freiheit nur genießen könne, wenn alle Fünf freigelassen würden. Er sprach seinen Dank für die Solidarität mit den Fünfen aus aller Welt auf Englisch aus.
González nannte die Bedeutung dieser zweiten Reihe von Aktivitäten, die Washington den Ruf nach Gerechtigkeit aus aller Welt hören lasse. Er appellierte an die Repräsentanten der anwesenden Medien, mehr über diesen Fall zu lernen und dessen Fakten zu veröffentlichen, indem sie die Wahrheit darstellten, damit der Gerechtigkeit für seine vier Kameraden Genüge getan werde, die immer noch inhaftiert seien und wegen Verbrechen beschuldigt würden, die sie nie begangen hätten.
Hasserfülltes Urteil, mediale Lynchjustiz
Dann war Ignacio Ramonet an der Reihe, der aus seinem Wohnsitz in Frankreich angereist war. Ramonet ist Universitätsprofessor und Herausgeber der spanischen Version der "Le Monde Diplomatique". Er war auch einer der Organisatoren des Weltsozialforums in Porto Alegre, Brasilien, und Autor des Interviewbuches "100 Stunden mit Fidel." Ramonet begann seinen Vortrag, indem er etwas wiederholte, von dem er sagte, es sei der Eindruck vieler europäischer Reporter von dem Fall der Cuban Five, es handele sich nämlich um ein "Urteil auf der Grundlage von Hass und Rache" durch die USA.
Ramonet bezeichnete das Urteil als "mediale Lynchjustiz, um die Jury und das Gericht zu beeinflussen, ausgelöst von Journalisten, von denen wir jetzt wüssten, dass sie von der US-Regierung bezahlt wurden ... was nicht nur zu ihrer Verurteilung, sondern auch zu ihren unverhältnismäßigen Strafen geführt habe." Mit seinen passionierten Worten, mit denen er Kuba und die Cuban Five verteidigte, ermunterte er die Zuhörer, sich an die Geschichte Kubas zu erinnern, das, wie er betonte, "niemals in 60 Jahren irgendeinen Gewaltakt gegen die Vereinigten Staaten verübt hat". Und obwohl keine Person der USA jemals von Kuba verletzt worden sei, leide dieses Land immer noch unter von den USA unterstützten Terrorakten.
Dolores Huerta, die bekannte Mitbegründerin der Gewerkschaft der Farmarbeiter in den 1960ern gemeinsam mit dem sehr berühmten Cesar Chávez, unterstrich die furchtbar vorurteilsbeladene "vergiftete" Atmosphäre in Miami, wo das Verfahren gegen die Fünf abgalten worden war. Sie lenkte die Aufmerksamkeit auf Schwierigkeiten, die die Verwandten der Fünf hatten, wenn sie versuchten, die Fünf zu besuchen. Huerta wies auf die Notwendigkeit für Präsident Barack Obama hin, Stellung zu beziehen und etwas für die Freiheit der Fünf zu unternehmen.
Wayne Smith, der 25 Jahre (1957 - 1982) Beamter im State Department war, sprach ebenfalls zur Presse. Smith ist jetzt Direktor des Kubaprojekts am Zentrum für Internationale Politik und leitet das Austauschprojekt zwischen der Universität von Havanna und der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore. Er ist Experte für die US-Politik gegenüber Kuba, da er neben anderen offiziellen Aufgaben für die Regierung während der Carter-Administration Leiter der US-Interessenvertretung in Havanna war.
Smith betonte die vielen Wiedersprüche der irrationalen US-Politik gegenüber Kuba und erinnerte daran, dass Lateinamerika sich sehr einig sei, sowohl in der Solidarität mit Kuba als auch der Ablehnung von Washingtons aggressiver Politik gegenüber Kuba.
An der Pressekonferenz nahmen auch einige der vielen Persönlichkeiten teil, wie Parlamentarier, Intellektuelle, Künstler und Aktivisten aus Lateinamerika, die sich an den verschiedenen Aktivitäten der zweiten Veranstaltung für die Fünf während des Rests der Woche beteiligen würden. Darunter auch die Nicaraguanerin Sofia Clark D’Escoto, eine frühere Sekretärin der Botschaft Nicaraguas in Washington, und Fernando Morais, ein bekannter brasilianischer Politiker und Autor von "Die letzten Soldaten des Kalten Krieges", ein Buch, das Details der Manipulation im Fall der Fünf aufdeckt.
Um die Pressekonferenz zu beenden, wiederholte René González Kubas Bereitschaft, sich mit den USA zusammenzusetzen und mit ihnen über viele Angelegenheiten zu sprechen, die von beidseitigem Interesse sind. Die USA haben dies Angebot bis heute arrogant zurückgewiesen.
Cheryl LaBash, ein Logistikassistent für die Veranstaltungen der Woche, der mit dem "Internationalen Komitee für die Freiheit der Cuban 5" zusammenarbeitet, wies Workers World auf die Wichtigkeit von René González’ Worten hin, wonach der Fall in einem Gericht mit Millionen entschieden werde. LaBash sagte: "Das ist besonders innerhalb der Vereinigten Staaten wichtig, wo wir unsere Arbeit für die Freiheit der Cuban Five intensivieren müssen."
Deutsch: ˇBasta Ya! (jmb, db)
(Quelle:
Workers World vom 1. Juni 2013)